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1.
Erscheinungsdatum:
20.05.2011
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Unklarheiten
über
den
Umgang
mit
dem
ehemaligen
Kriegsgefangenenlager
Eversheide
auf
dem
Gelände
der
"
Quebec
Barracks"
veranlassen
den
Rat,
über
die
zukünftige
Nutzung
dieses
Geländes
erst
nach
Klärung
einiger
Fragen
zu
entscheiden.
Überschrift:
Mehr Zeit für eine Geschichtslektion
Zwischenüberschrift:
Rat will Fragen zum ehemaligen Kriegsgefangenenlager Eversheide klären
Artikel:
Originaltext:
Unter
Denkmalschutz
steht
diese
Baracke,
die
zum
Lager
Eversheide
gehörte.
Die
Bundesanstalt
für
Immobilienaufgaben
(Bima)
will
das
Kasernengelände
an
der
Landwehrstraße
verkaufen,
wartet
aber
bis
nach
den
Sommerferien.
Foto:
Klaus
Lindemann
Von
Rainer
Lahmann-
Lammert
-
Osnabrück.
Die
Stadt
Osnabrück
nimmt
sich
etwas
Zeit
für
eine
Geschichtslektion.
Sie
will
die
Bundesanstalt
für
Immobilienaufgaben
(Bima)
bewegen,
mit
dem
Verkauf
der
Kasernenflächen
an
der
Landwehrstraße
bis
Ende
September
zu
warten.
In
der
Zwischenzeit
sollen
einige
Fragen
zum
ehemaligen
Kriegsgefangenenlager
Eversheide
geklärt
werden.
In
der
Sitzung
des
Stadtrates
gab
es
nun
anerkennende
Worte
für
den
Förderverein
„
Antikriegskultur
und
Friedenshandeln″,
der
auf
die
historischen
Besonderheiten
des
Lagers
Oflag
VIc
hingewiesen
hatte.
Zurückhaltend
gingen
Oberbürgermeister
Boris
Pistorius
und
die
Fraktionen
aber
auf
die
Idee
einer
Gedenkstätte
ein.
Im
Lager
Eversheide
waren
von
1941
bis
1945
serbische
Offiziere
interniert.
Nach
dem
Krieg
übernahmen
die
britischen
Streitkräfte
das
Kasernengelände.
Sie
nannten
es
„
Quebec
Barracks″
und
räumten
es
vor
knapp
drei
Jahren.
Jetzt
verfügt
die
Bima
über
das
38
Hektar
große
Areal,
das
nach
dem
Willen
der
Stadt
überwiegend
als
Gewerbegebiet
genutzt
werden
soll.
Gab
es
vor
Kurzem
noch
Ambitionen,
die
Flächen
kurzfristig
zu
vermarkten,
tritt
die
Stadt
jetzt
auf
die
Bremse.
Einstimmig,
bei
einer
Enthaltung,
votierte
der
Rat
am
Dienstag
dafür,
dass
zuerst
einige
Fragen
abgearbeitet
werden
sollen.
Nach
dem
Vorschlag
von
Kultusdezernentin
Rita
Maria
Rzyski
will
die
Stadt
erkunden,
wie
die
Geschichte
des
Lagers
Oflag
VIc
aufgearbeitet
werden
kann.
Auch
Fördermöglichkeiten
durch
das
Land
oder
den
Bund
sollen
ausgelotet
werden.
In
der
Kulturverwaltung
gibt
es
Überlegungen,
die
Erinnerungsarbeit
an
die
Gedenkstätte
Augustaschacht
zu
übertragen.
Auch
die
Information
der
Öffentlichkeit
über
die
Geschichte
des
Lagers
wird
als
Aufgabe
angesehen.
Nach
den
Sommerferien
hofft
Rzyski,
Antworten
auf
die
offenen
Fragen
geben
zu
können.
In
der
Öffentlichkeit
war
bis
vor
Kurzem
kaum
bekannt,
dass
während
des
Zweiten
Weltkriegs
5000
serbische
Offiziere
an
der
Landwehrstraße
interniert
waren.
Unter
ihnen
lebten
zeitweise
bis
zu
400
Männer
jüdischen
Glaubens.
Durch
das
Tagebuch
des
späteren
niedersächsischen
Landesrabbiners
Zvi
Asaria
ist
überliefert,
dass
sie
im
Lager
nahezu
unbehelligt
ihre
religiösen
Feste
und
Glaubensriten
feiern
und
sogar
ihre
Toten
auf
dem
jüdischen
Teil
des
Johannisfriedhofs
bestatten
durften.
Und
das,
während
überall
im
Deutschen
Reich
Juden
in
die
Vernichtungslager
deportiert
wurden.
Historiker
haben
noch
keine
Erklärung
für
diese
offensichtliche
Toleranz.
Wenig
erforscht
ist
zudem
die
Geschichte
der
serbischen
Kolonie
in
Osnabrück,
die
aus
den
internierten
königstreuen
Offizieren
hervorgegangen
ist.
Die
serbisch-
orthodoxe
Kirche
an
der
Wersener
Straße
und
ein
Mahnmal
auf
dem
Eversburger
Friedhof
sind
die
sichtbaren
Dokumente
dieser
bislang
wenig
beachteten
Geschehnisse.
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert