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1.
Erscheinungsdatum:
20.05.2011
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Zur
Diskussion
um
ein
zusätzliches
Einkaufscenter
in
Osnabrück
nimmt
Dirk
Lührmann,
der
1992
in
Osnabrück
ein
gleichnamiges
bundesweit
tätiges
Einzelhandelsimmobilienunternehmen
gründete
und
bis
2010
führte,
detailliert
Stellung.
Überschrift:
Die Arroganz der Center-Betreiber
Artikel:
Originaltext:
Umriss
des
geplanten
Einkaufszentrums
am
Neumarkt
mit
Überbauung
der
Seminarstraße.
Grafik:
Sascha
Nabrotzky
Zur
Diskussion
um
ein
zusätzliches
Einkaufscenter
in
Osnabrück
nimmt
Dirk
Lührmann,
der
1992
in
Osnabrück
ein
gleichnamiges
bundesweit
tätiges
Einzelhandelsimmobilienunternehmen
gründete
und
bis
2010
führte,
detailliert
Stellung.
"
Die
politische
Diskussion
ist
in
vollem
Gange.
Braucht
Osnabrück
ein
Center
oder
nicht?
Und
wenn
ja,
in
welcher
Größe?
Grundsätzlich
sollte
man
ja
zunächst
noch
einmal
die
Frage
stellen,
was
ein
Center
dieser
Größenordnung
überhaupt
für
Osnabrück
bedeutet
-
egal
an
welchem
Standort,
ob
am
Neumarkt,
im
ehemaligen
Wöhrl-
Kaufhaus
oder
im
Gerichtsgebäude
oder
sonst
wo.
Da
geht
es
erst
einmal
um
die
tatsächliche
Größe.
Derzeit
wird
die
angestrebte
reine
Verkaufsfläche
mit
22
000
Quadratmetern
angegeben.
Und
damit
fangen
die
Center-
Betreiber
schon
an
zu
mogeln.
Denn
zu
diesen
22
000
Quadratmetern
gehören
keine
Gastronomieflächen
und
keine
Dienstleister.
Ein
Frisör
etwa
zählt
nicht
als
Einzelhändler,
er
ist
Dienstleister.
Ruck,
zuck
werden
es
somit
durch
eine
kleine
Unvollständigkeit
in
den
Angaben
30
000
Quadratmeter
Nutzfläche.
Wenn
man
nun
davon
ausgeht,
dass
es
in
der
gesamten
Osnabrücker
Innenstadt
derzeit
rund
110
000
Quadratmeter
Nutzfläche
gibt,
spricht
man
über
einen
schlagartigen
Zuwachs
von
etwa
30
Prozent
Fläche.
Noch
dramatischer
stellt
sich
der
Vergleich
mit
der
gewachsenen
1-
a-
Lage
dar.
Ein
Center
dieser
Größenordnung
bietet
in
der
Regel
Platz
für
bis
zu
hundert
Ladenlokale.
Da
die
komplette
Osnabrücker
1-
a-
Lage
selbst
derzeit
lediglich
etwa
hundert
Ladenlokale
umfasst,
führt
ein
Center
von
heute
auf
morgen
zur
Verdoppelung
der
Anzahl
an
Ladenlokalen
in
Bestlage.
Und
jetzt
wollen
die
Center-
Betreiber
dem
Bürger,
der
sich
nicht
täglich
mit
dem
Thema
beschäftigt,
weismachen,
dass
dies
zur
Attraktivität
des
Standortes
beitrage.
Das
Gegenteil
ist
der
Fall.
Das
Center
sorgt
für
eine
äußerst
bedrohliche
Konkurrenzsituation
in
der
Innenstadt.
Aus
langjähriger
Erfahrung
weiß
ich,
dass
kein
Hunkemöller,
New
Yorker,
Footlocker
etc.
an
einem
Standort
wie
Osnabrück
auf
die
Idee
käme,
gleich
zwei
Ladenlokale
zu
betreiben.
Die
Unternehmen
beschäftigen
sich
daher
nicht
mit
der
Frage,
ob
sie
einen
zweiten
Standort
im
Center
beziehen,
sondern
überlegen
vielmehr,
an
welchen
Standort
sieüberhaupt
gehen.
Es
ist
damit
klar,
wird
in
Osnabrück
ein
Center
dieser
Größe
gebaut,
werden
viele
Einzelhändler
ihr
bisheriges
Ladenlokal
in
der
Fußgängerzone
aufgeben
und
ins
neue
Center
ziehen.
