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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Jäger sollen Wolfsspuren melden
Zwischenüberschrift:
Reinhard Korbel neuer Vorsitzender
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Zufriedene Jäger: Hans-Joachim Nieberg (Jägermeister), Wolfs-Expertin Britta Habbe, Reinhard Korbel (neuer Vorsitzender) und stellvertretender Vorsitzender Hendrik Pannenborg (von links) setzen auf die friedliche Koexistenz von Wolf und Jägerschaft. Foto: Joachim Dierks

jod Osnabrück. Mit der Wahl von Reinhard Korbel (Bad Iburg) zum neuen Vorsitzenden, einer beeindruckenden Ausstellung von 861 Trophäen und hochaktuellen Informationen über die Rückkehr des Wolfs nach Niedersachsen begingen die Jäger des Osnabrücker Landes ihre Jahreshauptversammlung mit Hegeschau, musikalisch begleitet vom Jagdhornbläserchor Muesenberg-Wellendorf.
Jägermeister Hans-Joachim Nieberg legte einen rundum zufriedenstellenden Streckenbericht vor. Die Abschusszahlen hätten beim Rehwild mit 1974 Stück einen Spitzenwert (Vorjahr: 1870 Stück) erreicht, ebenso beim Schwarzwild mit 284 (175) Stück und beim Fuchs mit 706 (650) Stück. Deutliche Rückgänge vermeldete er für die Hasenjagd (2090 Stück nach 2528 im Vorjahr) und für Rebhuhn und Fasan (1577 Stück nach 1996 im Vorjahr). Sorge bereite die weiterhin hohe Zahl von " Fallwild", also nicht durch die Kugel des Jägers, sondern durch Straßenverkehrsunfälle zu Tode gekommene Tiere. Beim männlichen Rehwild seien 19 Prozent der Gesamtstrecke " gefallen", beim weiblichen sogar 34 Prozent. Mithin werde jede dritte Ricke im Osnabrücker Land vom Auto und nicht vom Jäger erlegt.
Als wichtige Präventionsmaßnahme setze die Jägerschaft weiterhin auf Wildwarnreflektoren, betonte Nieberg. Diese blauen oder roten " Katzenaugen" an den Begrenzungspfählen funktionierten so, dass sie das Autoscheinwerferlicht farblich verfremdet an den Waldrand vor das passierwillige Wild reflektiere, sodass es alarmiert innehalte. Die Anschaffung von 400 Reflektoren, entsprechend einer Straßenlänge von 16 Kilometern an Wildunfall-Schwerpunkten im Osnabrücker Land, sei von von der Jägerschaft bezuschusst worden. " Die Jägerschaften sind der größte Naturschutzverband Deutschlands", sagte Nieberg. Sie nähmen die daraus erwachsenden gesamtgesellschaftlichen Aufgaben sehr ernst. 18 weitere Lernort-Natur-Koffer seien im vergangenen Jahr an Grundschulen übergeben worden.
Diplom-Biologin Britta Habbe referierte zum Thema " Der Wolf zurück in Niedersachsen". In der Lausitz seien bereits sechs Rudel wieder heimisch geworden. Mit dem Fall der innerdeutschen Grenze sei der Ruf " Go West!" auch bei den Wölfen angekommen. Große Teile Niedersachsens seien " Wolferwartungsgebiete". Einzelne durchziehende Wölfe seien im Reinhardswald und in der Nordheide gesichtet worden. In gewisser Weise seien die Wölfe " Spätheimkehrer". Bis Mitte des 19. Jahrhunderts seien sie in ganz Deutschland verbreitet gewesen. Die Referentin betreut im Auftrag der Landesjägerschaft Niedersachsen ein Wolfsforschungsprojekt. Dabei sollen die Beziehungen Mensch-Wolf, speziell Jäger-Wolf und Schalenwildbesatz-Wolf untersucht und Regeln für ein konfliktarmes Miteinander gefunden werden. Habbe forderte alle anwesenden Jäger auf, Wolfsspuren in ihren Revieren (Losung oder Trittsiegel) an die Landesjägerschaft oder an die NABU-Wolfsberater zu melden.
Autor:
jod


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