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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Theater-Parcours en miniature
Zwischenüberschrift:
Kunterbunt blühende Fantasie: 6. Kindertheaterfest "Kuck mal!" am Piesberger Gesellschaftshaus
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Neugier, Entdeckerlust und Mitmachen standen im Zentrum des 6. Osnabrücker Kindertheaterfests " Kuck mal!". Unter dem Motto " Miniaturen" fand am Samstag das eintägige Festival auf dem Gelände des Piesberger Gesellschaftshauses statt.
Aufmerksam verfolgt die siebenjährige Merle das Geschehen auf der Mini-Bühne, die von Spielerin Kerstin Röhn auf den Knien balanciert wird. Worum es in " Gans aus Holz" genau geht, bleibt indes den umherstehenden Leuten verborgen. Denn die in Reimform gehaltene, circa dreiminütige Geschichte um eine bellende Gans ist nur über Kopfhörer zu verstehen.
Röhn vom Figurentheater Lakupaka treibt mit dieser Technik ihr " Theater für Einzelgänger" wirkungsvoll auf die Spitze. Der fünfjährige Henry traut sich immerhin, das Holz des skurrilen Bühnenschaukastens zu berühren. Für drei Stunden wurde eine kunterbunte Kindertheater-Mischung von Osnabrücker Institutionen wie Lagerhalle, Figurentheater Alte Fuhrhalterei, Theater Osnabrück, Piesberger Gesellschaftshaus sowie der Kunst- und Musikschule Osnabrück geboten.
Nach der Eröffnung durch Bürgermeister Burkhard Jasper konnte das Gelände als offen begehbare Spielstätte mit Workshop-Angeboten für Pantomime, Jonglieren oder Marionetten-Basteln von den Kindern " ausprobiert" werden. Bei sonnigem Wetter spielten die Kinder im von der Musik- und Kunstschule gestalteten Garten, schleppten riesige " Mensch-ärgere-dich-nicht"- Figuren herum und bekamen neben Kuchen und Eis auch Songs aus dem " Oskar"- Stück " Ritter Rost" live zu hören.
Dazu kamen die skurrilen Bekanntschaften mit den Figuren der fünf " Eckgeschichten" von Regisseur Ralf Siebenand. " Das is ' n König", staunte etwa ein kleiner Junge über Darsteller Stefan Naszay, der mit Krone und schwarzer Frackjacke im engen Badezuber auf einem Podest hockte, mit der Badebürste " Annemarie" flirtete und sich einen Kampf mit der rabiaten Gummiente lieferte. Paul sammelt Geräusche
" Isabella oder In der Wanne bin ich König" war der Titel dieses kurzminütigen Beziehungsdramas. Wie in einem Theater-Parcours konnten auf diese Weise alle fünf " Eckgeschichten" bestaunt werden, die sich den Nachmittag über zwar wiederholten, aber immer wieder anders ausfielen.
So beschäftigte sich Kathrin Orth vom Musiktheater Lupe als " Paul, Erfinder und Geräuschesammler" beim ersten " Durchlauf" mit Blumengießen, um später eine Hängematte in den Vordergrund zu stellen. Schauspielerin Sissi Zängerle wiederum ernannte in " sieben!" als cooles Schneewittchen sieben große und kleine Zuschauer mit bunten Pudelmützen zu ihren mitagierenden Zwergen. In die Handlung direkt eingreifen konnte das Publikum bei Claus Koschinski und seinen über die Gleise des alten Zechenbahnhofs gespannten, voll behängten Wäscheleinen. " Vom Abnehmen und vom Aufhängen" hieß der Impro-Spaß mit vielen Kostümen. Hanseatisch schwadronierend gab sich Peter Markhoff alias Hein Keller vom Hamburger Theater Mär. Im Schotter des alten Bahnhofs stellte er den Zuschauern Horoskope, ließ seinen Teddybären sprechen und sang den Hamburger Klassiker vom " Jung mit ' n Tüddelband". Ein auswärtiger Gast war auch Stefan Becker vom Spielraum-Theater Kassel. Als Märchenkoch verwandelte er in seinem " Kochtopf-Zelt" im Garten des Gesellschaftshauses Gemüse und Küchengeräte in Froschkönig und Rotkäppchen: Auch altbekannte Märchen lassen sich immer wieder von neuen Seiten entdecken.
Surreale Träume
Nicht weniger surreal war das Stück, das Theaterpädagoge Tom Schneider mit Kindern zwischen sechs und elf Jahre n im Ferienprojekt Theaterlabor erarbeitet hatte: " Träume" hieß das Stück, das von den jungen Darstellern im Saal des Gesellschaftshauses aufgeführt wurde.
Um " Rudi Raser" ging es bei der Kreativen Theaterwerkstatt für Kids mit Rosi Siefke, während Schülerinnen und Schüler der Elisabethschule in einem Kooperationsprojekt mit der Kunst- und Musikschule unter Leitung Harald Genkies Hund, Katze und Esel aus einem Labor flüchten ließen: " Nix wie weg".
Ein Wunsch, den gewiss keiner der Besucher des Kindertheaterfests hatte. Angesichts 380 bis 400 verkaufter Karten sowie neugieriger Kinder und entspannter Eltern im Gelände fiel die Bilanz von Mitinitiatorin Imke Wedemeyer positiv aus: " Genau das, was wir uns gewünscht haben."

Bildtext:

Wenn das nicht souveräne Damenhaftigkeit ist: die drei Kaffeetanten beim " Kuck mal!"- Festival.

Foto:

Egmont Seiler
Autor:
Uta Biestmann-Kotte


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