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1.
Erscheinungsdatum:
30.05.2011
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
"
Großgrundbesitzer"
am
Neumarkt,
Theodor
Bergmann,
über
die
Pläne
eines
Einkaufszentrums
am
Neumarkt.
Er
sieht
dabei
Osnabrück
und
die
Innenstadt
als
Ganzes,
das
durch
ein
Zentrum
Kaufkraft
aus
dem
Umland
und
den
Aussenbezirken
anziehen
würde.
Überschrift:
"Demarkationslinie hässlichster Prägung"
Zwischenüberschrift:
Theodor Bergmann will den Menschen auf dem Neumarkt wieder mehr Raum geben
Artikel:
Originaltext:
Dr.
Theodor
Bergmann
ist
fest
davon
überzeugt,
dass
am
Neumarkt
etwas
geschieht.
Foto:
dbi-
Immobiliengruppe
Osnabrück.
Theodor
Bergmann,
Osnabrücker
Immobilien-
Unternehmer,
möchte
mit
dem
Essener
Projektentwickler
mifam
am
Neumarkt
investieren.
Die
NOZ
sprach
mit
Bergmann.
Was
denken
Sie,
wenn
Sie
über
den
Neumarkt
gehen?
Ich
empfinde
ihn
als
eine
Demarkationslinie
hässlichster
Prägung,
die
ein
völlig
falsches
Bild
dieser
Stadt
widerspiegelt.
Er
ist
gestalterisch
und
funktional
eine
Katas
trophe,
und
das
als
geografischer
Mittelpunkt
von
Stadt
und
Region
sowieso.
Man
kann
ja
gegen
die
alte
Bebauung
vieles
einwenden,
aber
man
war
damals
konsequent.
Es
war
konsequent,
Fußgänger
und
Autos
zu
trennen.
Ob
es
richtig
ist,
die
Fußgänger
nach
unten
zu
führen,
ist
eine
andere
Frage.
Sie
wollen
die
Konsequenz
jetzt
anders:
vom
Verkehrsknoten
zum
Shopping-
Knotenpunkt?
Wir
hatten
mal
einen
Autotunnel
geplant.
15
Jahre
dürfte
das
her
sein.
Ziel
war
es,
Fußgänger
und
Autoverkehr
zu
entzerren
und
die
Menschen
auf
den
Platz
zu
lassen.
Dieses
Autotunnelchen
war
scheinbar,
ich
sage
extra
scheinbar,
nicht
finanzierbar.
Wir
haben
uns
mit
der
Situation
arrangiert,
dass
man
dort
einen
motorisierten
Verkehr
mit
Autos
und
Bussen
haben
will.
Es
soll
aber
den
Menschen
mehr
Raum
gegeben
werden.
Schauen
Sie
zum
Beispiel
nach
Ulm.
Dort
ist
an
einer
vergleichbaren
Stelle
ein
Miteinander
von
Autos
und
Fußgängern
geschaffen
worden.
Die
Fahrbahnen
sind
nicht
durch
Bordsteine
getrennt,
sondern
durch
Pflaster,
Farben
oder
Poller
markiert.
Das
sorgt
für
homogene
Gestaltung
und
leichtere
Übergänge.
Wie
viel
Zeit
bleibt,
um
über
das
Projekt
zu
entscheiden
–
wie
auch
immer?
Eine
sehr
schwierige
Frage,
weil
es
sich
um
ein
komplexes
Gebilde
handelt.
Ich
denke,
dass
man
mit
einer
zweistufigen
Lösung
einen
guten
Kompromiss
gefunden
hat,
der
zeitnah
in
2012
einen
ersten
Baubeginn
auf
der
nördlichen
Neumarktseite
und
eine
Realisierung
der
Bebauung
auf
der
südlichen
Seite
mit
einem
Center
ab
2013
zulässt.
Was
meinen
Sie
mit
zweistufig?
Den
Bebauungsplan
für
den
nördlichen
Bereich
voranzutreiben
und
für
den
südlichen,
über
die
Seminarstraße
hinausreichenden
Bereich
einen
vorhabenbezogenen
Bebauungsplan
aufzustellen.
So
kann
das
Shopping-
Center
in
einer
der
beiden
denkbaren
Richtungen
weiterverfolgt
werden
kann.
Zugleich
kann
man
am
Neumarkt
auch
mit
dem
Platz
baulich
und
gestalterisch
schon
etwas
verändern.
