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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Rosenplatz mit Gleisanschluss
Zwischenüberschrift:
Haltepunkt technisch möglich - Kosten zwischen drei und elf Millionen Euro
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Haltepunkt Iburger Straße/ Rosenplatz? Technisch möglich, aber finanziell ein Kraftakt. Foto: Jörn Martens
Osnabrück. Der Bau eines Bahnhaltepunktes an der Iburger Straße würde je nach Ausbaustufe zwischen drei und 11, 5 Millionen Euro kosten. Es kommt darauf an, wie viele Züge hier halten sollen.
Von Wilfried Hinrichs - Gerd Stolle von der Planos (Planungsgesellschaft Nahverkehr Osnabrück) informierte den Stadtentwicklungsausschuss über das Ergebnis einer Machbarkeitsstudie. Grundsätzlich ist ein Haltepunkt technisch möglich, allerdings nicht unmittelbar an der Brücke über der Iburger Straße, weil der Umbau der Brücke zu aufwendig wäre. Der Bahnsteig müsste 70 Meter westlich der Iburger Straße liegen.
Nach der Machbarkeitsstudie sind drei Varianten denkbar. Erstens: ein Haltepunkt nur für den Haller Willem. Dafür würde ein Außenbahnsteig auf der stadtauswärts gelegenen Seite der Schienen genügen. Die Kosten lägen bei rund drei Millionen Euro. Es gäbe keine Probleme mit dem Fahrplan, sagte Gerd Stolle.
Zweitens: Mit zwei Außenbahnsteigen auf der südlichen und nördlichen Seite könnten Haltemöglichkeiten für den Haller Willem und die Westfalenbahn nach Münster geschaffen werden. Die Planos sieht aber Fahrplankonflikte, weil der Stopp der Zügeüberregionale Verbindungen stören würde. Die Kosten: 7, 5 Millionen Euro.
Drittens: Mit einem Mittelbahnsteig wäre ein Haltepunkt für alle Verbindungen geschaffen, es gäbe auch keine Fahrplanprobleme. Allerdings müsste die Brücke verbreitert werden. Geschätzte Kosten: 11, 5 Millionen Euro.
Nach Schätzungen der Planos würden die Fahrgastzahlen auf dem Niveau des Haltepunkts Altstadt-Hasetor liegen. Den Halt nur für den Haller Willem würden demnach 280 bis 350 Fahrgäste täglich nutzen. Hielte auch die Westfalenbahn hier, kämen 900 Fahrgäste hinzu. Das Gesamtaufkommen wird auf 1170 bis 1320 Fahrgäste geschätzt. Unklar ist, ob mit dem zusätzlichen Halt am Rosenplatz neue Kunden zu gewinnen wären.
Jetzt sei die Landesnahverkehrsgesellschaft am Zuge, sagte Stolle. Die Gesellschaft, die den Nahverkehr in Niedersachsen bestellt, müsse entscheiden, ob es vertiefende Untersuchungen geben soll. Mit einer Entscheidung sei bis zum Herbst zu rechnen. Stadtbaurat Wolfgang Griesert sagte in der Ausschusssitzung, es sei auch eine schrittweise Realisierung zu erwägen. Grundsätzlich begrüßt die Planos den Plan, am Rosenplatz einen Haltepunkt zu schaffen. Dafür sprächen die hohe Siedlungsdichte an der Iburger Straße, die bessere Erreichbarkeit der südlichen Innenstadt und die Aussicht, dass Schüler der Berufsbildenden Schulen den Haltepunkt nutzen könnten.
Die Initiative Haller Willem hat unterdessen dazu aufgerufen, die Planungen zu beschleunigen. Seit 2006 werde über den Haltepunkt diskutiert. Trotz einstimmiger Befürwortung des Stadtrates und Unterstützung durch den früheren Ministerpräsidenten Christian Wulff gebe es noch immer keine Klarheit über die Realisierung, kritisiert die Initiative jetzt in einer Mitteilung.

Kommentar
Hartnäckig bleiben
Von Wilfried Hinrichs - Nicht lockerlassen. Nachhaken, aufklären, fordern. Das muss die Devise sein, wenn die Stadt ernsthaft den Haltepunkt am Rosenplatz will.
Die Initiative Haller Willem hat es vor gut einem Jahrzehnt vorgemacht, wie mit Beharrlichkeit, die manchmal an Besessenheit zu grenzen schien, ein fernes Ziel erreicht werden kann. Die Initiative machte die Reaktivierung der Bahnlinie bei jeder Gelegenheit zum Thema, drängte auf Sicherung der Trasse und rang den Politikern (vielleicht gar nicht ernst gemeinte) Schwüre für den Haller Willem ab. Und plötzlich standen sie im Wort. Als die damalige rot-grüne Regierung eine Reverenzstrecke suchte, die als Symbol für die neue ökologische Verkehrspolitik geeignet schien, da stand der Haller Willem ruck, zuck auf dem Gleis.
Warum sollte sich das nicht wiederholen? Ein Halt am Rosenplatz täte dem Stadtteil gut und böte zumindest die Chance, neue Fahrgäste zu gewinnen. Stadt und Planos müssen die Landesnahverkehrsgesellschaft überzeugen, denn letztlich ist es das Land, das die Millionen lockermachen soll. Deshalb: hartnäckig bleiben.

Autor:
Wilfried Hinrichs


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