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1.
Erscheinungsdatum:
25.06.2011
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Vorstellung
eines
modernen,
weitgehend
automatisierten
Milchviehbetriebs
im
Osnabrücker
Land.
1960
gab
es
ca
4000
Betirebe
mit
ca.
29000
Kühen,
2010
waren
es
nur
noch
ca
600
mit
ca
26000.
Überschrift:
Mit dem "Cowmander" in die Zukunft
Zwischenüberschrift:
Ausgeklügelte Melktechnik auf dem Hof Bielefeld – 608 Betriebe und 26 591 Kühe im Osnabrücker Land
Artikel:
Originaltext:
Hell
und
luftig
ist
der
Fischgrätmelkstand
auf
dem
Hof
Bielefeld.
Hier
melkt
die
Familie
in
zweieinhalb
Stunden
rund
250
Kühe.
Die
Melker
stehen
im
Mittelgang.
Fotos:
Jan
Ackmann
Weiolet
Bielefeld
im
computergesteuerten
Melkstand.
Christian
Bielefeld
mit
der
Kuh
auf
Du
und
Du.
Berge.
So
viel
anders
als
Menschen
sind
Milchkühe
nicht.
Heimke
zum
Beispiel
–
wohnhaft
auf
dem
Hof
Bielefeld
in
Dalvers
–
bevorzugt
auf
dem
"
Fischgrätmelk-
stand"
meistens
die
rechte
Seite.
Da
ist
sie
"
Gewohnheitstier"
.
Gerd
Bielefeld,
mit
70
Jahren
ein
Landwirt,
der
schon
vielen
Kühen
in
die
Augen
geschaut
hat,
bringt
dafür
das
Verständnis
eines
langen
Berufslebens
auf.
Er
lässt
die
Kuh
Kuh
sein.
Gemolken
wird
sie
in
einem
Hightech-
Milchstand.
Die
Anlage
ist
ein
Faszinosum
–
nicht
nur
für
Städter.
300
Kühe
leben
auf
dem
Hof
im
Nordkreis.
Sechs
Jahre
alt
ist
die
Herde
im
Durchschnitt.
Rund
18
000
Liter
Milch
geben
die
Tiere
in
zwei
Tagen.
Abgefüllt
wird
sie
in
einem
25
000-
Liter-
Stahltank.
Beeindruckende
Zahlen.
Sie
weisen
den
Hof
Bielefeld
als
einen
der
größten
und
leistungsfähigsten
Betriebe
im
Osnabrücker
Land
aus.
Geführt
wird
er
von
Christian
und
Weiolet
Bielefeld
unter
Mithilfe
vom
Seniorchef-
Team
Gerd
und
Gabriele
Bielefeld.
Hinzu
kommen
drei
Auszubildende.
Mehr
Arbeitskräfte
sind
nicht
nötig,
um
alle
Kühe
zweimal
am
Tag
zu
melken
und
um
die
Felder
zu
bestellen.
Möglich
macht
das
eine
ausgeklügelte
Technik,
wie
Weiolet
Bielefeld
erklärt.
Sie
sorgt
dafür,
dass
die
Kühe
weitgehend
selbstständig
zu
ihren
Melkplätzen
finden.
Menschen
müssen
kaum
noch
eingreifen.
So
gibt
es
am
Kopf
des
"
Fischgrätmelkstandes"
zunächst
eine
Sammelstelle
für
150
Tiere.
Hier
tritt
der
"
Cowmander"
in
Aktion
–
eine
computergesteuerte
Konstruktion.
Er
gibt
den
Kühen
Signale
und
bewegt
sie
sanft
in
Richtung
der
in
Fischgrätenform
angeordneten
und
erhöht
liegenden
Melkplätze
rechts
und
links
des
Stalles.
Haben
Heimke
und
Co.
ihr
Lieblingsplätzchen
gefunden,
treten
die
Melker
in
Aktion.
Sie
stehen
im
Mittelgang
des
Melkstandes
und
können
den
Tieren
das
Geschirr
unterschließen
–
ohne
sich
bücken
zu
müssen.
Eine
"
Counterbalance"
sorgt
für
die
optimale
Schlauchführung.
32
Kühen
kann
der
Hof
in
einem
Arbeitsgang
die
Milch
"
abzapfen"
.
Nach
zweieinhalb
Stunden
haben
zwei
Melker
alle
250
Kühe
–
etwa
50
sind
im
Schnitt
trocken
–
gemolken.
Alle
Tiere
haben
außerdem
auf
ihrem
Rückweg
die
"
Selektion"
durchlaufen.
