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1.
Erscheinungsdatum:
29.04.2011
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Osnabrück
vor
hundert
Jahren.
Eine
neue
Straßenordnung,
u.a.
mit
dem
Verbot
des
Zusammenstehens
auf
Fußwegen,
und
"
anzügliches
Pariser"
Kinoprogramm
sorgten
für
Aufregung.
Zur
Eindämmung
von
Rabenvögel
wurden
Preisgelder
für
deren
Erlegung
ausgegeben.
Überschrift:
Zusammenstehen streng verboten
Zwischenüberschrift:
Im April 1911 wurde in Osnabrück heftig über eine neue Straßenordnung diskutiert
Artikel:
Originaltext:
Reglementiert
wurde
das
Spielen
auf
der
Straße
vor
100
Jahren.
Das
Foto
aus
dem
Buch
„
Getreuer
noch
als
wie
im
Spiegel″
zeigt
einen
Durchgang
zwischen
Bierstraße
und
Turmstraße.
Osnabrück.
Vor
100
Jahren
wurde
es
auf
einmal
eng
auf
den
Bürgersteigen
von
Osnabrück.
Die
noch
zaghafte
Motorisierung
ließ
die
Fußgänger
zusammenrücken,
und
da
konnten
Stöcke,
Schirme
oder
Hutnadeln
schon
mal
zur
Gefahr
werden.
Im
April
1911
wurde
in
Osnabrück
heftig
über
eine
neue
Straßenordnung
diskutiert,
die
mancherlei
Aktivitäten
reglementieren
sollte.
Von
Christiana
Keller
-
Auszugsweise
wurde
die
Straßenordnung
im
„
Osnabrücker
Tageblatt″
abgedruckt.
Zwar
sollte
sie
erst
zum
1.
Juli
in
Kraft
treten,
aber
schon
nach
Ostern
sorgten
die
neuen
Bestimmungen
für
Aufregung.
Das
Zusammenstehen
von
Personen
auf
den
Fußwegen
war
neuerdings
untersagt,
ebenso
das
Rollschuhlaufen,
Schneeballwerfen,
Rodeln
auf
Straßen
und
das
Marschieren
von
zivilen
Gruppen.
Mit
spöttischem
Unterton
bemerkte
der
Reporter,
das
betreffe
wohl
die
Turnlehrer,
die
ihre
Schüler
von
der
Turnhalle
in
die
Schule
zu
führen
hätten.
Viele
Vorschriften
gingen
die
Tierhalter
an,
aber
auch
das
Spiel
auf
den
immer
voller
werdenden
Straßen
der
engen
Stadt
Osnabrück.
Für
die
viel
genutzten
Hundefuhrwerke
wurden
strenge
Bestimmungen
erlassen.
Der
Ordnungsdrang
der
Stadt
machte
aber
auch
vor
Peitschenknallen,
Polterabendwerfen
und
Teppichausklopfen
nicht
halt.
Das
neue
Schuljahr
begann
nach
den
Osterferien.
Alle
Textil-
,
Schuh-
und
Hutgeschäfte
warben
mit
großzügigen
Anzeigen
in
den
Zeitungen
um
die
Gunst
der
Schuleltern,
die
ihre
Sprösslinge
neu
ausstatten
mussten.
Jede
Schule
und
jeder
Klassenjahrgang
hatten
eine
bestimmte
Mützenfarbe
einzuhalten,
und
natürlich
übernahmen
die
Mädchenschulen
diese
Sitte.
Bis
nach
Osnabrück
drang
die
Zeitungsnachricht,
dass
in
Papenburg
eine
reformierte
Schule
eingerichtet
werden
sollte.
Dort
waren
durch
den
Zuzug
vieler
Niederländer
die
Schulen
übervoll.
In
der
Klasse
einer
Lehrerin
drängten
sich
dort
105
Kinder.
Das
„
Lichtspielhaus
Tonbild-
Theater″
an
der
Großen
Straße
lockte
mit
neuen
Filmsequenzen.
Es
hatte
sich
selbst
verpflichtet,
„
nur
dezente
dramatische
und
humoristische,
sowie
auch
lehrreiche
und
wissenschaftliche
Darbietungen″
zu
zeigen.
Zu
Ostern
wurde
„
Der
Kaufmann
von
Venedig″
von
Shakespeare
geboten,
„
ein
Meisterwerk
der
Kinematographie!
″.
In
seiner
Jahreshauptversammlung
beschäftigte
sich
auch
der
ehrenwerte
Dürerbund
mit
den
Kinospielstätten.
Den
Mitgliedern
war
aufgefallen,
„
dass
in
den
hiesigen
Kinos
noch
immer
die
Pariser
Themen
einen
breiten
Raum
einnehmen″.
Mithilfe
der
Polizei
wollte
der
Dürerbund
versuchen,
Einfluss
auf
die
Programmwahl
zu
erlangen.
Die
Jugend
musste
vor
Schund
geschützt
werden,
das
betraf
sowohl
die
Literatur
als
auch
die
lebenden
Bilder.
Am
Sonntag
nach
Ostern
erfreute
ein
Promenadenkonzert
das
Osnabrücker
Publikum.
Um
12
Uhr
erschollen
am
Neumarkt
Märsche
und
Opernmusik,
gespielt
von
der
populären
Regimentskapelle.
Westlich
der
Stadt,
auf
den
großen
Feldern,
nahmen
die
Rabenvögel
überhand.
Gegen
die
weitere
Verbreitung
von
Elstern,
Krähen
und
Dohlen
wurden
Preisgelder
ausgesetzt.
Wer
ein
Nest
mit
Jungvögeln
dieser
Arten
aushob,
dem
winkte
eine
Prämie
von
20
bis
40
Pfennig.
Getötete
Altvögel
brachten
den
Jägern
15
bis
30
Pfennig
ein.
Ende
April
setzte
sich
nach
einem
Kälteeinbruch
mit
Nachtfrösten
endlich
das
warme
Wetter
durch,
und
zu
Ostern
stand
die
Natur
in
voller
Blüte.
Nicht
wenig
später
erklangen
die
ersten
Nachtigallenrufe
in
den
Parkanlagen
in
und
um
die
Stadt.
Autor:
Christiana Keller