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1.
Erscheinungsdatum:
21.03.2011
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Oltmann
Harms
und
Munitionsfacharbeiter
Henning
von
Nehten
entschärfen
Fünf-
Zentner-
Bombe.
650
Einsatz-
und
Sicherheitskräfte
waren
beteiligt.THW,
Feuerwehr
und
Stadtwerke
unterstützten
den
Einsatz
zusätzlich.
Überschrift:
Bombe in wenigen Minuten entschärft
Entspannung in der Sonne und Erinnerungen an den Krieg
Zwischenüberschrift:
Einsatzkräfte haben bei Evakuierung wesentlich mehr Schwierigkeiten
100 Menschen nutzen den Service der Hilfskräfte im Evakuierungszentrum – Probleme mit der Busanfahrt
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Eine
weniger:
Um
kurz
nach
13
Uhr
meldet
die
Polizei,
dass
die
Fünf-
Zentner-
Bombe
entschärft
ist,
die
auf
dem
Gelände
des
Sportvereins
OSC
gefunden
wurde.
Für
Oltmann
Harms
verlief
die
Arbeit
unproblematisch:
"
Die
Zündsysteme
waren
nicht
beschädigt"
,
sagt
der
Sprengmeister.
Das
Team
um
Harms
und
Munitionsfacharbeiter
Henning
von
Nehten
bekommt
bei
den
Arbeiten
früh
einen
wichtigen
Hinweis:
Die
Bombe
liegt
so,
dass
der
Kopfzünder
etwas
nach
oben
zeigt.
Daran
erkennen
die
Experten,
dass
sie
es
wahrscheinlich
nicht
mit
einem
Säurezünder,
sondern
mit
zwei
konventionellen
Aufschlagzündern
zu
tun
haben.
Ein
weiterer
Umstand
sorgt
ebenfalls
für
Beruhigung:
Da
die
Bombe
sehr
tief
liegt,
war
sie
luftdicht
abgeriegelt.
Das
bedeutet,
dass
die
Zünder
nicht
oxidiert,
also
nicht
gerostet
sind.
In
einigen
Minuten
haben
die
Experten
die
Bombe
entschärft
und
sie
zum
Abtransport
vorbereitet.
Sie
wird
nach
Achternholt
gebracht,
wo
der
Kampfmittelbeseitigungsdienst
Munitionslager
unterhält.
Anschließend
wird
sie
von
einem
Spezialunternehmen
entsorgt.
Das
ist
der
Schlusspunkt
einer
aufwendigen
Evakuierung,
an
der
650
Einsatz-
und
Sicherheitskräfte
beteiligt
waren.
Ausgangspunkt
ist
ein
Parkplatz
an
der
Blankenburg.
Hier
bereiten
sich
auch
die
drei
Züge
einer
Polizei-
Hundertschaft
auf
ihre
Patrouille
durch
die
Wohngebiete
vor.
Zugführer
Helmut
Groothues
weist
die
Kollegen
ausdrücklich
darauf
hin:
Sollten
sie
Anwohner
antreffen,
reicht
es
nicht,
sie
zum
Verlassen
der
Wohnung
aufzufordern.
Vielmehr
müssen
die
Einsatzkräfte
warten,
bis
die
Betroffenen
tatsächlich
evakuiert
sind.
Für
die
einzelnen
Gruppen
ist
genau
festgelegt,
für
welche
Straßenzüge
sie
zuständig
sind.
Aus
Lingen
sind
Halbzugführer
Benedikt
Kreimer,
Daniela
Rühlmann,
Bernd
Hopmann,
Michael
Post
sowie
Tanja
Lammel
nach
Osnabrück
beordert
worden.
Sie
werden
wiederum
unterstützt
von
Kräften
des
Technischen
Hilfswerks
(THW)
.
Michael
Post
bildet
eine
Gruppe
mit
den
THW-
Kollegen
Stefan
Brinkmann
und
Gerrit
Meß.
Gleich
beim
ersten
Haus
schaut
sie
eine
Bewohnerin
ungläubig
an:
Sie
sei
davon
ausgegangen,
dass
sie
nicht
im,
sondern
just
außerhalb
des
Gebietes
liege,
sagt
sie.