Dort
erkenne
ein
elektronisches
System,
welche
Kuh
in
welchen
Stall
gehöre,
erklärt
Weiolet
Bielefeld.
Effektiver
geht
es
kaum.
Damit
nicht
genug.
Für
jedes
Tier
lässt
sich
mittels
weniger
Knopfdrücke
am
Melkstand
erkennen,
wie
viel
Milch
es
gegeben
hat.
Falls
es
Abweichungen
von
der
normalen
Leistung
gibt,
kann
der
Melker
sofort
prüfen,
ob
die
Kuh
Probleme
hat.
Außerdem
gibt
es
unter
dem
Melkstand
einen
Keller,
wo
Proben
in
trichterförmige
Gefäße
einlaufen.
Auf
diese
Weise
wird
auch
den
Milchkontrolleuren
die
Arbeit
leicht
gemacht.
Was
in
der
gesamten
Anlage
auf
dem
Hof
Bielefeld
garantiert
nicht
aufkommt,
ist
das
klassische
Kuhstall-
Feeling.
Die
Ställe
sind
luftig
und
hell.
Die
Front
des
Melkstandes
ist
zudem
verglast,
der
Boden
gefliest,
alles
ist
sauber.
"
Das
war
uns
wichtig"
,
sagt
Weiolet
Bielefeld,
die
mit
ihrem
Schwiegervater
einen
Großteil
der
Melkarbeit
erledigt.
Kuh-
Komfort,
der
auch
viele
Besuchergruppen
begeistert,
die
aus
ganz
Deutschland
und
Europa
nach
Dalvers
anreisen,
um
sich
den
Betrieb
anzusehen,
der
vor
allem
durch
seine
Zuchterfolge
international
bekannt
geworden
ist.
Damit
aber
immer
noch
nicht
genug.
Die
Ruheplätze
der
Kühe
sind
mit
Schaumstoff
und
Sägemehl
gepolstert.
Eine
ausgetrocknete
Wiese
im
Sommer
ist
da
deutlich
härter.
Überdies
gibt
es
für
Kühe,
die
gekalbt
haben,
ein
extra
Strohlager.
Noch
mehr
Kuh-
Komfort.
Zur
Modernisierung
ihrer
Anlagen
hat
sich
die
Familie
Bielefeld
ausgerechnet
während
der
"
Milchkrise"
2008
entschieden.
Damals
gingen
die
Preise
in
den
Keller,
teilweise
gab
es
nur
noch
22
Cent
für
einen
Liter
Milch.
Doch
die
Bielefelds
investierten
und
verhielten
sich
antizyklisch.
Der
neue
Melkstand
sei
alternativlos
gewesen,
wie
Christian
Bielefeld
betont.
Der
Hof
sei
ein
Wirtschaftsbetrieb.
Und
wie
alle
Unternehmen
müsse
er
sich
weiterentwickeln,
um
konkurrenzfähig
zu
bleiben.
Der
züchterische
Erfolg
sei
das
eine,
die
betriebswirtschaftlichen
Notwendigkeiten
das
andere.
Wenn
demnächst
die
Milchquote
abgeschafft
werde,
dann
werde
sich
der
Strukturwandel
weiter
fortsetzen.
Was
dann
zähle,
seien
Effektivität,
Leistung,
Qualität
und
auch
Größe.
Was
Christian
Bielefeld
mit
"
Strukturwandel"
meint,
belegen
einige
Zahlen
aus
dem
Osnabrücker
Land.
Gab
es
1960
noch
4219
Betriebe
mit
29
044
Kühen,
so
waren
es
2010
noch
608
Betriebe
mit
26
591
Kühen.
Diese
Entwicklung
wird
weitergehen.
Christian
Bielefeld
verweist
dazu
gern
auf
das
Weser-
Elbe-
Dreieck.
"
Dort
wären
wir
mit
unseren
300
Milchkühen
nur
ein
mittelgroßer
Betrieb"
,
erklärt
der
43-
Jährige.
Während
Christian
Bielefeld
das
sagt,
kommt
sein
Vater
ins
Büro.
Er
kennt
nicht
nur
die
Gewohnheiten
seiner
Kühe.
Er
kennt
auch
andere
Zeiten.
Was
seien
die
Landwirte
früher
stolz
gewesen,
wenn
sechs
oder
acht
Kühe
im
Stall
gestanden
hätten.
Und
heute?
Da
könnte
kein
Betrieb
mehr
mit
so
wenigen
Kühen
überleben.
Das
sei
der
Markt.
Aber
sein
Sohn,
der
wisse
das
alles
viel
besser.
Zeitenwandel.
Nur
Heimke,
die
wird
sich
wohl
nicht
mehr
ändern.