Wann
ist
für
Sie
der
Punkt
erreicht
zu
sagen:
Ich
mach′s
nicht
mehr?
An
diesen
Gedanken
verschwende
ich
keine
Zeit
mehr.
Ich
bin
inzwischen
fest
davon
überzeugt,
dass
am
Neumarkt
etwas
geschieht.
Ich
bin
mir
allerdings
unsicher,
wie
die
zeitliche
Abfolge
sein
wird.
Nach
den
Gesprächen
mit
der
Politik
bin
ich
mir
sicher,
sehr
sicher,
dass
die
Stadt,
dass
die
Verwaltungsspitze
mit
Herrn
Pistorius
und
Herrn
Griesert
will,
dass
dort
ganz
schnell
etwas
passiert.
Gesucht
wird
die
verträgliche
Größe.
Welche
wäre
verträglich?
Die
Größe
ist
nicht
die
entscheidende
Frage.
Entscheidend
ist:
Wie
stark
will
ich
die
Innenstadt
machen?
Wir
haben
ja
in
den
vergangenen
20,
25
Jahren
an
den
Ausfallstraßen
wie
Pagenstecherstraße
und
Hannoversche
Straße
einen
enormen
Ansiedlungsdruck
bestimmter
Handels-
und
Gastronomieadressen
gehabt.
Ein
Großteil
der
centerbedingten
Umsatzverschiebung
betrifft
die
Fachmarktlagen
und
die
umliegenden
Gemeinden,
die
innerstädtische
Umsatzverteilung
wird
erfahrungsgemäß
10
%
betragen.
Wir
gewinnen
also
deutlich
in
der
Innenstadt
an
Kaufkraft
und
stärken
dadurch
nachhaltig
unser
Stadtzentrum.
Ich
glaube,
dass
man
an
die
maximale
Größe
herangehen
sollte,
die
im
Verträglichkeitsgutachten
steht.
Sie
meinen
23
800
Quadratmeter.
Nein,
die
CIMA
hält
eine
Verkaufsfläche
von
22
800
für
verträglich,
und
das
meinen
wir
auch.
Kritiker
behaupten,
Center-
Betreiber
achteten
nur
darauf,
dass
ihre
Konsumwelt
funktioniere.
Sie
wollen
gar
nicht,
dass
die
Kunden
raus
in
die
Innenstadt
gehen.
Überzeugen
Sie
sie
jetzt
vom
Gegenteil.
Aus
folgendem
Grund
geht
es
nicht
so
egoman
zu,
wie
Sie
es
formulieren:
Es
gibt
immer
weniger
den
Wettbewerb
der
Adressen,
sondern
immer
mehr
den
Wettbewerb
der
Regionen.
Das
heißt,
die
Stadt
Osnabrück
ist
für
einen
Center-
Investor
eine
Region,
die
stark
zu
sein
hat,
damit
sie
funktioniert.
Früher
wurden
Center
an
Ausfallstraßen
oder
am
Stadtrand
gebaut,
wo
sie
als
sich
selbst
tragendes,
isoliertes
System
organisiert
wurden.
Heute
ist
man
klüger.
Heute
will
man
in
die
Innenstadt,
will
mittendrin
sein.
Center
in
einer
Innenstadt
wie
in
Erlangen
oder
Braunschweig
zeigen,
dass
es
für
einen
überschaubaren
Zeitraum
von
zwei
bis
drei
Jahren
strukturelle
Veränderungen
und
Verdrängungen
im
Einzelhandel
gibt.
Wer
das
verneint,
würde
lügen.
Aber
danach
gehen
die
Städte
gestärkt
daraus
hervor.
Nun
stellen
Sie
sich
vor,
dass
wir
in
Osnabrück
kein
Center
bauen,
aber
demnächst
in
Wallenhorst
ein
Arkaden-
Center
mit
13
000
Quadratmetern
entsteht.
Wenn
man
dann
hört,
dass
eine
bestimmte
Partei
nur
12
000
Quadratmeter
will,
muss
ich
fest
stellen:
Wir
trauen
uns
offenbar
weniger
zu
als
Wallenhorst.
Die
Partei,
die
Sie
meinen,
ist
die
CDU.
Wenn
die
sich
mit
der
Obergrenze
von
12
000
Quadratmetern
durchsetzen
sollte,
verfolgen
Sie
dann
das
Projekt
weiter?
Nein.
Weil
es
unwirtschaftlich
ist.
