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1.
Erscheinungsdatum:
08.06.2011
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Historisches
zum
Restaurantbetrieb
an
der
Buerschen
Straße.
Überschrift:
Hier löschten Kicker ihren Durst
Zwischenüberschrift:
Die Schinkeler Gastwirtschaft "Zum Alten Blücher" fiel Weltkriegsbomben zum Opfer
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Schnitzel
Taxi,
Döner-
Service
oder
Tele-
Pizza
sind
für
junge
Leute
von
heute
vertraute
Synonyme
für
Fast-
Food-
Bringdienste.
Wenn
Franz
Spannhorst,
Schankwirt
der
Gaststätte
"
Zum
Alten
Blücher"
an
der
Buerschen
Straße,
zusätzlich
zu
seinem
Restaurantbetrieb
1912
auch
"
Autofahrten
zu
jeder
Tag-
und
Nachtzeit"
anbot,
hat
er
Derartiges
mit
Sicherheit
nicht
im
Sinn
gehabt.
Zu
einer
Zeit,
als
Osnabrück
den
Übergang
von
drei-
zu
vierstelligen
Telefonnummern
erlebte,
wäre
niemand
auf
die
Idee
gekommen,
sich
eine
Mahlzeit
frei
Haus
bringen
zu
lassen.
Ebenso
wenig
dürfte
die
Geschäftsidee,
nicht
mehr
fahr-
oder
gehtüchtige
Zecher
ohne
Einschaltung
eines
fremden
Fuhrmanns
direkt
ins
traute
Heim
zurückbefördern
zu
können,
für
Franz
Spannhorst
im
Vordergrund
gestanden
haben,
denn
Promillegrenzen
gab
es
noch
lange
nicht.
Die
häufige
Kombination
von
Gastwirtschaft
und
Taxibetrieb
hat
historische
Wurzeln.
Als
die
Postkutsche
noch
fuhr,
waren
Personenbeförderung
und
Bewirtung
eng
miteinander
verknüpft,
wie
am
Begriff
"
Ausspann"
abzulesen
ist.
Der
"
Ausspann"
war
ein
Gasthaus
an
einer
Handelsstraße,
das
die
Möglichkeit
bot,
die
Pferde
aus
den
Kutschen
auszuspannen
und
im
Stall
übernachten
zu
lassen,
während
der
Reisende
in
der
Gaststube
versorgt
wurde
und
eben
auch
eine
Schlafkammer
zum
"
Ausspannen"
oder
"
Entspannen"
fand.
Die
Gaststätte
"
Zum
Alten
Blücher"
lag
an
der
Einmündung
der
Blücher-
in
die
Buersche
Straße.
Namenspatron
der
Blücherstraße
und
somit
auch
des
Gasthauses
ist
der
preußische
Feldmarschall
Gebhard
Leberecht
von
Blücher
(1742–1819)
,
der
als
Held
der
Befreiungskriege
verehrt
wurde.
In
der
Schlacht
von
Waterloo
fügte
er
gemeinsam
mit
dem
britischen
Heerführer
Wellington
dem
Franzosen-
Kaiser
Napoleon
eine
vernichtende
Niederlage
zu.
Wegen
seines
verwegenen
Draufgängertums
wurde
Blücher
auch
"
Marschall
Vorwärts"
genannt.
Möglicherweise
nahmen
sich
die
Spieler
des
Fußballklubs
OFV
06
(später
unter
den
Nationalsozialisten
mit
anderen
Schinkeler
Vereinen
zwangsfusioniert
zu
Schinkel
04)
den
alten
Haudegen
zum
Vorbild.
Jedenfalls
feierten
sie
im
gegenüberliegenden
Stadion
1939
den
Sprung
in
die
Gauliga,
die
damals
höchste
Klasse
mit
unter
anderen
dem
VfL
Osnabrück
und
Werder
Bremen
als
Gegnern.
Der
frühere
SPD-
Ratsherr
Kurt
Oelgeschläger
war
regelmäßiger
Zaungast.
Auch
beim
Training
guckten
er
und
seine
Freunde
häufig
zu.
"
Wenn
wieder
mal
ein
Ball
in
der
Hase
gelandet
war,
waren
wir
die
Ersten,
die
ihn
mit
dem
Kescher
wieder
herausholten"
,
weiß
Oelgeschläger
noch.
Im
"
Alten
Blücher"
zogen
die
Spieler
sich
um.
"
Hinten
war
so
ein
kleiner
Raum,
da
wurde
nach
dem
Spiel
eine
Schüssel
mit
warmem
Wasser
hingestellt"
,
so
Oelgeschläger,
"
und
da
konnten
die
Spieler
sich
etwas
frisch
machen.
Duschen
gab
es
nicht."
Die
Wirte
hatten
nichts
dagegen,
dass
kaum
ein
Verein
sich
ein
eigenes
Heim
mit
sanitären
Einrichtungen
leisten
konnte,
"
denn
die
Spieler
hatten
natürlich
hinterher
Durst"
,
so
Oelgeschlägers
Erinnerung,
"
und
wussten,
wo
sie
ihn
löschen
konnten."
Im
Krieg
wurde
das
15
000
Zuschauer
fassende
Stadion
wie
das
ganze
Gebiet
im
Umfeld
von
Stahlwerk
und
Bahn
von
Bomben
umgepflügt.
Es
wurde
nicht
wieder
für
den
Sport
hergerichtet,
denn
Klöckner
brauchte
das
Gelände
für
eine
Erweiterung.
Auch
der
"
Alte
Blücher"
selbst
war
den
Sprengbomben
zum
Opfer
gefallen.
Ein
schlichter
Nachkriegsbau
trat
an
seine
Stelle.
Dass
er
heute
eine
"
Sport-
Bar"
beherbergt,
ist
wohl
eher
Zufall
als
gewollte
Reminiszenz
an
das
einstige
Stadion
gegenüber.
Bildtexte:
In
günstiger
Lage
zwischen
dem
Stahlwerk
und
der
Eisengießerei
Ortmann
an
der
Buerschen
Straße
löschte
1912
die
Schankwirtschaft
"
Zum
Alten
Blücher"
Männerdurst.
Auch
aktive
und
passive
Fußballer
kehrten
nach
dem
Spiel
im
gegenüberliegenden
Stadion
gern
hier
ein
Zurückgenommene
Nachkriegsarchitektur
kennzeichnet
den
Nachfolgerbau
an
der
Buerschen
Straße.
Von
links
mündet
die
Blücherstraße
ein.
Foto:
Joachim
Dierks
Ansichtskarte
aus
der
Sammlung
Helmut
Riecken
Autor:
Joachim Dierks