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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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aus Zeitung:
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Überschrift:
"Fukushima ist überall"
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Hunderte von Menschen demonstrierten gestern Abend in der Fußgängerzone für einen Ausstieg aus der Atomenergie. Sie trafen sich zunächst am Jürgensort zu einer Mahnwache und zogen dann zum Neumarkt. In etwa 400 Kommunen in ganz Deutschland trafen sich zur gleichen Zeit Menschen, um auf die Gefahren der Atomenergie aufmerksam zu machen.
" Wir wollen Druck machen, damit der Ausstieg aus der Atomenergie bald angegangen wird", sagte Stefan Wilker von der Anti-Atom-Gruppe Osnabrück. Die Ankündigung von Kanzlerin Angela Merkel, die längeren Laufzeiten für die deutschen Atomkraftwerke für drei Monate auszusetzen, hielt Wilker für eine " Ruhepause, um die nächsten Landtagswahlen zu retten". In absehbarer Zeit müsste der Energiebedarf durch erneuerbare Energien gedeckt werden.
Die Ereignisse in Japan, wo nach den Erdbeben eine Kernschmelze in drei Reaktoren des Atomkraftwerks Fukushima droht, hätten dafür gesorgt, dass die Osnabrücker mit einer Mischung aus " Betroffenheit und Bestürzung" auf die Straße gingen, glaubte Wilker.
Einen baldigen Ausstieg aus der Atomenergie erhofften sich auch Annelie Reuer und ihr neunjähriger Sohn Okke. " Ich möchte nicht mehr von Atomstrom abhängig sein", sagte die Mutter, und ihr Filius fügte an: " Der Müll von Atomkraftwerken ist gefährlich." Beide verfolgen die Ereignisse in Japan und hoffen, dass sich eine ähnliche Katastrophe wie in Tschernobyl nicht wiederholt. Vor fast genau 25 Jahren kam es in dem Kernkraftwerk in der Ukraine zu einer Kernschmelze, in deren Folgen noch heute Menschen an Krebs leiden und sterben.
Nach einer Schweigeminute, in der die Osnabrücker mit Kerzen in der Hand der Opfer des Erdbebens gedachten, sprach Eberhard Heise von der Anti-Atom-Gruppe vielen Menschen aus der Seele, als er sagte: " Wir sind wütend, schockiert und traurig über die Katastrophe in Fukushima." Und wieder redete er von der Hoffnung, dass sich die Tschernobyl-Katastrophe nicht wiederhole. " Atomkraft ist nicht beherrschbar - auch nicht in Deutschland, wo die Atomkraftwerke so alt sind, dass sie heute nicht mehr zugelassen werden würden." Dies sei ein unkalkulierbares Risiko, sagte Heise und rief: " Fuku shima ist überall."
Klaus Kuhnke vom Solarenergieverein Osnabrück meinte, es sei Augenwischerei zu sagen, was in Japan passiert, könne hier nicht passieren. Er forderte Angela Merkel auf, sich nicht von den Lobbyisten der Energiekonzerne beraten zu lassen. Er forderte unter großem Beifall der zahlreichen Zuhörer den Ausstieg aus der Atomenergie und den Einstieg in erneuerbare Energien. " Und das mit Vollgas."

Bildtext:

Osnabrücker demonstrierten für Ausstieg aus der Atomenergie
Die Hoffnung auf einen baldigen Ausstieg aus der Atomenergie einte die Menschen, die gestern Abend zur Mahnwache in der Fußgängerzone kamen.

Fotos:

Jörn Martens
Autor:
tw


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