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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
 
Überschrift:
Kopfsteinpflaster wird zur Stolperfalle
 
Eine Schlange im Labyrinth
Zwischenüberschrift:
Wo die Stadt Osnabrück Behinderte vor Hindernisse stellt
 
Nicht nur Kornnatter Kar hat den richtigen Riecher – Haustier hilft Schülern bei Jugend forscht
Artikel:
Kleinbild
 
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Originaltext:
OSNABRÜCK. Schwerfällig ruckeln die Räder des Rollstuhles über das Kopfsteinpflaster.Es geht nur langsam vorwärts. Für Petra Mathiske ist es der tägliche Kampf gegen die Widrigkeiten, mit denen Menschen mit Behinderungen im Alltag zu kämpfen haben. Sie sitzt im Rollstuhl und demonstriert bei einem Ortstermin, wie behindertengerecht die Osnabrücker Innenstadt eigentlich ist.

" Der Rathausplatz ist mehr als schwer zugänglich", sagt Mathiske, Vorsitzende des Behindertenforums. Sie sieht das Kopfsteinpflaster als " Stolperfalle", das beispielsweise für Blinde gefährlich werden könne. Zudem blieben Rollstuhlfahrer schnell beim Überqueren des Marktplatzes mit den Rädern in den Rillen stecken.
Gegen eine Neuerung des Rathausplatzes seien allerdings die Denkmalschützer " Dem Behindertenforum wurde gesagt, es würde bei einer Neupflasterung mit einbezogen werden", erzählt Mathiske. Eine Idee des Behindertenforums, die aber noch getestet werden müsse, seien Strandrollstühle mit dicken Reifen. Ob diese Idee umsetzbar sei, wisse man aber noch nicht. Mit gutem Beispiel gehe die Stadt Münster voran, die einen für Behinderte gut befahrbar und begehbaren Weg über dem Rathausplatz angelegt habe.

Kartenschlitz zu hoch

Petra Mathiske steuert das nächste Hindernis an: einen Parkscheinautomaten. Der Kartenschlitz ist für Rollstuhlfahrer und Kleinwüchsige einfach zu hoch und somit nicht erreichbar. " Die Osnabrücker Parkgesellschaft hat auf Anfrage des Behindertenforums gesagt, dass eine Änderung aus technischen Gründen nicht möglich sei", sagt Mathiske, während sie vergeblich versucht den Automaten zu bedienen. Deshalb bevorzuge sie die Behindertenparkplätze gegenüber den Tiefgaragen.
Ein ähnliches Problem stellen viele Geldautomaten dar. Auch hier zeigt der Test: Der Kartenschlitz ist meist zu hoch. " Ein positives Beispiel ist der Geldautomat bei L+ T", findet Mathiske, da dieser auch für Rollstuhlfahrer erreichbar sei. Unvorteilhaft sei nur, dass Wartende den Rollstuhlfahrern beim Geldabheben leicht über die Schulter schauen und so die Eingabe der PIN-Nummer sehen könnten. " Für Rollstuhlfahrer ist es nicht möglich, das Feld mit dem Körper zu verdecken. Hier würde ein einfacher Vorhang schon hilfreich sein."
Auch Geschäfte stellen viele Gehbehinderte vor große Herausforderungen: " Manche Läden sind so eng, dass man als Rollstuhlfahrer Angst hat, etwas umzureißen." Aber nicht nur für Erwachsene, auch für Kinder mit Behinderung gibt es Einschränkungen in Osnabrück. " Integration fängt schon im Kindesalter an", so Mathiske. Spielplätze für Kinder mit Behinderungen, wo auch die Spielgeräte barrierefrei sind, kenne sie nur ein bis zwei. " Ich würde mir wünschen, dass es mehr davon gibt." Thomas Ehrenberg, Abteilungsleiter Case-Management bei der pronova BKK, stimmt Petra Mathiske zu: " Bauliche Veränderungen und eine generelle Barrierefreiheit sind gesamtgesellschaftliche Aufgaben und liegen in den Händen von Behörden, Kaufleuten, Firmen, Bauherren und Architekten.
Aber auch jeder Einzelne steht in der Verantwortung: Behinderten-Parkplätze frei halten, Wege nicht zustellen und Ähnliches." Trotz vieler Bemühungen stecke der Alltag gerade für gehbehinderte Menschen immer noch voller Tücken. Als Krankenkasse könne man zumindest individuelle Lösungen für betroffene Patienten finden. Leichtoder Elektrorollstühle, Greifzangen oder Teleskopstöcke seien Möglichkeiten, die den Alltag erleichtern könnten. " Der Weg zu einer vollständigen Barrierefreiheit wird allerdings noch lang sein", so Ehrenberg. Aber auch positive Beispiele sind in Osnabrück zu finden. So hat Galeria-Kaufhof beispielsweise sehr breite Gänge und große Umkleiden. Auch Restaurants und Cafés müssen Betroffene danach aussuchen, ob sie geräumig genug sind und eine Behindertentoilette haben, was Petra Mathiske wirklich schade findet. Solch eine Behindertenfreundlichkeit ist beispielsweise im Restaurant Purino gegeben.

Mittelprächtig

Sehr behindertenfreundlich sind mittlerweile auch viele Bushaltestellen. Die weißen Markierungen im Pflaster, die dem ein oder anderen schon aufgefallen sein mögen, dienen Blinden als Einstiegshilfe. Durch diese wissen sie genau, wo sich der Einstieg des Busses befindet. Abschließend kann man sagen, es gibt, was die Barrierefreiheit anbelangt, bessere und schlechtere Städte als Osnabrück trotzdem ist zu erwähnen, " dass Politik und Verwaltung sich schon sehr viel Mühe geben".