Es
hilft
aber
nichts.
Die
Frau
verlässt
notgedrungen
ihre
Wohnung.
Große
Überraschungen
schließt
Groothues
allerdings
aus:
"
Osnabrück
ist
bombenerprobt."
Einige
gibt
es
aber
doch.
Das
betrifft
eine
alte
Dame,
die
sich
an
der
Gegensprechanlage
meldet,
aber
anschließend
weigert,
ihre
Wohnung
zu
verlassen.
"
Wir
gehen
behutsam
mit
den
Leuten
um"
,
sagen
die
Einsatzkräfte.
Für
hilfebedürftige
Menschen
werden
Krankenwagen
und
Betreuung
gewährleistet.
Aber
bei
der
Dame
bleibt
alle
Überzeugungsarbeit
erfolglos,
deshalb
öffnen
Kollegen
der
Feuerwehr
schließlich
Haus-
und
Wohnungstür.
Die
Informationen
laufen
zusammen
in
der
Befehlsstelle
in
der
Polizeiinspektion
Osnabrück.
Hier
sind
neben
Vertretern
der
Polizei
auch
Stadt,
THW,
Feuerwehr
und
Stadtwerke
vertreten.
Gerade
als
Einsatzleiter
Arnold
Treusch
von
Buttlar
Vollzug
erwartet,
meldet
sich
eine
Anwohnerin:
Sie
hatte
offenkundig
von
der
Evakuierung
nichts
mitbekommen
und
muss
abgeholt
werden.
Ansonsten
ist
die
Runde
optimistisch,
dass
es
zu
keinen
Zwischenfällen
kommt.
Die
Bombe
sei
offensichtlich
in
keinem
kritischen
Zustand,
sagt
Jürgen
Wiethäuper
von
der
Stadt
Osnabrück.
Einige
Minuten
später
bestätigt
Harms:
"
Man
konnte
die
Zünder
leicht
herausdrehen."
Bildtext:
Geschafft!
Sprengmeister
Oltmann
Harms
hat
die
seit
über
60
Jahren
im
Boden
lauernde
Gefahr
unschädlich
gemacht.
Der
Sprengkörper
wird
nun
von
einer
Spezialfirma
vernichtet.
Fotos:
Michael
Hehmann
OSNABRÜCK.
Seit
8
Uhr
herrscht
im
Evakuierungszentrum
am
Schulzentrum
Eversburg
am
Grünen
Weg
Betrieb:
Die
Räume
für
die
liegebedürftigen
Patienten
werden
fertiggestellt,
Stühle
und
Tische
in
die
Cafeteria
gerückt
und
die
Essens-
und
Getränkeausgabe
vorbereitet.
Auf
dem
Hof
der
Schule
und
an
der
Straße
stehen
rund
40
Rettungswagen
und
warten
auf
ihren
Einsatz.
„
88
ehrenamtliche
Helfer
sind
heute
mit
dabei″,
erzählt
Einsatzleiter
Eckhard
Spelbrink
von
der
Feuerwehr
Osnabrück.
Beteiligt
sind
neben
Feuerwehr
und
Polizei
das
Deutsche
Rote
Kreuz
(DRK)
,
das
Technische
Hilfswerk(
THW)
,
die
Johanniter,
die
Malteser
und
der
Arbeiter-
Samariterbund.
„
Man
kann
den
freiwilligen
Einsatz
der
Ehrenamtlichen
gar
nicht
hoch
genug
honorieren,
denn
ohne
sie
wäre
eine
derartige
Aktion
gar
nicht
möglich″,
betont
Spelbrink.
Um
9.45
Uhr
treffen
die
ersten
Menschen
aus
der
Wüste
ein
–
sie
kommen
mit
dem
Bus
oder
per
Taxi.
Ersteres
habe
sich
nicht
so
einfach
gestaltet,
berichten
mehrere
später,
da
der
Bus
nicht
–
wie
angekündigt
–
genau
vor
dem
Zentrum
gehalten
habe.
Grund
hierfür:
Ein
Handball-
Turnier
im
Schulzentrum
sorgt
für
einen
zugeparkten
Wendekreis.
