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1.
Erscheinungsdatum:
28.05.2011
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Osnabrück
vor
hundert
Jahren:
Das
Hotel
Schaumburg
geht
pleite,
Diskussionen
um
die
Öffnung
von
Geschäften
am
Sonntag,
Lohnkämpfe
und
die
Erhöhung
der
Parkstraße
und
der
Rehmstraße
durch
"
übel
riechenden
Unrat"
.
Überschrift:
Aus für Osnabrücks erste Adresse
Zwischenüberschrift:
Mai 1911: Das Hotel Schaumburg im alten Bahnhofsviertel ging in Konkurs
Artikel:
Originaltext:
Standortnachteil:
Das
Hotel
Schaumburg
(rechts)
an
der
Schillerstraße
musste
im
Mai
1911
Konkurs
anmelden.
Osnabrück.
Eine
Zeit
lang
galt
es
in
Osnabrück
als
erste
Adresse.
Doch
im
Mai
1911
musste
das
renommierte
Hotel
Schaumburg
Konkurs
anmelden.
Sein
Standort
an
der
Schillerstraße
im
alten
Bahnhofsviertel
war
zum
Nachteil
geworden,
nachdem
der
Hauptbahnhof
1895
eröffnet
hatte.
Die
Direktorin
äußerte
sich
im
Osnabrücker
Tageblatt
zu
der
Insolvenz
und
begründete
den
Umsatzverlust
auch
mit
der
Einführung
der
Nachtzüge
und
der
Erweiterung
der
Speisewagen.
Immer
weniger
Gäste
blieben
über
Nacht
in
der
Stadt
und
speisten
während
der
Fahrten
direkt
im
Coupé.
Auch
der
Weinkonsum
der
Gäste
im
Schaumburg
entsprach
nicht
den
garantierten
Erwartungen,
die
bei
Übernahme
des
Hauses
gegeben
worden
waren.
Die
von
städtischer
Seite
üppig
erhöhte
Gebäudesteuer
und
die
hohen
Anliegergebühren
beim
Kanal-
und
Straßenbau
hatten
offenbar
weitere
Löcher
in
die
Kasse
gerissen.
Ein
Dauerthema
war
schon
vor
100
Jahren
die
Einhaltung
der
Sonntagsruhe.
Händler
aller
Sparten
wollten
sonntags
öffnen,
denn
die
Kirchgänger
aus
dem
Umland
nutzten
die
Gelegenheit
vor
oder
nach
den
Gottesdiensten,
um
Besorgungen
zu
machen.
Nun
war
es
aber
das
Bekleidungsgewerbe,
das
die
Zuschneider
zur
Anwesenheit
zwingen
wollte.
Der
Minister
für
Handel
und
Gewerbe
hatte
das
bereits
1910
verboten.
Durch
mehrere
Instanzen
hatten
sich
die
Arbeitgeber
geklagt
und
erwirkten
im
Mai,
dass
Zuschneider
in
Betrieben,
die
Maßanfertigungen
herstellten,
um
die
Mittagszeit
anwesend
sein
durften,
allerdings
nur
zum
Maßnehmen.
Um
14
Uhr
musste
das
Geschäft
wieder
geschlossen
sein,
damit
die
Sonntagsruhe
gewahrt
blieb.
Nach
höheren
Löhnen
riefen
die
Walzwerkarbeiter
im
Mai
1911.
Ein
Vorarbeiter
bekam
30
Pfennig
Stundenlohn.
Noch
gab
es
keine
Sonn-
und
Feiertagszuschüsse
für
die
Ofenarbeiter.
Die
Wortführer
wiesen
darauf
hin,
dass
es
den
Stahlarbeitern
im
Osnabrücker
Land
nicht
gelungen
sei,
die
Löhne
den
Teuerungsraten
der
Lebensmittel
anzugleichen.
Sie
waren
auf
Überstunden
angewiesen,
um
einen
Ausgleich
zu
erzielen.
Für
höhere
Löhne
kämpften
auch
die
Tischler.
Im
Mai
schlossen
Arbeitgeber
und
Tischler
einen
Vergleich.
Zwischen
1911
und
1915
sollte
sich
der
Lohn
um
6
Pfennig
pro
Stunde
erhöhen,
2
Pfennig
rückwirkend
ab
Februar
1911,
im
Oktober
sollte
noch
ein
Pfennig
folgen
und
eine
Stunde
Arbeitszeitverkürzung
in
Kraft
treten.
1912
würde
der
Lohn
abermals
um
2
Pfennig
erhöht,
ebenso
1914.
1913
winkte
keine
Lohnerhöhung.
Erst
1915
sollten
ein
weiterer
Pfennig
und
eine
weitere
Arbeitszeitverkürzung
folgen.
Die
Arbeitgeber
wünschten
ein
rasches
Ende
des
Streiks,
denn
die
Auftragsbücher
waren
voll.
Die
Rehmstraße
und
die
Parkstraße
wurden
vor
100
Jahren
zur
weiteren
Bebauung
aufgeschüttet.
Ein
Leser
schrieb
dem
Osnabrücker
Tageblatt,
das
Terrain
werde
mit
"
übel
riechendem
Unrat"
erhöht.
Anwohner
mussten
Türen
und
Fenster
geschlossen
halten.
Der
Leser
mutmaßte,
dass
der
Stadtarzt,
wenn
er
denn
hinzukäme,
den
Zustand
als
"
unhaltbar"
bezeichnen
würde.
Ärzte
und
Krankenschwestern
berichteten
von
Kinderimpfungen
im
Hümmling,
bei
denen
die
Impfstellen
am
Arm
zuerst
mit
Alkohol
von
Dreck
und
Schmutzkrusten
befreit
werden
mussten.
Eine
Reinigung
finde
bei
vielen
Menschen
dort
meist
nur
zweimal
im
Leben
statt,
hieß
es,
unmittelbar
nach
der
Geburt
und
bei
Männern
am
Tage
vor
der
Rekrutenaushebung.
Das
wenige
Geld,
das
vorhanden
sei,
werde
in
Alkohol
statt
in
Hygiene
investiert.
In
der
Tat
war
der
Alkoholkonsum
ein
ernst
zu
nehmendes
Übel.
Statistisch
verzehrten
die
Bauern
im
Regierungsbezirk
Osnabrück
im
Jahr
40
bis
50
Liter
Branntwein
pro
Kopf.
Autor:
Christiana Keller