Bildtext:

Hindernisparcours: Kopfsteinpflaster, wie hier auf dem Osnabrücker Marktplatz, ist für Rollstuhlfahrerin Petra Mathiske eine Hürde. Oftmals bleiben die Rollen stecken.

Foto:

Egmont Seiler

BISSENDORF. Bastian Niemeyer ist 13 Jahre alt. Seit einem halben Jahr besucht er die Hauptschule in Bissendorf in Begleitung: Jeden Mittwochnachmittag leistete ihm Karin der Schule Gesellschaft. Kar ist erst drei Jahre alt, etwa einen Meter lang und trägt ein rötlichbraunes Netzmuster auf der Haut Kar ist eine Kornnatter und Bastians Haustier.
Schon immer wollte Bastian eine Schlange als Haustier, erzählt er. In der 5. Klasse gab′s die Erlaubnis von den Eltern. Seitdem bewohnt Kar ein großes Terrarium in Bastians Zimmer und wird einmal pro Woche mit toten Mäusen gefüttert. Seltsam findet Bastian sein biologisches Hobby nicht, ganz im im Gegenteil: Wenn ich sie füttere, kann ich sie beim Fressen beobachten″, erzählter. Und seit den Sommerferien durfte Kar mittwochs eben mit Bastian in die Schule zum Zwecke der Forschung. In einer AG erforschten zwölf Bissendorfer Haupt- und Realschüler unter der Aufsicht von Lehrerin Claudia Hawer wissenschaftliche Fragen wie Was düngtden Rasen besser: Rasendünger, oder vielleicht Kakaopulver oder Kaffeesatz?″. " Welche Nährstoffe befinden sich im Trinkwasserbrunnen der Eltern? Oder: Wie vertreibt man Maulwürfe aus dem Garten? In Gruppen mit je drei Personen überlegten sie sich interessante Versuche, experimentierten und lasen in wissenschaftlichen Büchern. Die Ergebnisse der Tests reichten sie beim Wettbewerb Jugend forscht″ ein.
Bastian und sein Team stellten sich die Frage: Wie orientiert sich eine Kornnatter? Hier kommt Kar ins Spiel. Wir haben für sie drei Versuchskästen gebaut″, beschreibt Bastian seine Arbeit. Zuerst hätten er und sein Team überlegt, wie diese Versuchskästen sein müssen, berichtet Lehrerin Claudia Hawer. Denn nur, wenn die anderen Sinne des Tieres ausgeschaltet sind, kann zweifelsfrei nachgewiesen werden, ob die Schlange ihre Beute durch Sehen, Riechen oder ihren Infrarot-Sinn, mit dem sie Wärme wahrnehmen kann, findet. Entstanden ist so ein großes Labyrinth, indem sich Kar auf die Suche nach einer Maus begab zum Beispiel in völliger Dunkelheit. Das Ergebnis: Am meisten wird sie durch das Riechen mit ihrer gespaltenen Zunge gesteuert″, berichtet Bastian.
Die Erkenntnisse, die Bastian mit seinen Teamkollegen sammelte, fand auch die Jury der Stiftung Jugendforscht″ interessant, die in jedem Jahr besonders spannende Projekte von Schülern auszeichnet. In der Kategorie Biologie erreichten Bastian und seine Freunde auf Regionalebene den zweiten Platz. Besser war nur das Team um Schulkamerad Phillip Bittner, das nachweisen konnte, dass getrockneter Kaffeesatz Rasen weit besser sprießenl ässt als normaler Dünger.
Zum dritten Siegerteam der Bissendorfer Schule gehörte Thomas Willers. Seine Eltern führen einen Bauernhof in der Nähe der Schule. So war sein Themenvorschlag, Hühner zu dressieren. Wenn ich in den Stall komme, laufen sie immer auf mich zu″, dachte sich Thomas, also könnte man ihnen vielleicht auch andere Kunststücke beibringen. Doch die Hühner wurden in der fremden Umgebung der Schule nervös, an das Dressieren war nicht mehr zu denken. Das kommt schon mal vor, das sein Projekt verworfen werden muss″, erzählt Lehrerin Claudia Hawer.
Thomas fand ein neues Projekt in der Chemie. Im Garten der Eltern befindet sich ein Brunnen, aus dem Trinkwasser gewonnen wird. Thomas und sein Team untersuchten die eigene und viele andere Wasserproben aus Brunnen in der Umgebung auf ihre Inhaltsstoffe. Welches Wasser er am liebsten trinkt?: „ Na, unseres!

Bildtext:
Mit einem selbst gebauten Labyrinth erforschten Bastian Niemeyer (rechts), Mitschüler Steffen Zallmanzig und die AG, wie sich Kar orientiert.
Foto:
Thomas Osterfeld

Umweltberufe

Unter dieser Rubrik sind Artikel zu finden, die sich mit dem Thema Umwelt-berufe″ auseinandersetzen. Die Texte werden meist von Schüler-Reportern geschrieben. Dabei geht es unteranderem um neue Berufsfelder, die Vorstellung von Firmen mit innovativen Ideen, Förderung und Ausbildung, Einblicke in Umwelt-Projekte und AGs an Schulen sowie die MINT-Fächer.
Weitere Infos: Telefon 05 41/ 310-662, Mail: k.schwarte@ noz.de
Autor:
Friederike Kalkmann, Louisa Riepe


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