Die
aktuelle
Bebauung
am
Neumarkt
spiegelt
auch
die
wirtschaftlichen
Verhältnisse
wider.
Es
ist
beleibe
nicht
so,
dass
sie
alle
das
Geld
tonnenweise
nach
draußen
karren.
Man
merkt,
wenn
man
sich
die
Häuser
anschaut,
dass
der
Standort
nicht
funktioniert.
Ein
Center
mit
12
000
Quadratmetern
wird
es
dort
nicht
geben,
definitiv
nicht
geben.
Einer
der
größte
Makler
für
1-
a-
Lagen,
Dirk
Lührmann,
wirft
den
Center-
Betreibern
Arroganz
vor,
weil
sie
gewachsene
Strukturen
einer
Stadt
zerstören.
Was
antworten
Sie
Herrn
Lührmann?
Ich
würde
ihm
ungern
etwas
sagen,
weil
er
selbst
weiß,
dass
die
Behauptung
nicht
stimmt.
Die
Handelskultur,
von
der
Herr
Lührmann
spricht,
ist
am
Neumarkt
gar
nicht
mehr
vorhanden.
Die
Handelsstrukturen
sind
längst
vertrocknet,
ausgedörrt.
Man
darf
nicht
übersehen,
dass
ein
Center
eine
Ver
mietungskonkurrenz
für
Mak
ler
darstellt,
denn
die
Centerbetreiber
stellen
ihren
eigenen
Mietermix
zusammen.
Die
Politik
sagt,
ein
Parkhaus
mit
700
Stellplätzen
wäre
zu
groß.
Es
soll
kleiner
sein,
damit
die
Kunden
veranlasst
werden,
im
Ledenhof
oder
am
Kollegienwall
zu
parken
und
dann
zu
Fuß
durch
die
Stadt
zu
gehen.
Das
zeigt,
es
kursieren
viel
zu
viele
Ängste
–
zum
Beispiel
diese
Angst,
die
Leute
würden
das
Center
nicht
verlassen.
Nein,
das
Center
wird
ganz
sicher
kein
isoliertes
System.
Außerdem
sollten
wir
nicht
meinen,
dass
Osnabrück
als
Handelsstandort
nicht
grundsätzlich
attraktiv
genug
wäre,
Menschen
anzuziehen.
So
viel
Selbstbewusstsein
sollten
wir
schon
haben.
Die
Stadt
braucht
jetzt
einen
deutlichen
Anschub
wie
die
Investition
in
ein
Center.
Dieses
Center
wäre,
soweit
ich
weiß,
die
größte
Investition
seit
dem
Kriegsende.
SPD-
Fraktionschef
Frank
Henning
spricht
von
220
Millionen
Euro.
Stimmt
die
Zahl?
Wenn
man
über
das
Center
hinausblickt
und
die
Investitionen
auf
den
Baulosen
2
und
3
in
Betracht
zieht,
wenn
man
die
Platzgestaltung
und
den
neuen
Busbahnhof
berücksichtigt,
wenn
man
einbezieht,
dass
wir
in
das
Sportarena-
Haus
investieren
wollen,
wenn
der
Platz
neu
entsteht
–
dann
ist
man
bestimmt
bei
220
Millionen.
Symbol
für
den
Zustand
des
Neumarktes
ist
das
grüne
Kachelhaus.
Es
ist
Ihr
Haus.
Was
machen
Sie
damit,
wenn
das
Projekt
Osnabrück-
Arkaden
scheitert?
Dann
werden
wir
an
diesem
zentralen
Platz
mittelfristig
neben
dem
jahrelangen
Leerstand
im
ehemaligen
Wöhrl-
Haus
einen
weiteren
Leerstand
am
zentralen
Platz
der
Stadt
haben.
Weiterhin
wird
sich
das
Trading-
down
der
Johannisstraße
weiter
fortsetzen
und
beschleunigen.
Was
raten
Sie
der
Politik?
Wenn
mein
Rat
gehört
werden
sollte,
würde
ich
sagen:
möglichst
schnell
Investitionen
zulassen,
die
Nachfolgeinvestitionen
auslösen.
Schauen
Sie
sich
das
Beispiel
Oldenburg
an.
Man
investiert
in
ein
Center,
und
rundherum
nehmen
auch
die
anderen
Immobilienbesitzer
Hammer
und
Nagel
in
die
Hand
und
verändern
was.
Autor:
W. Hinrichs