Viele
der
Menschen
haben
sich
Lesestoff
eingepackt.
Oder
wie
die
80-
jährige
Waltraud
Obrock
ein
Radio:
„
Man
weiß
ja
nie,
wie
lange
das
hier
dauert.″
Herta
Grube,
die
mit
ihren
101
Jahren
die
wahrscheinlich
älteste
Evakuierte
im
Schulzentrum
ist,
erzählt
jedoch
lieber
ihrer
Nachbarin
Ursel
Sander
(78)
von
den
Luftangriffen
im
Zweiten
Weltkrieg.
„
Ich
wohnte
damals
in
der
Herderstraße
und
habe
o
viele
Bomben
fallen
sehen
–
und
heute
wird
eine
von
ihnen
dann
entschärft.
Hoffentlich
passiert
den
Einsatzkräften
dort
nichts″,
sagt
sie.
„
Wenn
ich
an
den
Krieg
in
Libyen
denke,
werde
ich
traurig.
Denn
irgendwann
müssen
die
dort
auch
all
die
Bombenentsorgen,
die
heute
auf
sie
fallen″,
fügt
Sander
hinzu.
Mitgebracht
haben
sich
die
beiden
selbst
geschmierte
Stullen.
Die
wären
aber
garnicht
nötig
gewesen,
denn
Mitarbeiter
des
THW
verteilen
von
den
Hilfskräften
gekochte
Erbsensuppe
und
Bockwürste.
Mit
anderem
als
Essen
beschäftigt
sich
hingegen
Jessica
Osei
Bonsu
während
der
Evakuierung:
Die
BWL-
Studentin
wohnt
im
Studentenheim
Hermann
Ehlers
am
Kurt-
Schuhmacher-
Damm
und
lernt
zusammen
mit
Mitbewohnerin
Nelli
Golzen
fürdie
nächste
Prüfung.
Rund
14
500
Menschen
müssen
evakuiert
werden,
davon
wurden
etwa
400
im
Evakuierungszentrum
erwartet
–
doch
am
Ende
sind
es
nur
rund
100,
die
in
den
Grünen
Weg
kommen.
„
Zumeinen
haben
wir
früh
genug
Bescheid
gesagt,
sodass
viele
ihren
Sonntag
dementsprechend
vorplanen
konnten.
Zudem
lädt
das
schöne
Wetter
viele
bestimmt
auch
zu
einem
Ausflug
ein″,
vermutet
Spelbrink.
Auch
von
den
16
bereitgestellten
Liegebetten
werden
nur
drei
benötigt,
erzählt
Katrin
Schade-
Rolf
vom
DRK:
„
Seit
zehn
Jahren
helfeich
bei
Bombenentschärfungen
in
Osnabrück
mit,
aber
so
entspannt
wie
heute
war
es
noch
nie.″
Und
entspannt
ist
es
wirklich:
Sowohl
Evakuierte
wie
Helfer
sitzen
vor
der
Cafeteria
auf
Bänken
in
der
Sonne,
essen
Erbsensuppe
und
trinken
Kaffee.
Die
Stimmung
erinnert
somit
eher
an
einen
Sonntagsausflug
ins
Grüne
als
an
eine
Evakuierung.
Um
13.22
Uhr
erhalten
die
Menschen
dann
die
Nachricht
von
der
geglückten
Entschärfung.
Ganz
ruhig
machen
sie
sich
auf
zum
Bus
–
der
nun
genau
hinter
der
Schule
hält
–,
warten
entspannt
auf
ihr
Taxi
oder
den
Krankentransport.
Im
Evakuierungszentrum
wird
derweil
ebenfalls
in
aller
Ruhe
mit
den
Aufräumarbeiten
begonnen.
Bildtexte:
Hat
mit
ihren
101
Jahren
die
Bombardierung
Osnabrücks
miterlebt:
Herta
Grube
mit
Nachbarin
Ursel
Sander.
Lernt
für
die
Prüfung:
Studentin
Jessica
Osei
Bonsu.
Fotos:
Hehmann
Autor:
Henning Müller-Detert, Corinna Berghahn