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1.
Erscheinungsdatum:
11.05.2011
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Das
steigendes
Verkehrsaufkommen
war
schon
vor
über
80
Jahren
ein
Problem.
/
Verkehrsplanung.
/
Historische
Anmerkungen
rund
um
die
Haster
Mühle.
/
Daten
zur
Mühlentechnik.
Überschrift:
"Schloss Murmeljan" erzeugt Strom
Zwischenüberschrift:
Die Haster Mühle liegt an einer der verkehrsreichsten Kreuzungen Osnabrücks
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Bereits
vor
85
Jahren
hatte
Osnabrück
schon
eine
Art
"
Masterplan
Mobilität"
.
Der
damalige
Stadtbaurat
Friedrich
Lehmann
(1869-
1961)
stellte
Betrachtungen
darüber
an,
wie
sich
der
motorisierte
Verkehr
weiterentwickeln
würde.
Von
1914
bis
1926
war
er
um
das
Sechsfache
angewachsen.
Ganz
falsch
lag
Lehmann
nicht,
als
er
1926
mutmaßte,
dass
damit
das
Maximum
noch
nicht
erreicht
sei.
Das
Bestreben
des
Spitzenbeamten
war,
wenigstens
den
Durchgangsverkehr
aus
dem
engen
altstädtischen
Gassengewirr
herauszuhalten.
Dafür
sollte
ein
"
Äußerer
Ring"
um
die
Stadt
gelegt
werden,
der
an
der
Haster
Mühle
die
Bramscher
Straße
kreuzte,
dann
dem
Römereschweg
folgte,
um
schließlich
"
über
den
tiefsten
Sattel
des
Westerbergs
in
den
Lieneschweg"
einzumünden.
Damit
hatte
Lehmann
in
etwa
den
Verlauf
der
"
Entlastungsstraße
West"
antizipiert,
für
die
es
derzeit
keine
politische
Mehrheit
gibt.
Im
Zuge
des
Ringstraßen-
Projekts
galt
es,
auch
die
Hauptausfallstraße
nach
Norden,
die
Bramscher
Straße,
zu
ertüchtigen.
Der
gesamte
Verkehr
musste
die
schmale,
baufällige
Nettebrücke
passieren.
Das
kleine
Schild
am
rechten
Brückengeländer
forderte:
"
Langsam
fahren!
"
Vor
der
Brückenverbreiterung
hatte
das
Stadtbauamt
den
Fotografen
Rudolf
Lichtenberg
beauftragt,
den
alten
Zustand
festzuhalten.
Links
im
Bild
ist
bereits
mit
Arbeiten
an
der
Uferbefestigung
des
Mühlenstaus
begonnen
worden.
Dies
alles
ist
nachzulesen
in
Rolf
Spilkers
Buch
"
Lichtenberg
-
Bilder
einer
Stadt"
.
Spilker
beschreibt
darin
das
für
die
Nachwelt
segensreiche
Zusammenspiel
zwischen
dem
Stadtbaurat
als
Auftraggeber
und
dem
Fotografenmeister
Rudolf
Lichtenberg
jr.
(1875-
1942)
,
der
die
Aufträge
technisch
und
ästhetisch
perfekt
umsetzte.
Beim
Vergleich
mit
der
aktuellen
Situation
fällt
auf,
wie
richtig
Senator
Lehmann
lag,
als
er
ein
steigendes
Verkehrsaufkommen
erwartete.
Dass
aus
den
zwei
Fahrspuren
an
dieser
Stelle
einmal
sieben
werden
würden,
dürfte
seine
seherischen
Fähigkeiten
allerdings
überstiegen
haben.
In
den
1960er-
Jahren
mussten
die
Verkehrsplaner
sich
Gedanken
machen,
wie
der
Zubringerverkehr
zur
Autobahn
Hansalinie
Richtung
Bremen
zu
verkraften
sei.
Klar
war,
dass
die
Baufluchten
der
Bramscher
Straße
zwischen
Hasetor
und
Haster
Mühle
einen
Ausbau
nicht
hergaben.
