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1.
Erscheinungsdatum:
16.04.2011
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Stromanbieter
und
Versorgungsvarianten
unter
Berücksichtigung
der
Kosten
auf
dem
Prüfstand.
Überschrift:
Ökostrom-Tarif erleichtert das Gewissen
Zwischenüberschrift:
Der private Atomausstieg: Wie Verbraucher die Energiewende vorantreiben können
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Die
CDU
will,
dass
die
Stadt
komplett
auf
Ökostrom
umsteigt.
SPD
und
Grüne
halten
das
für
wertlose
Symbolpolitik.
Was
bringt
der
Öko-
Tarif
wirklich?
Und:
Wie
können
private
und
öffentliche
Verbraucher
die
Energiewende
forcieren?
CDU-
Fraktionschef
Fritz
Brickwedde
überraschte
den
Rat
in
der
vorigen
Woche
mit
dem
Vorschlag,
auf
den
neuen
Ökostrom-
Tarif
„
Easy-
Klima
pur″
der
Stadtwerke
umzusteigen.
Die
Stadt
müsse
Vorbild
sein
und
ein
starkes
Signal
setzen,
sagte
Brickwedde.
DerÖkostrom-
Tarif
ist
um
0,
2
Cent
pro
Kilowattstunden
teurer.
Die
Mehrkosten
bezifferte
Brickwedde
auf
45
000
Euro
im
Jahr.
SPD
und
Grüne
fordern
dagegen,
dieses
Geld
besser
direkt
in
Windkraft
oder
Fotovoltaik-
Anlagen
zu
investieren.
Das
bringt
uns
zu
der
Frage,
welche
Möglichkeiten
der
Verbraucher
hat,
den
Ausstieg
aus
Atom
und
Kohle
zu
beschleunigen.
Wir
gehen
stufenweise
vor.
Stufe
1:
Sparen
Das
Stromsparen
ist
die
einfachste
Form
des
privaten
Atomausstiegs
und
eine
der
effektivsten.
Weil
der
Strom
aus
erneuerbaren
Quellen
vorrangig
ins
Netz
eingespeist
wird,
ist
jede
eingesparte
Kilowattstunde
gleichbedeutend
mit
einer
Kilowattstunde
weniger
Strom
aus
Atom-
oder
Kohlekraftwerken.
Schöner
Nebeneffekt:
Der
Kohlendioxidausstoß
sinkt.
Stufe
2:
Ökostrom-
Tarif
Die
Stromanbieter
überflügeln
sich
zurzeit
mit
Ökostrom-
Angeboten.
Auch
die
Stadtwerke
Osnabrück
haben
eine
Woche
nach
der
Fukushima-
Katastrophe
einen
zusätzlichen
Öko-
Tarif
auf
den
Markt
gebracht:
Easy-
Klima
pur.
Die
Stadtwerke
kaufen
Strom
vomösterreichischen
Wasserkraftwerk
Ybbs
an
der
Donau
ein.
Der
Preis
liegt
pro
Kilowattstunde
um
0,
2
Cent
über
dem
des
konventionell
erzeugten
Stroms.
Das
Wasserkraftwerk
speist
den
Strom
im
Tagesverlauf
nach
dem
typischen
Verbrauchsschema
ein:
morgens
und
abends
weniger,
das
meiste
in
den
Mittagsstunden.
Damit
geben
die
Stadtwerke
eine
gewisse
Gewähr,
dass
der
Ökostromkunde
im
Moment
des
Verbrauchs
grünen
Strom
erhält.
Das
Ganze
ist
nur
ein
Rechenspiel.
Was
in
Osnabrück
aus
der
Ökosteckdose
kommt,
ist
physikalisch
nicht
der
Wasserstrom
aus
Österreich.
Die
Österreicher
holen
sich
den
Strom,
den
sie
an
die
Stadtwerke
Osnabrück
gegen
0,
2
Cent
Aufpreis
verkaufen,
aus
anderen
Quellen
billiger
zurück.
Das
können
zum
Beispiel
die
Atomkraftwerke
in
Frankreich
und
Tschechien
sein.
Der
Bezug
des
Wasserstroms
erhöht
also
nicht
den
Anteil
des
grünen
Stroms,
und
der
Anreiz,
zusätzlich
in
erneuerbare
Energien
zu
investieren,
ist
relativ
gering.
Warum
haben
die
Stadtwerke
diesen
Tarif
dennoch
geschaffen?
„
Weil
der
Verbraucher
damit
ein
persönliches
Signal
setzen
kann,
dass
man
die
Energiewende
will″,
sagt
der
Vertriebschef
der
Stadtwerke,
Klaus
Siedhoff.
Es
sei
wie
eine
Abstimmung
mit
der
Stromrechnung.
Anders
gesagt:
Für
70
Cent
mehr
im
Monat
hat
der
Kunde
ein
reines
Gewissen
und
artikuliert
eine
energiepolitische
Forderung.
