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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Grillen im Schlossgarten soll verboten werden
Zwischenüberschrift:
Ärger über zunehmendes Müllaufkommen - Unterschiedliche Regelungen in anderen Städten
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Das Grillen im Schlossgarten soll verboten werden. Ein entsprechender Vorschlag des Osnabrücker Servicebetriebs sei an die Politik gerichtet worden, sagte Stadtsprecher Sven Jürgensen. Ende Juni soll über den Vorschlag im Rat abgestimmt werden. Die Zustände in dem Park seien schon eine ganze Weile beobachtet worden, so Jürgensen.
Am vergangenen Samstag rauchten im Schlossgarten wieder die Grills, und die Flaschen kreisten. Am Sonntagmorgen war das Ausmaß der Freiluft-Party sichtbar. Zwar hatten viele Griller ihren Müll auch wieder mit nach Hause genommen. Doch insbesondere die große Wiese war trotzdem mit leeren Flaschen, Plastiktüten und Essensresten übersät. An einigen Stellen zeugen Brandstellen im Rasen von Lagerfeuern.
Zweimal in der Woche, am Samstagnachmittag und am Montagmittag, wird der Schlossgarten gesäubert. Pro Aktion würden drei Kubikmeter Müll gesammelt, sagt Jürgensen. " Für jede Säuberung zahlt die Stadt 400 Euro." Dazu kämen die Kosten für die Instandhaltung und Verschönerung des Gartens. Der Stadtsprecher führt jedoch nicht nur das Geld für ein Grillverbot ins Feld. " Man kann es sich nicht leisten, das schöne Barockensemble im Schlossgarten verdrecken zu lassen", sagt er. Schließlich sei der Park ein touristischer Anziehungspunkt.
Auch andere Städte haben schöne Parks. Zum Beispiel Münster. " Wir haben einen Modus gefunden, der dem Ganzen die Spitze nimmt", sagt Norbert Vechtel vom dortigen Ordnungsamt. Durch die persönliche Ansprache von städtischen Mitarbeitern werde an die gegenseitige Rücksichtnahme der Park-Benutzer appelliert. Bei großen Gruppen würden die Personalien eines Bürgers aufgeschrieben, der dann für das Wegräumen des Mülls zuständig und verantwortlich ist.
Grillverbote gebe es in Münster außer in umzäunten Flächen nicht, so Vechtel. Bei Verstößen gegen das Immissionsgesetz oder die Parkordnung werde das Grillen sofort beendet. Mit diesen Methoden fahre die Stadt gut, so Vechtel. " Größere Mülleimer oder Hinweisschilder nützen nichts", sagt er.
In Bremen stellte die Umweltbehörde an Grillplätzen in der Vergangenheit zusätzliche Container auf und ließ diese etwa dreimal täglich leeren. Dies half aber nicht überall. In der Hansestadt sind deshalb für manche öffentliche Flächen Grillverbote ausgesprochen worden, weitere sollen folgen.
In Köln verteilen Honorarkräfte, die im Auftrag des Abfallwirtschaftsbetriebs unterwegs sind, sogenannte " After-Grill-Büggels". Das sind Müllsäcke für die Grill-Freunde, die keine Vorkehrung zur Müllentsorgung getroffen haben.
Hannover setzt auf " Park-Ranger". Das sind Mitarbeiter des Fachbereichs Umwelt, die auf Spiel- und Grünflächen nach dem Rechten sehen. Lässt jemand seinen Müll in einem der Parks der niedersächsischen Landeshauptstadt liegen, kostet das 35 Euro. Auch dort konnte das Problem nicht durch das Aufstellen von zusätzlichen Mülleimern gelöst werden.
In den Parks und Wäldern von Lüneburg ist Grillen generell aus Brandschutzgründen nicht erlaubt. Das sei auch im Osnabrücker Bürgerpark so, erklärt Sven Jürgensen. Sollte das Grillverbot im Schlosspark am 28. Juni im Stadtrat beschlossen werden, gelte das auch für den Park am Willy-Brandt-Platz, sagt Jürgensen und verweist auf die zwei öffentlichen Grillplätze am Schinkelberg und am Rubbenbruchsee.
Erster Widerstand gegen das geplante Grillverbot kommt vom FDP-Nachwuchs. " Ein Grillverbot würde das Müllproblem nicht lösen", heißt es in einer Pressemitteilung des Kreisvorsitzenden der Jungliberalen, Dirk Joostberends. " Wir fordern, dass im Schlossgarten größere Müllbehälter aufgestellt werden. Denkbar ist es außerdem, einen offiziellen Grillplatz im hinteren Bereich des Schlossgartens einzurichten."

Bildtext:

Hat es sich bald im Schlossgarten ausgegrillt? Darüber soll im Juni der Rat entscheiden.

Foto:

Colourbox
Autor:
Thomas Wübker


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