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1.
Erscheinungsdatum:
14.05.2011
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Aus
aktuellem
Anlass
in
Bissendorf
stellt
dieser
Artikel
die
amerikanische
Faulbrut
vor,
die
Bienenstämme
befällt
und
deren
Aussterben
verursachen
könnte,
weswegen
sie
anzeigepflichtig
ist
und
aufwendig
bekämpft
wird.
Dieses
Verfahren
wird
ebenso
dargestellt.
Überschrift:
Völkerhaft für Honigbienen
Zwischenüberschrift:
Wie die Amerikanische Faulbrut bekämpft wird
Artikel:
Originaltext:
Bei
Faulbrutbefall
-
unser
Bild
zeigt
allerdings
gesunde
Waben
und
Bienen
-
müssen
die
erwachsenen
Immen
von
jedem
einzelnen
Rahmen
abgefegt
und
in
spezielle
Plastikboxen
gesperrt
werden.
Die
Waben
mit
der
Brut
werden
dann
komplett
vernichtet.
Archivfoto:
Klaus
Lindemann
Bissendorf.
Tierseuche,
Sperrbezirk
-
das
klingt
bedrohlich.
Am
Donnerstag
stand
sie
in
der
Zeitung,
die
"
Tierseuchenbehördliche
Verordnung
des
Landkreises
Osnabrück
zum
Schutz
gegen
die
Amerikanische
Faulbrut
der
Bienen"
.
Hintergrund:
Seit
Ende
März
war
diese
bakterielle
Infektionskrankheit
in
zwei
Bienenständen
in
Bissendorf
festgestellt
worden.
Einer
davon
ist
bereits
saniert.
Von
Angelika
Hitzke
-
Für
Menschen
und
für
erwachsene
Bienen
ist
die
im
Unterschied
zur
harmlosen
Europäischen
Faulbrut
auch
"
bösartige"
Faulbrut
genannte
Krankheit
völlig
ungefährlich,
sagen
Experten.
Das
Landesamt
für
Verbraucherschutz
und
Lebensmittelsicherheit
(Laves)
weist
ausdrücklich
darauf
hin,
dass
der
Honig
auch
aus
befallenen
Bienenstöcken
völlig
bedenkenlos
verzehrt
werden
kann.
Betroffen
sind
ausschließlich
die
Bienenlarven.
Die
Amerikanische
Faulbrut
ist
deshalb
so
verheerend,
weil
sie
den
Nachwuchs
der
fleißigen
Honigsammler
vernichtet:
Sie
befällt
die
ältere
Bienenbrut,
also
jene
Larven,
die
sich
in
einer
bereits
mit
einem
Wachsdeckel
verschlossenen
Brutzelle
befinden,
die
sogenannten
Streckmaden.
Die
Bakterien
lösen
die
gesamte
Körperstruktur
der
Larven
nach
und
nach
auf;
übrig
bleibt
nur
eine
zähe,
braune,
schleimige
Substanz.
"
Die
größte
Gefahr
ist,
dass
dadurch
die
Bienen
aussterben
können"
,
sagt
Hiltrud
Schrandt,
Pressestellenleiterin
des
Laves
und
seiner
"
Task
Force
Veterinärwesen"
.
Und
das
hätte
schlimme
Folgen
für
die
gesamte
Vegetation,
weil
die
wichtigsten
Bestäuber
fehlen.
Deshalb
sei
der
Ausbruch
dieser
Bienenseuche
anzeigepflichtig.
In
dem
dann
eingerichteten
Sperrbezirk
müssen
Vorkehrungen
getroffen
werden,
damit
sich
die
Krankheit
nicht
durch
Tiere,
die
sich
verfliegen
oder
die
in
den
Stöcken
schwächerer
Bienenvölker
auf
Raubzug
gehen,
noch
ausbreitet.
Kunstschwarmverfahren
Noch
vor
einigen
Jahrzehnten
wurde
bei
Faulbrut-
Befall
das
ganze
Bienenvolk
getötet.
Mit
dem
seit
Jahren
üblichen
Kunstschwarmverfahren
können
die
erwachsenen
Bienen
gerettet
werden,
erläutert
Hiltrud
Schrandt.
Kunstschwarm
-
was
ist
das
denn?
"
Das
Ausschwärmen
der
Bienen
wird
künstlich
herbeigeführt,
um
die
erwachsenen
Tiere
von
der
Brut
zu
trennen"
,
erklärt
Landkreis-
Pressesprecher
Jürgen
Menkhaus.
