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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Limberg-Streit im Zeitraffer
Zwischenüberschrift:
Ab wann wusste Pistorius vom Dallmann-Plan?
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Die UWG und Bürger vom Limberg werfen dem Oberbürgermeister Doppelzüngigkeit vor: Boris Pistorius habe Gespräche mit der Firma Dallmann über deren Ansiedlung in der Kaserne geführt und gleichzeitig mit Bürgern über Freizeit und Grünflächen diskutiert. Pistorius weist den Vorwurf zurück. Die Aktenlage gibt ihm recht.
Von Wilfried Hinrichs - Hintergrund
Das Tiefbauunternehmen Dallmann denkt über einen Umzug von Bramsche nach Osnabrück nach. Das ist inzwischen hinreichend bekannt, aber die Firma schweigt dazu. Die Nachbarn der Kaserne fürchten um ihre Ruhe, weil es heißt, Dallmann plane eine laute und staubende Brecheranlage.
Rückblick
Wie aus einem Brief von Stadtbaurat Wolfgang Griesert an die Ratsfraktionen hervorgeht, hatte Dallmann schon im September 2006 Interesse an acht bis zwölf Hektar in der Winkelhausenkaserne am Hafen angemeldet. Der damalige Oberbürgermeister Hans-Jürgen Fip sprach sich gegen die Hafen-Kaserne aus und versuchte, Dallmann die Kaserne an der Landwehrstraße in Atter schmackhaft zu machen. Daraus wurde nichts. Es kehrte Ruhe ein.
Chronologie
9. April 2008: Die Stadt startet die Perspektivplanung für die britischen Kasernen-Standorte in Osnabrück. Es ist die bis dahin größte Aktion zur Bürgerbeteiligung. Interessierte sind aufgerufen, in Workshops Ideen für die künftige Nutzung der Militärflächen einzubringen.
18. April 2008: Etwa 40 Bürger nehmen an einer Ortsbesichtigung am Limberg teil. Es folgen am 19. April und 31. Mai zwei Workshops. Die Ergebnisse werden in den folgenden Monaten von Fachleuten und den Moderatoren des Beteiligungsprozesses zusammengetragen.
9. Juni 2008: Erst jetzt kommt Dallmann ins Spiel: erste Kontaktaufnahme der Firma mit der Stadt. Das Unternehmen bittet den Stadtbaurat um ein Gespräch.
13. Juni 2008: Die Dallmann-Geschäftsleitung erläutert dem Stadtbaurat und den mit der Konversion befassten Mitarbeitern ihr Interesse am Standort Limberg.
17. Juni 2008: Dallmann schickt eine grobe Planungsskizze für eine acht Hektar große Fläche im nordöstlichen Teil der Kaserne.
21. Juli 2008: Dallmann schickt eine modifizierte Planungsskizze.
20. August 2088: Stadtbaurat Griesert informiert den Oberbürgermeister und schickt einen Lageplan mit. Zugleich regt er einen Ortstermin an, " um den Ansiedlungswunsch näher auszuloten".
26. August 2008: Abschlussveranstaltung für die Perspektivplanung mit Bürgerbeteiligung im Haus der Jugend. Die Konzepte für alle Kasernen werden dargestellt. Für jedes Areal bleiben gut 30 Minuten zur Präsentation und Diskussion. Die Doppelkaserne am Limberg erscheint unter dem Arbeitstitel " Sport und Freizeit im Grünen". Die Bürger-Planer und Experten halten aber auch fest: Der nördliche Teil unmittelbar an der Vehrter Landstraße eignet sich für Gewerbe und Dienstleistung. Dass Dallmann Interesse bekundet hat, wird nicht erwähnt. Die UWG knüpft daran ihre Kritik an den Oberbürgermeister. Pistorius hätte den Ansiedlungswunsch öffentlich machen und in die Perspektivplanung einbringen müssen. Dann hätten die Bürger reagieren können. Allerdings: Außer einer Interessenbekundung und einem groben Lageplan lag der Verwaltung nichts Konkretes vor. Einen Ortstermin sollte es im September geben.
19. September 2008: Ortstermin mit Vertretern des Unternehmens, der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima), der Wirtschaftsförderung und der Bauverwaltung mit Stadtbaurat Griesert an der Spitze.
28. September 2008: Ein Planungsbüro schickt im Dallmann-Auftrag einen Plan an die Wirtschaftsförderung, der einen Tag später bei der Bauverwaltung eingeht. Dallmann gibt den Flächenbedarf mit 12, 94 Hektar an.
2. Oktober 2008: Die Firma Dallmann bekundet formell bei der Bima ihr Interesse an dem Standort Limberg.
25. November 2008: Die Bauverwaltung übermittelt dem Oberbürgermeister Unterlagen zur Vorbereitung auf einen Gesprächstermin mit der Dallmann-Geschäftsführung.
27. März 2009: Ein städtebauliches Planungskonzept liegt vor.
29. April 2009: Das Planungskonzept wird dem Lenkungsausschuss Konversion erstmals vorgestellt.

Autor:
Wilfried Hinrichs


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