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1.
Erscheinungsdatum:
09.05.2011
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Durch
ein
neues
Verfahren
zur
Dükersanierung
sparten
die
Stadtwerke
viel
Geld
und
Aufwand.
Statt
die
Hase
umzuleiten
und
die
alten
zum
Klärwerk
führenden
Abwasserrohre
freizulegen,
wurde
in
die
bestehenden
Rohre
ein
neues,
fast
gleich
großes
Kunststoffrohr
eingeschoben.
Überschrift:
Abwasser fließt durch neues Kunststoffrohr
Zwischenüberschrift:
Stadtwerke setzen am Hase-Düker ein neuartiges Sanierungsverfahren ein
Artikel:
Originaltext:
Auf
den
Bahngleisen
an
der
Rheinstraße
steht
das
Kunststoffrohr
für
die
Sanierung
des
Dükers
bereit.
Fotos:
H.
Pentermann
Osnabrück.
„
Langsam
weiter
ziehen!
″
Über
Walkie-
Talkie
gibt
Einsatzleiter
Tobias
Quell
von
der
Bremer
Kanalsanierungsfirma
Stehmeyer
&
Bischoff
seine
Anweisungen
an
den
Kollegen
an
der
20-
Tonnen-
Winde,
die
auf
dem
Parkplatz
der
Firma
Atos
an
der
Pagenstecherstraße
aufgebaut
ist.
Von
Joachim
Dierks
-
Die
Winde
zieht
an
einem
Stahlseil,
an
dem
wiederum
ein
zusammengedrückter
Kunststoffschlauch
befestigt
ist.
Auf
diese
Weise
wird
ein
26
Meter
langer
„
CP-
Inliner″
aus
dem
Kunststoff
Poly
ethylen
(PE)
durch
einen
Schmutzwasserkanal
unter
der
Hase
hergewürgt.
Tobias
Quell
steht
an
der
Rheinstraße
im
Gleisbett
der
Hafenbahn.
Hier
ist
der
Zugangs-
Schacht
zu
dem
Hase-
Düker,
hier
steht
die
Riesen-
Spindel
mit
dem
aufgewickelten
PE-
Schlauch,
hier
ist
das
Stahlseil
an
den
Zug-
Kopf
des
Schlauchs
angeschäkelt
und
zieht
ihn
sich
herunter
in
den
Düker.
Wozu
das
Ganze
gut
ist,
erklärt
Bauleiterin
Daniela
Fiege
von
den
Stadtwerken:
„
Hier
kommen
die
ganzen
Abwässer
aus
Haste
und
vom
Sonnenhügel
an
und
werden
durch
diesen
Düker
unter
der
Hase
hergeleitet,
dann
weiter
unter
dem
Bahndamm
her
zum
Hauptkanal
unter
der
Pagenstecherstraße,
und
von
da
geht
es
ab
zum
Klärwerk
nach
Eversburg.
Die
im
Düker
einbetonierten
Stahlrohre
haben
hundert
Jahre
auf
dem
Buckel
und
rosten
uns
jetzt
so
langsam
weg.″
Es
wurde
darum
ein
Sanierungsverfahren
gesucht,
bei
dem
ein
neues
Rohr
eingezogen
werden
kann,
ohne
eine
offene
Baugrube
zu
schaffen.
Dafür
hätte
mit
immensen
Kosten
die
Hase
umgeleitet
werden
müssen.
Die
Lösung
wurde
mit
dem
CP-
Inliner-
Verfahren
gefunden.
Dabei
wird
in
das
alte
Stahlrohr
ein
Kunststoffrohr
eingeführt,
dessen
Außendurchmesser
nur
unwesentlich
kleiner
als
der
Innendurchmesser
des
Altrohrs
ist.
Denn
es
darf
ja
nicht
allzu
viel
vom
Querschnitt
verloren
gehen,
die
Durchflussmenge
muss
weiterhin
passen.
„
Bei
einem
gerade
geführten
Rohr
ist
das
wegen
der
großen
Reibung
schon
praktisch
unmöglich″,
erläutert
Ingo
Kurz
von
der
Abteilung
Kanalneubau
der
Stadtwerke,
„
hier
kommen
noch
die
Bögen
hinzu,
denn
unter
der
Hase
verlaufen
die
Rohre
tiefer
als
unter
normalem
Gelände.″
Deshalb
wird
der
PE-
Schlauch
schon
im
Herstellerwerk
„
eingedätscht″,
wird
also
nicht
als
rundes
Rohr
geliefert,
sondern
durch
eine
U-
förmige
Faltung
mit
einem
verringerten
Außendurchmesser.
