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1.
Erscheinungsdatum:
28.05.2011
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Vorstellung
des
von
Bergmann
finanzierten
Gutachtens
zu
einem
Einkaufszentrum
am
Neumarkt.
Es
sieht
ein
solches
als
notwendig
für
die
Entwicklung
am
Neumarkt
an,
setzt
aber
eine
Umgestaltung
des
Platzes
voraus.
Viele
Zahlen
über
Größe
und
Belegung
des
Zentrums
und
über
den
Wandel
der
Besucherströme
und
die
Auswirkung
auf
andere
Einkaufsstandorte
in
der
Stadt.
Überschrift:
Ohne Center hat der Neumarkt keine Chance
Zwischenüberschrift:
Gutachten über das geplante Einkaufszentrum – In fünf Thesen zusammengefasst
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Braucht
Osnabrück
ein
Einkaufszentrum
am
Neumarkt?
Wir
gehen
in
einem
"
Thema
der
Woche"
dieser
einfachen
Frage
nach,
auf
die
es
mehrere
Antworten
gibt.
Die
erste
Antwort
gibt
Martin
Kremming
von
der
Cima
Beratung
+
Management
GmbH
in
Lübeck
in
seinem
Gutachten
über
die
Wirkung
eines
großen
Centers:
ein
entschiedenes
"
Jein"
.
Er
sagt,
aus
Sicht
der
Kunden
ist
kein
Center
nötig,
weil
sie
nichts
wirklich
vermissen.
Aber
aus
städtebaulicher
Sicht
ist
der
Neumarkt
ohne
Center
kaum
zu
retten.
"
Ihnen
steht
noch
einiges
bevor"
,
sagte
Kremming
den
Mitgliedern
des
Ausschusses
für
Umwelt
und
Stadtentwicklung.
Die
modernen
Center
seien
"
bis
ins
Letzte
ausverhandelt"
.
Die
Stadt
sollte
die
Möglichkeit
intensiv
nutzen,
mit
dem
Investor
das
für
Osnabrück
Optimale
auszuhandeln
und
im
Bebauungsplan
festzuschreiben.
Die
"
Wirkungs-
und
Verträglichkeitsuntersuchung"
bildet
einen
ersten
groben
Rahmen
für
die
Politiker.
Bezahlt
hat
das
Gutachten
Theodor
Bergmann,
der
mit
dem
Essener
Projektentwickler
mfi
am
Neumarkt
investieren
will.
Die
Stadt
wählte
den
Gutachter
aus.
Basis
der
Untersuchung
war
die
angestrebte
Centergröße
von
23
800
Quadratmeter
Verkaufsfläche.
Wir
fassen
die
Ergebnisse
in
fünf
Schwerpunkten
zusammen.
1Osnabrück
hat
sich
als
Handelsstandort
seit
2004
überdurchschnittlich
gut
entwickelt,
und
die
überwältigende
Mehrheit
der
Kunden
ist
mit
dem
Angebot
zufrieden.
Im
Vergleich
zum
ersten
Cima-
Gutachten
von
2004
hat
die
Stadt
durch
die
L
+
T-
Erweiterung,
die
Kamp-
Promenade
und
Investitionen
an
der
Großen
Straße
an
Zugkraft
gewonnen.
Der
Anteil
der
Besucher
aus
dem
Umland
ist
von
36
auf
42
Prozent
gestiegen.
Die
gesamte
Verkaufsfläche
in
Osnabrück
ist
von
328
000
Quadratmetern
(2003)
auf
399
000
im
Jahr
2010
gestiegen.
Der
Umsatz
stieg
im
selben
Zeitraum
um
rund
100
Millionen
von
1,
1
Milliarden
auf
1,
2
Milliarden
Euro.
Ein
wichtiger
Richtwert
ist
die
Handelszentralität.
Sie
zeigt
an,
wie
viel
Kaufkraft
von
außen
angesogen
wird
oder
abfließt.
Ein
Prozentwert
über
100
bedeutet,
dass
eine
Stadt
Kaufkraft
anzieht.
Osnabrück
erreicht
aktuell
gute
152
Prozent.
Besonders
hoch
ist
der
Kaufkraftzufluss
bei
Bekleidung
und
Wäsche.
Nur
in
der
Spielwaren-
Branche
und
bei
Uhren,
Schmuck
und
Optik
gibt
Osnabrück
geringfügig
Kaufkraft
ab.
Die
Besucher
geben
der
Innenstadt
insgesamt
eine
gute
Note.
Von
615
befragten
Passanten
gaben
24
Prozent
an,
jetzt
mehr
in
der
City
einzukaufen
als
2004.
2Das
Center
muss
mindestens
18
000
Quadratmeter
Verkaufsfläche
haben,
um
lebensfähig
zu
sein.
Mehr
als
20
000
Quadratmeter
sollten
es
nicht
sein,
um
bestehende
Strukturen
nicht
zu
gefährden.
Die
Diskussionen
kreisen
zurzeit
vor
allem
um
die
Größe.
