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1.
Erscheinungsdatum:
08.04.2011
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
"
Woche
der
Botanischen
Gärten"
zeigt,
wie
wissenschaftliche
Erkenntnisse
aus
pflanzlichen
Vorbildern
gewonnen
werden.
"
Bionik"
nennt
Beispiele
aus
der
Forschung
in
Biologie
und
Technik.
Überschrift:
Vom Efeu bis zum Schachtelhalm
Zwischenüberschrift:
Botanische Gärten als Schaufenster der Forschung
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Botanische
Gärten
sind
ein
beliebtes
Ausflugsziel.
Gern
lassen
sich
die
Besucher
von
Farben
und
Düften
der
Pflanzen
betören.
Auf
den
Gedanken,
dass
in
dem
sinnlichen
Blütenmeer
auch
nüchterne
Wissenschaft
betrieben
wird,
kommen
die
wenigsten.
Das
soll
sich
in
der
diesjährigen
Woche
der
Botanischen
Gärten
ändern:
Die
Veranstalter
wollen
den
Blick
auf
die
Gärten
als
Ort
der
Hightech-
Wissenschaft
lenken.
"
Was
die
Technik
von
Pflanzen
lernen
kann
-
Bionik
in
Botanischen
Gärten"
lautet
das
Motto
der
Veranstaltung
vom
11.
bis
zum
19.
Juni.
In
vielen
Anlagen
bundesweit
können
Besucher
dann
nicht
nur
die
pflanzlichen
Vorbilder
für
bioinspirierte
Produkte
betrachten,
sondern
auch
die
wissenschaftlichen
Verfahren
nachvollziehen.
Veranstalter
ist
der
Verband
Botanischer
Gärten
e.
V.,
der
zu
der
Ausstellung
eine
84-
seitige
Broschüre
veröffentlicht.
"
Wie
wird
Bionik
gemacht,
wie
können
Pflanzen
innovative
Entwicklungen
in
der
Technik
inspirieren,
was
ist
bereits
auf
dem
Markt,
was
gibt
es
als
Ideenvorlage
und
was
ist
auch
historisch
schon
passiert,
auf
all
diese
Fragen
wollen
wir
den
Besuchern
Antwort
geben"
,
beschreibt
Prof.
Dr.
Thomas
Speck,
Direktor
des
Botanischen
Gartens
in
Freiburg,
die
Zielsetzung.
Aber
natürlich
könnten
sich
einzelne
Gärten
auch
auf
Teilaspekte
des
umfangreichen
Programmes
beschränken
und
andere
Termine
für
die
Veranstaltung
wählen.
Speck
ist
einer
der
Initiatoren
der
Ausstellung.
Er
lehrt
an
der
Universität
Freiburg
Botanik
und
Bionik
und
ist
zudem
Vorstandsvorsitzender
des
bundesweiten
Bionik-
Kompetenznetzwerkes
BIOKON.
Als
solcher
weiß
er,
dass
bio-
inspirierte
Produkte
auch
im
Alltag
viel
weiter
verbreitet
sind,
als
es
den
meisten
Konsumenten
bewusst
ist.
Die
Erfindung
des
Stacheldrahtzaunes,
der
das
Vieh
auf
der
Weide
hält,
gehe
zum
Beispiel
weit
in
das
19.
Jahrhundert
zurück,
berichtet
Speck.
1867
ließ
sich
der
Amerikaner
Lucien
B.
Smith,
auf
der
Suche
nach
einem
Zaun
für
sein
Vieh,
von
den
dornigen
Zweigen
des
Osagedorns
inspirieren.
Die
erste
bionische
Erfindung,
die
in
Deutschland
patentiert
wurde,
war
ein
Streuer
mit
seitlichen
Öffnungen.
Ihn
hatte
der
Botaniker
Raoul
France
1920
entwickelt,
als
er
Kleinstlebewesen
gleichmäßig
auf
dem
Boden
verteilen
wollte.
Dafür
nahm
er
sich
die
Samenkapsel
des
Mohns
zum
Vorbild.
Ist
der
Mohn
verblüht,
so
reifen
in
der
Kapsel
die
Samen.
Diese
müssen
gut
verstreut
werden,
damit
die
Samen
nicht
direkt
bei
der
Mutterpflanze
zu
Boden
fallen
und
sich
so
gegenseitig
im
Wachstum
behindern.
Deshalb
besitzt
die
Mohnkapsel
rundum
kleine
Löcher,
durch
die
der
Samen
gleichmäßig
verteilt
wird,
wenn
die
Mohnstängel
mit
ihren
Kapseln
im
Wind
schwingen
-
ideal
für
einen
Salzstreuer.
In
Deutschland
hat
sich
die
Bionik
inzwischen
längst
zu
einem
gewichtigen
Schwerpunkt
der
Forschung
in
Biologie
und
Technik
entwickelt.
