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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Viele wollen keinen Atomstrom mehr
Zwischenüberschrift:
Anbieter verzeichnen stärkere Nachfrage nach Öko-Tarifen
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Anbieter von Ökostrom sind in Deutschland jetzt sehr gefragt: Wegen der Atomkatastrophe in Japan will mancher Kunde zu grünen Tarifen wechseln. Doch was genau ist Ökostrom eigentlich? Und wie können Verbraucher gute Anbieter und Tarife erkennen?
Die stärkere Nachfrage nach Ökostrom, die die Stiftung Warentest bundesweit feststellt, bestätigen lokale Anbieter, auch wenn sie ihn nicht genau beziffern können: " Die Kunden fragen vermehrt nach speziellen Tarifen ohne Verwendung von Atomstrom", sagt Maike Sczuka, Sprecherin der Teutoburger Energie-Netzwerke (TEN). Und Marco Hörmeyer, Sprecher der Stadtwerke Osnabrück, bestätigt: " Auch die Nachfrage nach Beratung ist gestiegen."
Physikalisch ist Ökostrom nicht von herkömmlichem zu unterscheiden. Zudem speisen alle Stromerzeuger - ob Windenergie oder Atomkraft - ihren Strom in einen großen Stromsee ein, aus dem alle Kunden gleichermaßen beliefert werden, erklärt die Stiftung Warentest. Aber: Je mehr Ökostrom nachgefragt wird, desto mehr solcher Kraftwerke werden gebaut, es wird mehr Ökostrom in den See eingeleitet - so wird er umweltfreundlicher.
Verbraucher können also dazu beitragen, dass weniger Atomstrom hergestellt wird, dass konventioneller Strom vom Markt verdrängt wird. Deshalb empfehlen die Warentester solche Stromtarife zu nutzen, die den Bau neuer Ökostromanlagen fördern. Zudem könnten Kunden ein Zeichen für eine Energiewende setzen, wenn sie einen Anbieter wählen, der nur auf erneuerbare Energien setzt.
Im Raum Osnabrück bieten sowohl die Stadtwerke (" Easy-Klima") als auch TEN (" Pura-Strom") Öko-Tarife an. Klaus Kuhnke, Professor für erneuerbare Energien an der Hochschule Osnabrück, hält es " für vertretbar" " Pura-Strom" der TEN zu nutzen. Bei den Stadtwerken hingegen ist er zurückhaltend: " Wegen ihres hauptsächlichen Engagements für Kohlekraftwerke kommen sie als Partner für Ökostrom nicht infrage." Denn: " Man kann Ökostrom nur von Anbietern empfehlen, die nicht mit der Kohle- oder der Atomstromwirtschaft kooperieren."
Hörmeyer entgegnet darauf, dass Kunden durch den Bezug des Ökostrom-Tarifs dazu beitragen, dass mehr umweltschonender Strom produziert wird. Und: Der Anteil Strom, der durch Kernkraft produziert wurde, liege bei den Stadtwerken mit 15, 9 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt von 23 Prozent (siehe Kasten). Laut Hörmeyer verfolgen die Stadtwerke seit 2007 zudem die Strategie, weniger Strom an der Börse einzukaufen, sondern mehr selbst zu produzieren und so den Anteil an Atomstrom zu reduzieren.
Bundesweit gibt es vier Ökostrom-Anbieter, die ausschließlich " grünen Strom" liefern. Bei Naturstrom, Elektrizitätswerke Schönau (EWS), Lichtblick und Greenpeace Energy kommt der Strom zu mindestens 50 Prozent aus erneuerbaren Energien. Maximal 50 Prozent kommen aus der Kraft-Wärme-Kopplung mit Erdgas. Diese vier Anbieter werden von der Stiftung Warentest und auf der Seite www.atomausstieg-selber-machen.de/ stromwechsel/ oekostrom-anbieter.html empfohlen.
Welcher dieser vier Ökostrom-Anbieter besonders preisgünstig beim individuellen Verbrauch ist, können Kunden auf der Seite www.naturvolt.de/ oekostrom r echner herausfinden.
Die Stiftung Warentest hat den Service von Ökostrom-Anbietern hinsichtlich des Informationsangebots für Neukunden mit " gut" bewertet - das gilt auch für die Tarifbedingungen wie Kündigungsfristen, Zahlungsmodalitäten, Preisanpassungen und Serviceumfang.
Inzwischen gibt es auch Label, die kennzeichnen sollen, ob ein Anbieter Strom umweltfreundlich produzieren lässt. Die Stiftung Warentest rät, genau hinzusehen: " Mitunter zertifizieren diese Siegel nur Nebensächlichkeiten, etwa das Einhalten einer Preisgarantie." Empfehlenswert seien das Ok-Power-Label und das Grüner-Strom- Label (GSL). Auch der TÜV vergibt Zertifikate. Sowohl die TEN als auch die Stadtwerke haben TÜV-Zertifikate erworben.

Bildtext:

Mensch und Umwelt zuliebe: Verbraucher interessieren sich jetzt stärker für den Bezug von Ökostrom.

Foto:

Colourbox
Autor:
Marie-Luise Braun


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