Ist
es
zu
klein,
reicht
die
Anziehungskraft
nicht
aus,
und
das
Angebot
sinkt
auf
ein
zweitklassiges
Niveau.
Das
Center
wäre
nicht
lebensfähig.
Gerät
es
zu
groß,
leidet
die
Stadt,
weil
die
Menschen
im
Center
alles
finden
und
keine
Veranlassung
sehen,
die
Innenstadt
zu
besuchen.
Der
am
Neumarkt
interessierte
Projektentwickler
mfi
aus
Essen
strebt
23
500
Quadratmeter
Verkaufsfläche
an,
plus
3800
Quadratmeter
für
Gastronomie.
Zum
Vergleich:
L
+
T
verfügt
über
18
500
Quadratmeter
(ohne
Gastronomie)
,
die
Kamp-
Promenade
über
13
000,
die
gesamte
südliche
Große
Straße
über
15
000,
der
Abschnitt
zwischen
Jürgensort
und
Nikolaiort
über
18
500
Quadratmeter.
Mit
zurzeit
2,
4
Quadratmeter
Verkaufsfläche
pro
Einwohner
liegt
Osnabrück
deutlich
über
dem
Bundesdurchschnitt
(1,
5
m
2
),
der
Wert
ist
für
ein
Oberzentrum
nach
Einschätzung
der
Gutachter
aber
"
angemessen"
.
Die
Gutachter
empfehlen
als
Untergrenze
18
000
Quadratmeter
(ohne
Gastronomie)
.
Ein
kleineres
Center
würde
keine
Magnetwirkung
auf
das
weitere
Umland
ausüben,
es
kämen
keine
zusätzlichen
Kunden
in
die
Stadt.
Die
Folge:
Die
Verdrängungseffekte
träfen
das
direkte
Umfeld
des
Centers.
Der
Anteil
der
innerstädtischen
Verkaufsflächen
an
der
gesamten
Verkaufsfläche
in
Osnabrück
liegt
aktuell
bei
29,
1
Prozent.
30
Prozent
gelten
für
starke
City-
Lagen
als
Richtwert.
Kämen
die
vom
Investor
gewünschten
23
500
Quadratmeter
hinzu,
stiege
der
Anteil
der
City-
Lagen
auf
33,
9
Prozent.
Mit
der
Gastronomie
(3800
m
2
)
und
den
Bauplänen
für
das
Baulos
2
vor
H
&
M
(2000
m
2
)
erreichte
der
Anteil
knapp
35
Prozent.
Dieser
Wert
gilt
als
Obergrenze.
"
Insofern
deutet
sich
hier
bereits
die
Notwendigkeit
an,
über
eine
Reduzierung
der
Größe
des
Einkaufszentrums
nachzudenken"
,
heißt
es
in
dem
Gutachten.
3Es
wird
zu
einer
Umverteilung
des
Umsatzes
und
negativen
Folgen
für
Teile
der
Innenstadt
kommen.
Verkaufsflächen
für
Bekleidung
und
Elektroartikel
müssen
begrenzt
werden.
Ein
großer
Lebensmittelmarkt
im
Center
wäre
sinnvoll.
Das
große
Center
wird
den
Prognosen
zufolge
einen
Umsatz
von
99,
4
Millionen
Euro
pro
Jahr
erzielen.
Davon
würden
62,
8
Millionen
–
also
zwei
Drittel
–
innerhalb
der
Stadt
umverteilt.
36,
6
Millionen
würden
zulasten
des
Umlandes
hinzugewonnen.
Das
betrifft
vor
allem
die
Fachmarktzentren
in
Belm,
Bissendorf,
Wallenhorst
und
Georgsmarienhütte.
Auch
die
Fachmärkte
an
den
Osnabrücker
Ausfallstraßen
müssten
mit
spürbaren
Umsatzverlusten
von
bis
zu
16
Prozent
bei
Elektroartikeln
und
Unterhaltungselektronik
rechnen.
Eine
Umsatzverdrängung
ab
sieben
Prozent
gilt
als
"
abwägungsrelevant"
.
Das
Cima-
Gutachten
nimmt
die
Zehn-
Prozent-
Schwelle
als
Bewertungsmaßstab.
Die
Gutachter
betrachten
die
möglichen
Sortimente
genauer,
um
zu
der
maximalen
Größe
von
20
000
Quadratmeter
Verkaufsfläche
(ohne
Gastro)
zu
kommen.
Die
größten
Verdrängungseffekte
erwarten
sie
bei
Bekleidung
und
Wäsche.
Deshalb
sollte
dieser
Bereich
im
künftigen
Center
auf
8400
Quadratmeter
limitiert
werden.
Anbieter
für
Elektroartikel,
Foto
und
Computer
müssten
mit
3000
Quadratmeter
auskommen,
ein
Lebensmittelmarkt
erhielte
2000
Quadratmeter,
ein
Spielwaren-
Handel
800.