Zweitägige
Hungerphase
Hiltrud
Schrandt
und
der
Bissendorfer
Imker
Heinrich
Timmer,
zugleich
ausgebildeter
Seuchenwart
seines
Imkervereins,
beschreiben,
wie
das
vor
sich
geht:
Sämtliche
Wabenrahmen
werden
aus
den
Bienenkästen
geholt
und
die
erwachsenen
Tiere
in
saubere
Plastikboxen
abgefegt.
"
Dort
kommen
sie
in
Völkerhaft"
,
sagt
Schrandt
und
betont:
"
Wichtig
ist
die
zweitägige
Hungerphase.
Bienen
koten
niemals
in
geschlossenen
Räumen,
nur
im
Flug.
Und
sie
haben
ein
großes
Hygienebedürfnis.
Wenn
sie
in
der
Box
eingesperrt
sind,
putzen
sie
sich
unentwegt.
Sie
reinigen
sich
so
selbst
und
werden
dann
nach
den
zwei
Tagen
in
eine
neue
Beute
einlogiert."
Auf
diese
Weise
ist
sichergestellt,
dass
keine
Sporen
mit
Faulbruterregern
in
den
neuen
Stock
kommen.
Mit
Königin,
aber
ohne
Waben,
müssen
sie
dort
ganz
von
vorn
anfangen
mit
dem
Anlegen
von
Brutzellen
und
Vorratskammern,
also
den
Honigwaben.
Eben
wie
ein
natürlich
ausgeschwärmtes
Volk,
dass
den
alten
Stock,
die
Beute,
wegen
Übervölkerung
verlassen
hat
und
andernorts
einen
neuen
Bienenstaat
aufbaut.
Die
befallene
Brut
wird
getötet,
indem
die
Rahmen
in
kochendes
Wasser
getaucht
werden.
"
Die
Beuten
werden
ausgekocht
in
Ätznatronlösung"
,
sagt
Imker
Heinrich
Timmer,
"
das
löst
auch
Propolis
auf."
Das
müsse
sein,
denn
die
Sporen
der
Faulbrut
"
sind
sehr
widerstandsfähig:
Die
halten
sich
50
bis
60
Jahre
im
Kasten,
wenn
man
das
nicht
macht."
Wenn
solche
nicht
desin
fizierten
Kästen
vielleicht
nach
Jahrzehnten
mal
vom
Enkel
wieder
für
die
Imkerei
benutzt
werden,
flammt
die
Seuche
wieder
auf.
Andere
mögliche
Ursachen
für
den
Ausbruch
der
Amerikanischen
Faulbrut
seien
das
Verfüttern
von
ausländischem
Honig
an
die
Bienen
oder
die
"
stille
Räuberei"
,
also
der
allmähliche,
aber
massenhafte
Eintrag
von
Sporen
aus
befallenen
Beständen.
"
Die
Sporen
können
drei,
vier
Jahre
im
Bestand
sein,
ohne
dass
Sie
was
merken"
,
so
Timmer.
Erst
wenn
eine
bestimmte
Zahl
erreicht
ist
-
der
Veterinär
des
Landkreises
spricht
laut
Menkhaus
von
einem
halben
Pfund
Sporen
-
bricht
die
Krankheit
aus.
Der
Imker
hat
dann
den
Schaden,
nämlich
die
Arbeit
und
die
Kosten
für
Schutzkleidung,
-
handschuhe,
-
brille,
Ätznatron
und
neue
Kästen.
Und
den
Minderertrag,
weil
die
geretteten
erwachsenen
Bienen
erst
einmal
damit
beschäftigt
sind,
neue
Waben
zu
bauen
und
für
Nachwuchs
zu
sorgen,
statt
Honig
zu
produzieren.
Laut
Schrandt
sind
derzeit
in
Niedersachsen
nur
vereinzelt
weitere
Fälle
von
Faulbrut
gemeldet.
Das
sah
Mitte
der
90er-
Jahre
noch
ganz
anders
aus,
als
die
Amerikanische
Faulbrut
ein
"
flächendeckendes
Problem"
war.
Das
ständige
"
Monitoring"
,
also
die
regelmäßigen
Bestandskontrollen
durch
Imker
mit
tierseuchenspezifischer
Zusatzausbildung,
verhindere
das
jetzt.
Im
Osnabrücker
Land
gibt
es
laut
Timmer
in
fast
jedem
Verein
so
einen
Fachmann
-
noch.
Denn
auch
den
Imkern
fehlt
der
Nachwuchs:
"
Das
Durchschnittsalter
ist
65
Jahre."
Autor:
Angelika Hitzke