Der
städtische
Finanzchef
Horst
Baier
hat
die
Kosten
für
die
Stadt
berechnet.
Würde
Osnabrück
(mit
Eigenbetrieb
Immobilien,
Volkshochschule,
Servicebetrieb
und
Ampeln)
in
den
neuen
Ökostromtarif
wechseln,
entstünden
Mehrkosten
von
jährlich
29
333
Euro.
Mit
Straßenbeleuchtung,
Klinikum,
Stadtwerke,
Osnabrückhalle
und
Parkgesellschaft
(OPG)
ergäben
sich
Mehrkosten
von
94
575
Euro.
Die
Stadt
habe
2010
einen
„
günstigen
Festpreis
für
2011
und
2012″
abgeschlossen,
so
Baier.
Ein
Neuabschluss
wäre
unabhängig
vom
Ökostrom
sehr
viel
teurer.
Stufe
3:
Ökostrom-
Tarif
mit
Extra-
Cent
Wer
den
Ausbau
der
Erneuerbaren
vorantreiben
will,
muss
in
sein
Portemonnaie
greifen:
Beim
Easy-
Klima-
Tarif
(ohne
den
Zusatz
pur)
zahlt
der
Kunde
einen
Cent
pro
Kilowattstunde
extra.
Das
Geld
fließt
in
einen
Fonds,
aus
dem
regenerative
Anlagen
finanziert
werden.
Die
Stadtwerke
geben
ihrerseits
einen
Cent
dazu,
bis
zur
Höchstgrenze
von
25
000
Euro.
Bislang
nutzen
nur
etwa
400
Kunden
diesen
Tarif.
SPD
und
Grüne
könnten
diesem
Modell
für
die
Stadt
etwas
abgewinnen.
Allerdings
wäre
es
teuer:
Nach
den
Berechnungen
von
Finanzchef
Baier
stiegen
die
Stromkosten
um
173
000
oder,
wenn
alle
Tochtergesellschaften
mitmachten,
um
407
000
Euro
jährlich.
Eine
weitere
Alternative
ist
die
Beteiligung
an
Fonds
wie
die
„
Osnabrücker
Klima-
Anlage″.
Der
Fonds
wurde
2010
von
den
Stadtwerken
und
einer
Bank
aufgelegt
und
garantiert
eine
hohe
Verzinsung.
Der
Fonds
war
in
kurzer
Zeit
überzeichnet.
Stufe
4:
Aufbau
einer
eigenen
Stromerzeugung
Ein
Windrad
im
Garten,
eine
Fotovoltaikanlage
auf
dem
Dach,
eine
Beteiligung
am
Biomasse-
Kraftwerk
und
Geothermie
aus
der
Erde:
Das
wäre
der
effektivste
Weg
zum
Atomausstieg.
Die
durch
das
Erneuerbare
Energien-
Gesetz
(EEG)
garantierte
Einspeisevergütung
hat
diese
Branchen
boomen
lassen.
Allerdings
verwandelt
sich
auch
dieser
grüne
Strom
in
grauen.
Denn
kaum
jemand
nutzt
den
Strom
aus
seiner
Fotovoltaikanlage
im
eigenen
Haushalt.
Er
müsste
pro
Kilowattstunde
mit
Kosten
von
28
Cent
kalkulieren
-
wenig
attraktiv
im
Vergleich
zum
herkömmlichen,
grauen
Strom
für
etwa
7
Cent.
Wasserkraft
kostet
12,
67
Cent,
Windenergie
9,
2
und
Biomasse
8,
2
Cent
pro
Kilowattstunde.
Stromerzeuger
wie
die
Stadtwerke
speisen
deshalb
ihren
grünen
Strom
ins
Netz
und
kassieren
die
Vergütung
aus
dem
EEG-
Gesetz.
Auf
dem
Markt
kaufen
und
verkaufen
sie
den
Graustrom
-
die
Mischung
aus
allen
regenerativen,
fossilen
und
atomaren
Energiequellen.
Durch
das
EEG
stieg
der
Anteil
erneuerbaren
Stroms
binnen
zehn
Jahren
von
drei
auf
18
Prozent.
Bis
21014
wird
der
Anteil
auf
30
Prozent
wachsen.
Allein
in
Osnabrück
bringen
die
Stromverbraucher
in
diesem
Jahr
durch
das
EEG
30
Millionen
Euro
zur
Förderung
des
grünen
Stroms
auf.
Bundesweit
sind
es
15
Milliarden
Euro.
Für
einen
Osnabrücker
Durchschnittshaushalt
sind
das
150
Euro
pro
Jahr.
Die
Stadtwerke
investieren
bis
2020
rund
180
Millionen
Euro
in
Effizienzsteigerungen
und
grüne
Energieerzeugung.
Autor:
Wilfried Hinrichs