So
schafft
es
die
Winde,
den
Schlauch
auch
durch
die
Krümmungen
hindurch-
zuziehen.
Anschließend
wird
Heißdampf
mit
vier
bar
Druck
eingeblasen,
der
Schlauch
stellt
sich
in
seine
ursprüngliche
runde
Form
zurück
und
liegt
nun
lückenlos
im
Altrohr
an.
Das
solchermaßen
sanierte
Dükerrohr
ist
für
die
nächsten
hundert
Jahre
„
runderneuert″,
die
Abwässer
können
wieder
kommen.
„
Es
ist
nicht
so,
dass
wir
in
Ruhe
abwarten,
bis
irgendwo
eine
Verstopfung
oder
ein
Leck
auftreten″,
sagt
Daniela
Fiege.
Nach
einem
bewährten
Wartungsplan
wird
das
gesamte
Abwassernetz
gespült
und
inspiziert.
Je
nach
Durchflussmenge
und
Gefälle
muss
mehr
oder
weniger
häufig
gereinigt
werden.
Wenn
Rost
oder
Wurzeleinwachsungen
eine
Rohrstrecke
nachhaltig
geschädigt
haben,
steht
eine
Grundsanierung
an.
Wo
es
geht
und
etwa
wegen
zeitgleicher
Straßenbauarbeiten
sinnvoll
erscheint,
wird
mit
Bagger
und
Schaufel
in
offener
Bauweise
ausgetauscht.
Sonst
kommt,
wie
hier
am
Hase-
Düker,
ein
grabenloses
Inliner-
Verfahren
zum
Einsatz.
Seit
einigen
Jahren
haben
die
Stadtwerke
Erfahrungen
mit
Inlinern
aus
glasfaserverstärktem
Kunststoff
(GFK)
gemacht.
Die
GFK-
Sanierung
kam
für
den
Hase-
Düker
jedoch
nicht
infrage,
weil
die
für
den
Prozess
des
Aushärtens
erforderlichen
UV-
Lampen
nicht
durch
die
engen
Windungen
geführt
werden
können.
Mit
beratender
Unterstützung
durch
das
Büro
Ingenieurplanung
Wallenhorst
wurde
daher
erstmals
das
neuartige
CP-
In
liner-
Verfahren
für
ein
50-
Zentimeter-
Rohr
ausgewählt.
„
Mit
170
000
Euro
für
die
drei
Parallel-
Rohre
des
Dükers
war
das
eindeutig
die
preisgünstigste
Lösung″,
erklärt
Planerin
Inke
Kowalzik.
Nur
an
den
Wochenenden
kann
hier
gearbeitet
werden,
weil
der
Zugangsschacht
direkt
am
Bahngleis
liegt
und
unter
der
Woche
der
Hafenbahnbetrieb
nicht
längerfristig
gesperrt
werden
kann.
„
Samstags
habe
ich
sonst
nur
mit
meinen
anderen
Inlinern
zu
tun″,
scherzt
Daniela
Fiege,
die
in
ihrer
Freizeit
gern
die
Inline-
Skater
unterschnallt.
„
Gib
mal
den
Vorschlaghammer″,
schnaubt
der
Kollege
im
Schacht
unter
seiner
Gasmaske.
Tobias
Quell
reicht
den
„
Mottek″
hinunter.
Ein
Steigeisen
aus
Guss,
wohl
noch
von
1911,
ist
im
Weg.
Ein
paar
gezielte
Schläge,
das
Steigeisen
bricht
weg
und
der
Inliner-
Schlauch
gleitet
daran
vorbei.
Eine
halbe
Stunde
später
hat
die
Winde
mit
bis
zu
13
Tonnen
Zugkraft
ihre
Arbeit
erledigt:
Der
Inliner
ist
im
Schacht
unter
dem
Haseuferweg
angekommen.
Das
Experiment
ist
geglückt.
Autor:
Joachim Dierks