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1.
Erscheinungsdatum:
31.05.2011
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Eine
Geschäftsinhaberin
aus
der
Krahnstraße
über
ihre
Sicht
und
die
Bedrohung
des
Einzelhandels
durch
ein
grosses
Einkaufszentrum
am
Neumarkt.
Überschrift:
"Ein unkalkulierbares Risiko"
Zwischenüberschrift:
Herlinde Fohs: Einkaufscenter am Neumarkt bedroht nicht nur die Krahnstraße
Artikel:
Originaltext:
In
Sorge
um
die
Innenstadt:
Herlinde
Fohs
ist
Sprecherin
der
Werbegemeinschaft
Krahnstraße.
Foto:
Jörn
Martens
Osnabrück.
Die
schärfste
Kritik
gegen
das
geplante
Einkaufszentrum
am
Neumarkt
kommt
aus
der
Altstadt.
Herlinde
Fohs,
Weinhändlerin
und
Vorsitzende
der
Werbegemeinschaft
Krahnstraße,
über
Kundenströme,
Leerstände
und
die
Zukunft
der
Innenstadt.
Die
Geschäftsleute
der
Krahnstraße
wenden
sich
eindringlich
gegen
ein
neues
Einkaufszentrum
am
Neumarkt.
Finden
Sie
nicht,
dass
am
Neumarkt
etwas
geschehen
müsste?
Selbstverständlich
muss
der
Neumarkt
modernisiert
werden.
Das
ist
ein
wichtiges
Projekt,
das
ja
auch
schon
Gestalt
annimmt
mit
dem
Neubau
an
der
Hase,
der
an
der
Stelle
des
Cafés
Coppenrath
entsteht.
Mit
dem
geplanten
Bauwerk
vor
H&
M
wächst
die
Große
Straße
der
Johannisstraße
entgegen.
Und
das
Landgericht
kommt
besser
zur
Geltung,
weil
die
Bushaltestellen
verlegt
werden.
Den
Platz
kann
man
sehr
schön
gestalten.
Somit
ist
viel
erreicht.
Sicherlich
sind
in
den
letzten
Jahrzehnten
Fehler
gemacht
worden.
Das
grün
gekachelte
Haus
ist
ja
kein
schöner
Anblick.
Aber
diese
Problemzone
gehört
jetzt
einem
Investor.
Warum
soll
die
Innenstadt
so
massiv
verändert
werden,
nur
weil
Investoren
ihre
Liegenschaften
vermarkten
wollen?
Was
spricht
denn
gegen
das
geplante
Einkaufscenter
am
Neumarkt?
Das
Problem
ist
die
Größenordnung.
In
der
Innenstadt
haben
wir
zurzeit
einen
Bestand
von
etwa
100
000
qm.
Mit
dem
Center
sollen
22
000
qm
Verkaufsfläche
dazukommen.
Alles,
was
für
Dienstleistung
und
Unterhaltung
vorgesehen
ist,
muss
noch
hinzugerechnet
werden.
Somit
kommt
das
Projekt
also
eher
auf
30
000
qm.
Auf
die
Innenstadt
bezogen
erhöht
sich
die
Verkaufsfläche
schlagartig
um
ein
Drittel.
Wir
im
Krahnstraßenviertel
sehen
darin
ein
unkalkulierbares
Risiko.
Bundesweit
gibt
es
kein
Beispiel,
bei
dem
die
positiven
Auswirkungen
überwogen
hätten.
Die
schlimmen
Folgen
sind
erst
zwei
Jahre
nach
Eröffnung
zu
erkennen.
Die
Ketten
wandern
ins
Center
ab,
Ladenlokale
stehen
leer,
Mieten
sinken.
Mit
der
Folge,
dass
auch
die
hart
kalkulierenden
Billigketten
in
die
Innenstädte
gehen.
Zum
Beispiel
KiK,
ein
Unternehmen,
das
mit
knappsten
Nebenkosten
arbeitet.
Viele
glauben
ja
an
das
Märchen,
dass
die
wilden
jungen
Einzelhändler
mit
kreativen
Ideen
die
Leer
stände
auffüllen
werden.
Das
wird
nicht
geschehen,
denn
sie
haben
gegenüber
den
Ketten
überhaupt
keine
Chance.
Wenn
ein
neues
Einkaufscenter
mehr
Kundschaft
in
die
Stadt
bringt,
könnten
die
Geschäfte
in
der
Krahn-
straße
doch
auch
davon
profitieren.
Bei
einem
kleineren
Zentrum,
das
nach
außen
offen
ist,
könnte
das
funktionieren,
zumindest,
wenn
es
mit
dem
bestehenden
Handel
verbunden
ist.
Am
Neumarkt
geht
es
aber
um
ein
ziemlich
großes
Projekt.
Und
je
größer
das
Zentrum,
desto
autarker
wird
es.
Für
die
Geschäfte
in
der
Umgebung
fällt
immer
weniger
ab.
Für
das
Krahn
straßen
viertel
gilt,
dass
wir
unseren
eigenen
Publikumslauf
haben.
Und
den
müssen
wir
erhalten.
Es
ist
ein
Kommen
und
Gehen.
Wir
werden
es
schwer
haben,
die
jüngeren
Centerbesucher
in
unser
Viertel
zu
locken.
Es
gibt
Untersuchungen,
die
nachweisen,
dass
sich
ein
Besucher
der
Stadt
nicht
mehr
als
800
Meter
von
seinem
Zielpunkt
entfernt.