Überall
werden
gezielt
Lösungen
für
technische
Probleme
in
der
Biologie
gesucht.
Die
Bionik
ist
heute
eine
boomende
Wissenschaft.
Immer
häufiger
gelingt
es,
die
Erkenntnisse
erfolgreich
in
technische
Anwendungen
umzusetzen.
So
auch
bei
dem
sogenannten
gewichtsoptimierten
bionischen
Faserverbundmaterial,
das
Thomas
Speck
und
seine
Frau
Olga,
die
ebenfalls
Biologin
ist,
gemeinsam
mit
Markus
Milwich
vom
Institut
für
Textil-
und
Verfahrenstechnik
Denkendorf
entwickelten.
Als
biologische
Ideengeber
dienten
Pfahlrohr
und
Schachtelhalm.
Die
Forschungen
mündeten
schließlich
in
einem
patentierten
Produkt:
dem
Technischen
Pflanzenhalm.
"
Er
ist
leicht
und
stabil
und
damit
hervorragend
geeignet
für
den
Einsatz
in
Luft-
und
Raumfahrt,
in
der
Architektur
oder
im
Fahrzeugbau"
,
lobt
Speck.
Auch
die
Patentierung
einer
Methode
zur
Optimierung
verzweigter
Faserverbünde
steht
laut
Speck
kurz
bevor.
Ein
bis
zwei
Jahre
wird
es
nach
seinen
Angaben
noch
bis
zur
Produktreife
eines
verzweigten
Faserverbundes
dauern,
für
den
die
Strukturen
von
Kakteen
und
Drachenbäumen
Pate
standen.
"
Verzweigte
Strukturen
werden
überall
gebraucht"
,
sagt
Speck.
Technische
Anwendungen
könnten
zum
Beispiel
hoch
belastete
Knotenpunkte
in
der
Technik
wie
beispielsweise
Achsträger
im
Automobilbau
sein.
Für
ein
anderes
Projekt
"
kommen
erst
jetzt
langsam
die
Industriepartner
an
Bord"
,
berichtet
der
Professor.
Vorbilder
sind
diesmal
Efeu
und
Wilder
Wein.
"
Efeu
hat
eine
hoch
effiziente
Haftmethode.
Es
bildet
Wurzeln
aus,
die
wiederum
Wurzelhaare
machen,
die
sich
auch
noch
in
den
kleinsten
Vertiefungen
von
Rinde
oder
Hausputz
verankern"
,
erläutert
Speck.
Doch
das
sei
noch
nicht
alles:
"
Wenn
die
Efeuwurzelhaare
abtrocknen,
dann
bilden
sie
vorne
noch
einen
Haken
aus,
verkürzen
sich
und
ziehen
den
Efeu
noch
fester
an
die
Oberfläche
heran.
Jetzt,
wo
wir
wissen,
wie
es
funktioniert,
glauben
wir,
dass
sich
daraus
eine
neuartige
bionische
Haftstruktur
entwickeln
lässt"
,
ist
er
sich
sicher.
Fast
schon
ein
Klassiker
ist
der
Lotus-
Effekt.
Diesen
Trick
entdeckten
der
Botaniker
Professor
Wilhelm
Barthlott
und
sein
Team
an
der
Universität
Bonn.
Er
leitet
sich
von
der
Lotusblume
ab,
die
über
eine
erstaunliche
Fähigkeit
verfügt:
Fällt
Wasser
auf
ihre
Blätter,
bildet
es
auf
der
Oberfläche
kugelförmige
Tropfen,
und
die
perlen
ab,
ohne
das
Blatt
zu
benetzen.
Die
Tropfen
entfernen
sogar
noch
auf
dem
Blatt
liegende
Schmutzpartikel.
Inzwischen
wird
der
Lotus-
Effekt
bei
der
Herstellung
von
Fassadenfarben,
speziellen
Lacken
und
Folien
angewandt.
Auch
das
natürliche
Vorbild
für
dieses
Hightech-
Produkt
kann
in
vielen
botanischen
Gärten
bewundert
werden.
Bildtext:
Verschiedene
Stadien
der
Selbstreparatur
bei
der
Pfeifenwinde.
Während
des
Wachstums
werden
auftretende
Risse
durch
Selbstheilung
geschlossen.
Nach
diesem
Vorbild
entwickelten
die
Freiburger
Wissenschaftler
bionische
selbstreparierende
Schaumbeschichtungen
für
pneumatische
Strukturen
wie
zum
Beispiel
Schlauchboote,
die
Löcher
in
der
Membran
schnell
und
effektiv
verschließen.
Fotos.
Plant
Biomechanics
Group
Freiburg
&
prospetive
Concepts
ag
Autor:
Waltraud Messmann