Und
was
passiert
dann
mit
den
alten
Läden?
Da
Footlocker
&
Co.
in
der
Großen
Straße
mit
an
Sicherheit
grenzender
Wahrscheinlichkeit
nicht
durch
Armani,
Gucci
oder
Prada
ersetzt
werden,
wird
das
Niveau
sinken
und
die
Attraktivität
der
Innenstadt
somit
nachlassen.
Und
was
ein
solcher
Niveaurutsch
bedeutet,
sehen
wir
schon
jetzt
tagtäglich
am
ehemaligen
C
&
A-
Standort
an
der
Möserstraße.
Ich
frage
mich
langsam,
was
die
Politik
eigentlich
will.
Auf
der
einen
Seite
beschäftigt
sie
sich
jahrelang
mit
der
gelungenen
Aktivierung
unseres
Altstadtbereiches
und
initiiert
verschiedene
Maßnahmen,
um
hier
eine
Belebung
herbeizuführen.
Sie
schafft
es
zudem,
durch
gute
und
feinfühlige
Stadtentwicklung,
die
Kamp-
Promenade
zu
integrieren
und
auch
andere
Bereiche
im
Umfeld
der
Innenstadt
nachhaltig
zu
stärken
-
nur
um
jetzt
plötzlich
das
Risiko
einzugehen,
mit
dem
schlagartigen
Zuwachs
von
30
000
Quadratmeter
Fläche
die
gesamten
Bemühungen
der
letzten
Jahre
über
den
Haufen
zu
werfen.
Weiterhin
frage
ich
mich,
wie
arrogant
und
ignorant
Center-
Betreiber
eigentlich
sind.
Eine
Stadt
entwickelt
sich
über
Jahrhunderte.
Mit
welcher
Berechtigung
kann
da
ein
Investor
kommen
und
mit
einer
einzigen
Investition
jahrzehntelang
bestehende
Laufgewohnheiten
und
Flussrichtungen
in
einer
Stadt
derart
beeinflussen
wollen?
Müssen
wir
als
Bürger
es
ausbaden,
wenn
irgendein
ausländischer
Investor
eine
Immobilie
zu
teuer
gekauft
hat
und
nun
nur
durch
eine
brachiale
Entwicklung
und
Arrondierung
wieder
an
sein
Geld
herankommt?
Vielleicht
ist
dieser
Standort
durch
die
Stadtentwicklung
der
letzten
Jahrzehnte
ja
gar
kein
Einzelhandelsstandort
mehr.
Dafür
würde
sprechen,
dass
Wöhrl
in
verschiedenen
Städten
Deutschlands
noch
immer
sehr
erfolgreich
agiert,
an
diesem
Standort
jedoch
nicht
zurechtkam.
Vielleicht
muss
man
an
dieser
Stelle
auch
über
alternative
Nutzungen
nachdenken,
die
nicht
im
Einzelhandelsbereich
liegen.
Ist
nicht
auch
unsere
Universität
immer
weiter
gewachsen,
und
sind
hier
nicht
alternative
Überlegungen
vielleicht
im
Bereich
der
Uni-
Bibliothek
oder
sonstiger
UniNutzungen
zu
suchen?
Es
wäre
doch
verwerflich
für
die
Stadtentwicklung,
wenn
man
an
dieser
Stelle
nur
durch
maximale
Größe
des
Objektes
wieder
einen
funktionierenden
Einzelhandelsstandort
schaffen
könnte.
Wir
sollten
aufpassen,
dass
unsere
Stadt,
die
im
Vergleich
zu
vielen
anderen
deutschen
Städten
dieser
Größe
sehr
attraktiv
ist,
sich
weiter
sorgsam
und
vorsichtig
entwickelt.
Die
hiesigen
Verantwortungsträger
sollten
die
Neumarkt-
Entwicklung
auf
jeden
Fall
weiter
angehen
-
jedoch
mit
dem
Feingefühl
der
vergangenen
Jahre
und
nicht
mit
der
Brechstange.
Unsere
Stadtentwicklung
hat
sich
in
der
Vergangenheit
immer
durch
sehr
viel
Weitsicht
ausgezeichnet.
Das
hat
Osnabrück
so
attraktiv
gemacht.
Der
Titel,
dass
wir
es
geschafft
haben,
innerhalb
von
gerade
einmal
zwei
Jahren
unsere
innerstädtischen
Einzelhandelsflächen
zu
verdoppeln,
wird
dazu
jedoch
nicht
weiter
beitragen."
Dirk
Lührmann
Osnabrück