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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Lernziel: Respekt undToleranz
Zwischenüberschrift:
Zum Umgang mit dem Holocaust
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Wie lässt sich der Holocaust für Heranwachsende vermitteln? Welche pädagogischen Materialien bieten sich für eine altersgerechte Aufarbeitung des Massenmords an den europäischen Juden an? Diese Fragen versuchte jetzt der Frankfurter Erziehungswissenschaftler Micha Brumlik in einem Vortrag für die Osnabrücker Volkshochschule zu beantworten.
Nach wie vor sei es erforderlich, sich mit den damaligen Verbrechen auseinanderzusetzen, betonte Brumlik. Das Wissen um den Holocaust " ist ein wichtiges Element der Menschenrechtsbildung, um künftigem Völkermord in der globalisierten Welt vorzubeugen".
Der Genozid unter Leitung der Nationalsozialisten sei auf absehbare Zeit mit Deutschland verknüpft, sagte Brumlik. Das bedeute: Die mittlerweile vierte Generation nach 1945 müsse keine persönliche Schuld-Debatte mehr führen. Gleichwohl habe sie aber auch in Zukunft " Haftung für die Geschichte" zu übernehmen, meinte der Pädagogik-Professor.
Dieser Verantwortung könnten erwachsene Staatsbürger sich eher stellen, wenn sie Werte wie Respekt, Toleranz und Sensibilität gelernt hätten. " Akzeptieren, dass Menschen anders sind, und ein Gespür dafür zu bekommen, wann Grenzen beim Nächstenüberschritten werden", nannte Brumlik beispielhaft als Lernziele. Sie dienten ebenso dazu, ein " psychologisches Frühwarnsystem" zu entwickeln.
Opferperspektive
Hinzu käme eine genaue Kenntnis des damaligen Geschehens. Um eine abwehrende Haltung der Übersättigung zu vermeiden, sollte der Holocaust altersangemessen vermittelt werden. Hilfreich sei immer noch das Tagebuch Anne Franks, das neu auch als Comic vorliege. " Annäherungen gelingen gut, wenn man aus der Opferperspektive auf das Grauen schaut", empfahl Brumlik weiter.
Erfolgreich seien zudem Kooperationen von Schule und Gedenkstätten. Solche Besuche müssten jedoch " gut vor- und nachbereitet" werden.
Brumlik sprach in der VHS-Reihe " Erinnern jenseits von Ritual und Schlussstrich". Sie wird von den Gedenkstätten Augustaschacht, Gestapokeller sowie dem Kulturgeschichtlichen Museum/ Felix-Nussbaum-Haus begleitet. Informationen zu weiteren Veranstaltungen sind im Internetangebot der Volkshochschule unter www.vhs-os.de »abrufbar. Telefonischer Kontakt unter 05 41/ 323-22 43.
Autor:
Stefan Buchholz


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