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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Inhalt:
Überschrift:
Groß, mittendrin – und alles bestens
Zwischenüberschrift:
Die Münster-Arkaden im Zentrum der Stadt sind ein Erfolgsmodell
Artikel:
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Originaltext:
Die Münster-Arkaden im Zentrum der Stadt: Auch angrenzende Händler profitieren vom Shopping-Center. Foto: Jörg Sanders

40 Geschäfte und mehrere Gastronomiebetriebe verteilen sich in den Münster-Arkaden auf 23 000 qm. Foto: Jörg Sanders

Münster. Im Herzen von Münster bieten die Münster-Arkaden fast alles, was das Herz begehrt. Mit 22 000 Quadratmeter Verkaufsfläche entsprechen sie der möglichen Größe des Neumarkt-Centers. Und das Münsteraner Beispiel zeigt: Ein Einkaufszentrum in der Innenstadt kann sich durchaus positiv auswirken. Wir haben uns die Münster-Arkaden angeschaut.
Das Shopping-Center in Münster folgt einem Trend: Warenhäuser werden zunehmend durch Einkaufscenter im Innenstadtbereich ergänzt oder ersetzt. Große sogenannte Malls werden nicht länger in Randlage auf der grünen Wiese errichtet, sofern es im Stadtkern möglich ist.
Seit 2006 stehen den Kunden 40 Geschäfte in den Münster-Arkaden auf rund 22 000 Quadratmeter Verkaufsfläche und drei Ebenen zur Verfügung. 1000 weitere Quadratmeter nutzt die Gastronomie. Das Center verfügt über 250 Tiefgaragenstellplätze. Betreiber des Centers ist die weltweit agierende portugiesische Holding Sonae Sierra, die weitere Malls in Berlin, Karlsruhe und im hessischen Weiterstadt unterhält.
Vorgeschichte
Gegen die Münster-Arkaden hatte sich im Vorfeld kaum Widerstand geregt. Das bestätigen Karin Eksen, Geschäftsführerin des Einzelhandelsverbandes Westfalen-Münsterland, sowie Jörg Krause vom Amt für Stadtentwicklung, Stadtplanung, Verkehrsplanung in Münster: " Die Arkaden wurden in Münster sehr positiv aufgenommen sowohl von den Bürgern, der Kaufmannschaft als auch den Besuchern." Thomas Binder, Geschäftsführer von Sonae Sierra Deutschland, erläutert: " Proteste gab es nur, als ein Center in Randlage angedacht war." Gabriele Hillmoth, Redakteurin der " Westfälischen Nachrichten" aus Münster, merkt jedoch an, dass der inhabergeführte Einzelhandel damals eine Verdrängung oder Umsatzeinbußen durch den Bau befürchtete.
Heute wird die Mall gut angenommen. " Wir planen in diesem Jahr, erstmals die Zwölfmillionengrenze zu überschreiten", berichtet Binder. Das sind mehr als 39 000 Besucher pro Verkaufstag. Für das Osnabrücker Center rechnen Experten mit 17 000 bis 24 000 Besuchern pro Tag.
Mieterrotation
Mit Leerständen haben die Münster-Arkaden nicht zu kämpfen. " Wir sind voll vermietet", berichtet Binder. Die Fluktuation sei sehr gering, ergänzt er. In erster Linie beherbergt das Einkaufszentrum Bekleidungsgeschäfte.
Die Ankermieter der Arkaden sind übliche Konsumentenmagnete: Saturn, Thalia, Peek & Cloppenburg. P& C und Thalia kamen mit Fertigstellung der Arkaden neu in die Stadt. Saturn eröffnete mit der Filiale in der Mall die zweite in Münster. So hinterließen diese großen Geschäfte keine Leerstände an anderer Stelle. Für Osnabrück wird das befürchtet, falls beispielsweise Saturn von der Kamp-Promenade in das neue Center umziehen sollte.
Verdrängungseffekte?
" Die kleineren Geschäfte profitierten anfangs nicht genug von den Magneten", sagt Eksen vom Einzelhandelsverband. Dennoch habe sie bisher nur geringe Leerstände beobachtet, die sie als " normal" bewertet. Ferner lege Sonae Sierra Wert darauf, ein gehobenes Mieterniveau zu halten und Geschäfte wie 1-Euro-Läden zu vermeiden.

Karin Eksen bestätigt, dass die Neugier der Münsteraner nach Eröffnung der Mall groß gewesen sei. Händler rund um das Center hätten das anfangs zu spüren bekommen, so die Einzelhandelsvertreterin: " Sie haben aber nicht dauerhaft darunter gelitten." Auch Hillmoth von den " Westfälischen Nachrichten" kann keine Verdrängungseffekte feststellen. " Es haben sich sogar neue Geschäfte um die Münster-Arkaden herum angesiedelt", sagt die Redakteurin. Das bestätigt auch Thomas Binder: " Es gab keinerlei Verdrängungseffekte, sondern eher Synergieeffekte." Der Sonae-Sierra-Deutschland-Chef ergänzt: " Das gesamte Umfeld hat um 20 Prozent zugelegt."
Von den befragten angrenzenden Einzelhändlern gibt keiner mehr an, unter dem Center zu leiden. Sie bewerten es positiv oder zumindest neutral. Einige Einzelhändler berichten, dass die Arkaden neue Kunden anzögen, wovon auch sie profitierten.

Die Münster-Arkaden haben die Stadt bereichert und das Zentrum belebt. Das bestätigen überdies sämtliche befragte Passanten. Ein Verdrängungseffekt wird von keiner Seite kritisiert. So resümiert Gabriele Hillmoth: " Für Münster ist das Center ein Gewinn." Es hat jedoch den Vorzug, dass es zentraler liegt als das künftige Einkaufscenter am Neumarkt. Mehrere Kundenmagnete wie beispielsweise H& M liegen in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Arkaden.
Neumarktgestaltung
In Osnabrück wäre ein Center womöglich durch den vierspurigen Neumarkt abgeschnitten. Die städtebauliche Gestaltung des Neumarkts könnte folglich für die Mall am Neumarkt sowie für den Einzelhandel nördlich des Neumarkts entscheidend sein. Das hatte bereits das Gutachten der Lübecker Cima Beratung + Management GmbH zum Center am Neumarkt zu bedenken gegeben.

Kenndaten im Vergleich

Münster

Einwohner:

273 656

Einzugsbereich:

1, 2 Millionen Menschen

Kaufkraft:

106, 8

Zentralität:

131

Osnabrück

Einwohner:

163 376

Einzugsbereich:

800 000 bis eine Million Menschen

Kaufkraft:

99, 2

Zentralität:

149

Die Handelszentralität zeigt das Verhältnis des Einzelhandelsumsatzes zur Kaufkraft am Ort an. Eine Ziffer über 100 bedeutet, dass der Umsatz über der Kaufkraft liegt. Je höher die Zahl, umso größer ist die Anziehungskraft einer Stadt für die Kunden aus dem Umland. Die Kaufkraftkennziffer zeigt den Wert einer Stadt im Vergleich zum Bundesdurchschnitt (100).
Autor:
Jörg Sanders


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