User Online: 2 | Timeout: 01:56Uhr ⟳ | Ihre Anmerkungen | NUSO-Archiv | Info | Auswahl | Ende | AAA  Mobil →
NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Datensätze des Ergebnis
Suche: Auswahl zeigen
Treffer:1
Sortierungen:
Anfang der Liste Ende der Liste
1. 
(Korrektur)Anmerkung zu einem Zeitungsartikel per email Dieses Objekt in Ihre Merkliste aufnehmen (Cookies erlauben!)
Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Radwanderweg seit fast einem Jahr gesperrt
Zwischenüberschrift:
Die Folgen des Hase-Hochwassers behindern Ausflügler am Stichkanal immer noch
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Unschön und vor allem unbenutzbar ist der sogenannte Leinpfad, der durch das August-Hochwasser des vergangenen Jahres stark beschädigt wurde. Foto: Joachim Dierks
jod Osnabrück/ Wallenhorst. Am Tag, als der große Regen kam, ergoss sich das Hase-Hochwasser nördlich der Hollager Schleuse in den Kanal. Es war der 27. August 2010. Zwar hielt die stählerne Spundwand, die man nach einem früheren " Kanal-Besuch" der Hase eingezogen hatte. Aber die darüber gewölbten Erdmassen des Deichs wurden auf einer Länge von 100 Metern in den Kanal gespült. Der auf der Deichkrone verlaufende Betriebsweg der Bundeswasserstraße, landläufig als " Leinpfad" bezeichnet und gern von Spaziergängern und Radlern benutzt, existiert hier nicht mehr. Wie ein abgenagter Knochen schaut stattdessen die rostige Spundwand in den Himmel, garniert von einigen frei liegenden Baumwurzeln. Wegen der Sperre müssen Spaziergänger Umwege teilsüber Autostraßen in Kauf nehmen. Über den Leinpfad verlaufende Radwanderwege wie die " Hase-Ems-Tour" oder die " Nordwestbahn-Tour" sind unterbrochen.
Seit dem Hochwasser sind fast zehn Monate vergangen. Außer umfangreichen Baumfällungen rund um die Schadstelle ist noch nichts weiter passiert. Thomas und Karin Brandenburg, die den Kanalweg fest in ihre tägliche Runde eingebaut hatten, schimpfen: " Man fasst sich doch an den Kopf. Hunderte von Schuten der Firma Bunte mit Abraum vom Kanalausbau sind hier vorbeigezuckelt, um ihre Fracht fünf Kilometer weiter in Pente loszuwerden. Warum haben nicht ein oder zwei davon den Boden hier abgeladen, um den Deich wieder zu ergänzen?" Es wäre für den Auftragnehmer der Kanalverbreiterung in Eversburg doch ein Leichtes gewesen, meinen sie, zumal Bunte alles schwere Gerät hier vor Ort vorhielt. Nun sei Bunte fertig und mit allen Baggern abgerückt. Eine neue Baustelleneinrichtung würde jetzt mehr Geld verschlingen als die eigentliche Reparatur, mutmaßen sie.
" So einfach, wie der Bürger sich das vorstellt, liegen die Dinge nicht", erklärt dazu Hans-Heinrich Künker vom Wasser- und Schifffahrtsamt Minden. Das Hauptaugenmerk habe zunächst darauf gelegen, dass der Schiffsverkehr überall wieder ungehindert in Gang gekommen sei. Die Schadstelle an der Hollager Schleuse sei glücklicherweise unproblematisch gewesen. Das eingeschwemmte Material habe lediglich " Übertiefen" ausgefüllt, also Vertiefungen der Kanalsohle, die durch kräftigen Schraubenschlag der Schiffe beim Manövrieren vor der Schleuseneinfahrt entstanden waren. Insofern habe man sich vorrangig um andere, wichtigere Aufgaben kümmern können und müssen.
Die mit dem Kanalausbau in Eversburg und im Bereich der früheren Maschwegbrücke beauftragte Firma Bunte habe zudem nicht " schnell mal eben" für das Ausbessern der Schadstelle herangezogen werden können, so Künker weiter. Für die Instandhaltung sei der Bund allein zuständig, während der Ausbau von Bund und beteiligten Ländern mischfinanziert werde. Die Haushaltsordnung des Bundes gebiete eine klare Trennung. Außerdem kämen neu ausgeschriebene Leistungen den Bund meist billiger als unter Zeitdruck angehängte Auftragserweiterungen per Nachtragsangebot, das zeige die Erfahrung.
Vor der Neuausschreibung hätten einige Beratungen mit dem Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft (NLWK), der Unteren Wasserbehörde und den Unterhaltungsverbänden der Hase gestanden, sagt Künker. Das komplette Hochwasserschutzkonzept für Obere und Mittlere Hase sei überprüft worden.
Jetzt läuft die Ausschreibung. Nach dem aktuellen Planungsstand werde in die Deichkrone eine gepflasterte Absenkung eingebaut. Dann könne beim nächsten Jahrhunderthochwasser die Hase an dieser Stelle kontrolliert übertreten, ohne größeren Schaden anzurichten. So würde der gesamte Mittellandkanal als ein immenser Hochwasserspeicher gezielt in das Hochwassermanagement der Hase einbezogen.
Autor:
jod


Anfang der Liste Ende der Liste