So
projektierten
sie
parallel
einen
vierspurigen
Ausbau
und
eine
Verlängerung
der
Hansastraße,
die
zunächst
nur
vom
Hasetor
bis
zur
Wachsbleiche
ging,
bis
zur
Haster
Mühle.
Auf
der
Aufnahme
von
1926
ist
folglich
noch
nichts
von
der
Hansastraße
zu
sehen.
Das
Hauptgebäude
der
Haster
Mühle
am
rechten
Bildrand
hat
sich
hingegen
seit
dem
letzten
Umbau
1909
kaum
verändert.
Ein
früher
Mühlenstandort
am
Nette-
Übergang
des
alten
Heerweges
nach
Bramsche,
zum
Zisterzienserinnenkloster
Harste
(Haste)
,
später
Rulle
gehörig,
ist
1230
belegt.
Durch
die
Säkularisierung
1803
fiel
die
Mühle
an
die
Klosterkammer.
Es
folgten
wechselnde
Verpachtungen.
Nach
1828
stellten
die
Gebrüder
Gülich
hier
Tuche
und
Stoffe
für
das
Militär
her.
Ihre
Tuch-
Manufaktur
galt
als
die
größte
im
Königreich
Hannover.
Ab
1907
betrieb
Familie
Kirk
sie
als
Getreidemühle
mit
drei
Schrotgängen,
drei
Walzenstühlen
und
einer
Haferquetsche.
Weil
das
Mühlrad
angeblich
nicht
klapperte,
sondern
murmelte,
nannte
Müller
August
Kirk
sein
Anwesen
liebevoll
"
Schloss
Murmeljan"
,
wie
der
Haster
Autor
Wido
Spratte
in
seinem
Buch
"
Osnabrück-
Haste"
schreibt.
In
der
Notzeit
nach
dem
Krieg
konnten
die
Haster
Bürger
aufgesammelte
Bucheckern
anliefern
und
bekamen
im
Tausch
Öl
zurück.
Mit
dem
Bau
der
Hansastraße
1967/
68
wurden
die
zur
Mühle
gehörenden
landwirtschaftlichen
Gebäude
abgerissen.
Ende
1971
stellte
die
Haster
Mühle
endgültig
ihren
Mahlbetrieb
ein.
Mühlentechnik
und
Mahlgänge
blieben
allerdings
erhalten
und
dienen
heute
als
urige
Staffage
einer
Weinhandlung.
Die
Weinverkostung
setzt
eine
Tradition
aus
dem
18.
Jahrhundert
fort.
Bereits
zu
Mösers
Zeiten
gab
es
hier
eine
von
Gelehrten
und
Honoratioren
gern
besuchte
Weinstube.
Spratte
berichtet,
die
Weinfreunde
hätten
die
Zahlung
der
Akzise
an
die
Stadt
umgangen,
indem
sie
sämtliche
Vorräte
als
für
das
Kloster
bestimmten
Messwein
deklarierten.
Heute
murmelt
eine
Francis-
Kesselturbine
in
der
Haster
Mühle
weiter
friedlich
vor
sich
hin.
Mit
dem
Laufwasser-
Kraftwerk
gewinnen
die
Stadtwerke
Strom.
Die
etwa
25
000
Kilowattstunden
im
Jahr
reichen
für
sechs
Haushalte.
Das
ist
zwar
nicht
das
Allermeiste,
aber
gerade
auch
aus
umweltpädagogischen
Gründen
passt
diese
regenerative
Energiegewinnung
gut
ins
Konzept
der
Stadtwerke.
Bildtext:
So
schmal
war
die
Bramscher
Straße
vor
der
Haster
Mühle
(rechts
im
Bild)
noch
1926.
Links
hinter
dem
Nettestau
liegt
das
Gasthaus
"
Haster
Turm"
von
Albert
Fleddermann.
Fotos:
Rudolf
Lichtenberg,
aus:
Rolf
Spilker,
Lichtenberg
-
Bilder
einer
Stadt,
Bramsche
1996
Autor:
Joachim Dierks