Wer
vom
Neumarkt
zu
uns
kommen
will,
hat
es
weiter.
Und
die
Große
Straße,
die
dann
zu
veröden
droht,
bietet
sich
nicht
gerade
als
Flaniermeile
an.
Die
Stadt
ist
doch
froh,
wenn
Investoren
auf
der
Matte
stehen
und
Geld
in
die
Hand
nehmen
wollen
. . .
Da
darf
man
sich
aber
nicht
täuschen
lassen.
Der
Investor
spricht
von
220
Millionen
Euro
Investitionssumme.
Bei
einer
Größe
von
22
000
qm
kommen
wir
auf
10
000
Euro
pro
qm.
Üblich
sind
4000
bis
5000
Euro.
Da
frage
ich
mich,
ob
da
ein
neues
Prunkschloss
entstehen
soll.
Davon
ist
mit
Sicherheit
nicht
auszugehen.
Hier
wird
mit
großen
Zahlen
operiert,
um
Eindruck
zu
schinden.
Jahrelang
galten
die
großen
Märkte
auf
der
grünen
Wiese
als
Totengräber
der
Innenstadt.
Jetzt
geschieht
etwas
im
Zentrum,
und
schon
wieder
gibt
es
Kontra.
Der
Einzelhandel
in
Deutschland
wächst
nicht
mehr,
er
schrumpft
mit
der
Bevölkerungszahl.
Es
findet
ein
gigantischer
Verdrängungswettbewerb
statt.
Die
Märkte
auf
der
grünen
Wiese
haben
die
Innenstädte
empfindlich
getroffen.
Überall
im
Speckgürtel
rund
um
die
Stadt
sind
eigene
Zentren
entstanden,
die
ja
weiter
Umsatz
machen
wollen.
Und
dann
haben
wir
noch
die
Konkurrenzsituation
zu
den
anderen
Städten,
die
bereits
mit
großen
Zentren
werben.
Diese
Entwicklung
setzt
die
Stadt
unter
Zugzwang,
gerade
auch,
weil
sie
brachliegende
Flächen
und
den
hässlichen
Neumarkt
hat.
Jetzt
wäre
es
an
der
Zeit,
Nein
zu
sagen
und
nicht
mit
Brachialgewalt
die
Rettung
des
Neumarkts
mit
einem
Megazentrum
anzugehen.
Osnabrück
hat
alles
als
Einkaufsstadt
und
ist
bei
den
Besuchern
doch
sehr
beliebt.
Wir
brauchen
kein
Zentrum,
wir
entwickeln
den
Charme
des
eigenen
Standorts
weiter.
Ein
gutes
Beispiel
gab
es,
als
die
Krahnstraße
neue
Arkaden
bekam,
weil
Stadt
und
Hauseigentümer
gemeinsame
Sache
machten.
Die
Krahnstraße
hat
doch
ganz
andere
Geschäfte,
kleiner
und
persönlicher.
Warum
glauben
Sie
denn,
dass
Ihnen
ein
Einkaufszentrum
am
Neumarkt
die
Butter
vom
Brot
nimmt?
Der
Investor
will
60
Prozent
seines
angestrebten
Umsatzes
von
ca.
100
Millionen
Euro
pro
Jahr
aus
dem
vorhandenen
Einzelhandel
generieren.
30
Prozent
des
Umsatzes
sollen
durch
Neukunden
erzielt
werden.
Natürlich
hat
das
gewaltige
Auswirkungen.
Das
sind
60
Millionen
Euro,
die
dem
Handel
entzogen
werden.
So
viel
kann
mit
Neukunden
nicht
wettgemacht
werden.
Vor
allem,
weil
das
Center
kein
Interesse
hat,
dass
seine
Kunden
auch
in
der
Umgebung
einkaufen.
Das
ist
drastisch
nicht
nur
für
unser
Viertel.
Wir
sind
nicht
wetterfest,
wir
sind
zu
weit
entfernt,
wir
haben
kein
Center-
Management
und
keine
gemeinsame
Werbemaschinerie.
Es
fällt
auf,
dass
sich
nur
die
Krahnstraße
klar
und
deutlich
gegen
ein
Einkaufscenter
am
Neumarkt
ausspricht.
Vielleicht
ist
ja
ein
bisschen
Angst
vor
der
Obrigkeit
dabei.
Signale
vom
organisierten
Einzelhandel
hat
es
aber
gegeben.
Das
Gutachten
der
Stadt
ist
ja
auch
gerade
erst
der
Öffentlichkeit
zugänglich
gemacht
worden.
Haben
Sie
denn
Ärger
mit
dem
Oberbürgermeister
bekommen?
Wieso
Ärger?
Herr
Oberbürgermeister
Pistorius
lud
uns
ein,
und
wir
haben
uns
in
einem
persönlichen
Gespräch
ausgetauscht.
Unser
Viertel
sei
ganz
anders
aufgestellt,
uns
würde
es
nicht
betreffen.
Es
werde
nicht
größer
als
18
000
qm,
wurde
uns
versprochen,
wobei
wir
uns
fragen,
ob
brutto
oder
netto
gemeint
ist.
Außerdem
solle
es
nicht
mehr
als
400
Stellplätze
haben.
Des
Weiteren
soll
es
ein
offenes
Einkaufszentrum
sein
mit
einem
verträglichen
Branchenmix.
Hoffentlich
sind
das
nicht
alles
Sprechblasen.