User Online: 1 |
Timeout: 09:03Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Themenauswahllisten
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
10.05.2011
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Umweltminister
Norbert
Röttgen
über
Artenvielfalt.
Projektgruppe
aus
ganz
Deutschland
im
Dialog.
Überschrift:
"Jugendliche müssen nicht diplomatisch sein"
Zwischenüberschrift:
Beim Kongress über die Zukunft der biologischen Vielfalt verhindert zu viel Harmonie eine fruchtbarere Debatte
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Er
ist
Bundesminister
für
Umwelt,
Naturschutz
und
Reaktorsicherheit.
Aber
über
den
letzten
Aspekt
seiner
Zuständigkeit
will
Norbert
Röttgen
in
Osnabrück
nicht
reden.
Das
hochemotionale,
konfliktbeladene
Thema
Atompolitik
passt
nicht
zu
dem
harmonischen
Frühsommerabend,
den
Röttgen
im
Garten,
auf
der
Terrasse
und
in
den
Sälen
der
Bundesstiftung
Umwelt
(DBU)
im
Kreise
von
200
Jugendlichen
verbringt.
Über
Zukunft
will
Röttgen
mit
ihnen
diskutieren:
nicht
über
die
künftige
Energieversorgung,
sondern
nur
über
die
Zukunft
der
biologischen
Vielfalt,
"
neben
dem
Klimawandel
die
umweltpolitische
Herausforderung"
.
Röttgen,
der
vor
fünf
Jahren
fast
Hauptgeschäftsführer
beim
Bundesverband
der
Deutschen
Industrie
geworden
wäre,
ist
2009
eher
zufällig
auf
dem
Sessel
des
Umweltministers
gelandet.
"
Was
Biodiversität
bedeutet,
war
mir
zuvor
nicht
so
richtig
klar"
,
gibt
der
45-
Jährige
offen
zu.
"
Jetzt
weiß
ich,
wie
wichtig
der
Kampf
gegen
den
unwiederbringlichen
Verlust
der
Artenvielfalt
ist."
Diese
Offenheit
kommt
an
bei
den
Jugendlichen,
die
die
DBU
aus
ganz
Deutschland
eingeladen
hat.
Etwa
Justin
Müller
aus
Westerstede.
Mit
stolzgeschwellter
Brust
erklärt
der
18-
Jährige
im
Nadelstreifenanzug
dem
Minister,
warum
er
das
Abtorfen
der
Moore
für
Unsinn
hält,
weil
diese
den
Klimakiller
Kohlenstoff
speichern.
"
Ich
bin
beeindruckt
von
Ihrer
Leistung
und
Ihrer
Leidenschaft"
,
sagt
Röttgen
jovial.
Bei
seinem
schnellen
Rundgang
durch
die
Projektgruppen
stellt
er
persönliche
Fragen
wie
"
Was
treibt
Sie
an?
",
steigt
aber
kaum
tiefer
in
die
Sache
ein.
Nur
bei
den
Greenteam-
Aktivistinnen
aus
Mönchengladbach,
die
ihm
Zeichnungen
zur
Schönheit
der
Natur
zeigen,
verharrt
er.
Röttgen
weiß,
dass
Bilder
wie
diese
wirken:
lachende
junge
Mädchen,
ein
Atomreaktor
aus
Pappe
auf
dem
Tisch,
dahinter
der
Sonnenschirm
von
terre
des
hommes:
Diese
Aufnahmen
laufen
später
in
allen
Fernsehbeiträgen
und
präsentieren
die
richtige
Botschaft,
ohne
dass
Röttgen
Stellung
beziehen
muss.
Bei
der
folgenden
Podiumsdiskussion
beantwortet
Röttgen
kritische
Fragen
vor
allem
mit
der
Einordnung
in
einen
größeren
Zusammenhang.
"
Die
US-
Regierung
ist
sicher
nicht
dümmer
als
wir,
nur
gibt
es
in
den
USA
keine
gesellschaftliche
Mehrheit
für
eine
Politik
der
CO2-
Einsparung"
,
sagt
er
auf
die
Frage
nach
einer
effektiven
Klimaschutzstrategie.
Als
Müller
fordert,
mehr
in
den
Schutz
der
Moore
zu
investieren,
sagt
er:
"
Beim
Geld
ist
das
Problem
wie
bei
natürlichen
Ressourcen
die
Knappheit."
Natürlich
sei
aber
immer
noch
mehr
wünschbar,
"
besonders
bei
den
Mooren"
.
Erst
am
Ende
nimmt
die
Debatte
Fahrt
auf,
als
der
16-
jährige
Osnabrücker
David
Missal
gentechnisch
verändertes
Saatgut
grundsätzlich
infrage
stellt:
"
Wer
will
Gentechnik?
"
Missal
gelingt
es,
mit
Nachfragen
den
Minister
auf
eine
Position
festzunageln.
Er
sei
nicht
grundsätzlich
gegen
Gentechnik,
sagt
Röttgen.
Man
müsse
nur
verhindern,
dass
neue
Arten
die
herkömmlichen
verdrängten.
"
Jugendliche
müssen
nicht
diplomatisch
sein"
,
bilanziert
Röttgen
hinterher
die
Debatte.
"
Aber
als
Politiker
kann
man
nicht
immer
so
reden,
wie
man
empfindet."
Etwas
weniger
Diplomatie
wäre
aber
laut
Müller
durchaus
wünschenswert
gewesen.
"
Ich
fand
es
gut,
dass
er
beim
Gensaatgut
klar
Position
bezogen
hat,
obwohl
ich
seine
Meinung
nicht
teile.
Ansonsten
war
vieles
von
ihm
weder
ja
noch
nein,
aber
alles
ist
gut,
und
ich
habe
euch
alle
lieb"
,
so
der
Moorschützer.
Zu
viel
gesteuerte
Harmonie
also,
die
einer
herzhaften
und
damit
fruchtbareren
Diskussion
im
Weg
stand.
Bildtext:
Für
die
Natur
in
der
Natur
arbeiten:
Eine
Projektgruppe
entwickelt
im
Garten
der
DBU
in
Osnabrück
ihre
Ideen.
Foto:
DBU
Autor:
Benjamin Kraus