Die
Gutachter
legen
die
Ansiedlung
eines
Lebensmittelmarktes
besonders
ans
Herz,
weil
es
ein
entsprechendes
Angebot
zurzeit
in
der
Innenstadt
nicht
gibt.
Die
Experten
warnen:
Das
Angebot
im
Shopping-
Center
müsse
sich
von
dem
in
der
Innenstadt
abheben.
Neue
Namen
und
Sortimente
seien
wichtig,
damit
es
"
keine
Wiederholung
des
Vorhandenen"
gebe.
Sie
nennen
auch
Namen:
Wormland,
Primark,
Gina
Tricot,
Anson′s,
MEXX,
Drogeriemarkt
Müller,
my
toys.de
oder
Spiele-
Max.
Diese
Handelsketten
erwarten
eine
Mindestgröße
bei
der
Verkaufsfläche,
sonst
ist
der
Standort
für
sie
nicht
interessant.
Die
Gutachter
sehen
"
eine
gewisse
Gefahr"
,
dass
sich
Magneten
abseits
der
Toplage
(zum
Beispiel
P
&
C,
Galeria
Kaufhof,
Saturn)
zu
einem
Umzug
in
das
Center
entschießen.
4Die
Passantenströme
verschieben
sich
zur
südlichen
Innenstadt.
Die
Abwärtsspirale
an
der
Möserstraße
wird
sich
erheblich
beschleunigen.
Die
Kamp-
Promenade
hat
noch
Potenzial.
Die
Experten
gehen
von
17
000
bis
24
000
Center-
Besuchern
pro
Tag
aus.
Man
muss
kein
Experte
sein,
um
vorauszusagen,
dass
sich
die
Frequenz
in
der
Johannisstraße
und
südlichen
Großen
Straße
am
stärksten
erhöhen
wird.
Die
Kamp-
Promenade,
und
der
Jürgensort
(bei
L
+
T)
sind
nach
Gutachter-
Meinung
stark
genug
und
werden
keine
Frequenzverluste
erleiden.
Die
nördliche
Große
Straße
und
die
Krahnstraße
verlieren
Laufkundschaft.
Am
Nikolaiort
werde
sich
der
Trend
zu
Dienstleistungsangeboten
und
Gastronomie
verstärken.
Die
Krahnstraße
mit
ihren
mittel-
und
hochpreisigen
Angebotsstrukturen
hebe
sich
aber
von
der
"
konsumgeprägten
Hauptfrequenzlage"
ab
und
werde
durch
ein
Shopping-
Center
"
nur
geringe
Auswirkungen"
spüren.
Sehr
ernst
sehen
die
Gutachter
das
Quartier
Över
de
Hase/
Möserstraße
mit
Galeria
Kaufhof.
Der
Umzug
von
C
&
A
hat
die
Frequenzen
an
der
Möserstraße
einbrechen
lassen.
Die
Kunden
von
KiK
und
Tedi
sind
weniger
die
klassischen
Shopping-
Bummler,
sondern
suchen
direkt
diese
Geschäfte
auf.
Der
Bau
eines
Neumarkt-
Centers
würde
die
Abwärtsspirale
in
diesem
Viertel
weiter
beschleunigen,
ein
Umzug
von
Galeria
Kaufhof
den
Standort
als
Einkaufslage
ganz
infrage
stellen.
Die
Kamp-
Promenade
weist
laut
Gutachten
"
noch
einige
Akzeptanzprobleme"
auf.
Vor
allem
bei
Kunden
aus
dem
Umland
ist
der
Elektronikriese
Saturn
noch
nicht
verankert.
Die
geplante
Erweiterung
der
Kamp-
Promende
durch
einen
Neubau
auf
dem
ehemaligen
Woolworth-
Gelände
sei
ein
Schritt
in
die
richtige
Richtung.
5Die
Barrierewirkung
des
Neumarktes
muss
aufgehoben
werden,
sonst
wird
das
Center
ein
Eigenleben
führen.
Ohne
Center
lässt
sich
die
Südseite
nicht
aufwerten.
"
Grundvoraussetzung
für
die
Ansiedlung
eines
Centers
muss
eine
weitere
Umgestaltung
des
Neumarktes
sein"
,
heißt
es
im
Gutachten.
Der
Neumarkt
müsse
einen
Platzcharakter
bekommen,
Aufenthaltsqualität
ausstrahlen,
zum
Überqueren
einladen.
Wenn
es
nicht
gelinge,
eine
Verbindung
zwischen
der
nördlichen
und
südlichen
Innenstadt
zu
schaffen
und
die
Barriere
Neumarkt
zu
überwinden,
werde
das
Center
nicht
der
gewünschte
Magnet
sein.
In
der
heutigen
Gestalt
sei
der
Neumarkt
"
imageschädigend"
für
die
Stadt.
Nur
ein
Platzumbau
zusammen
mit
einem
Shopping-
Center
werde
für
den
nötigen
Frequenzaustausch
zwischen
der
nördlichen
und
südlichen
Seite
sorgen.
Autor:
Wilfried Hinrichs