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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Der nächste Knast entsteht in luftiger Höhe
Zwischenüberschrift:
Osnabrücker Justiz will für 30 Millionen Euro neue Gebäude errichten - Finanzierung noch offen
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Busemann war eigentlich nach Osnabrück gekommen, um mit der Osnabrücker Justiz den Abschluss einer Fünf-Millionen-Euro-Investition zu feiern. Mit dem Geld aus dem Konjunkturpaket II sind die Gerichtsgebäude am Neumarkt und am Kollegienwall saniert worden. Noch größere Pläne liegen aber schon in der Schublade des Staatlichen Baumanagements. Busemann bezeichnete das fast 140 Jahre alte Untersuchungsgefängnis als " marode und quasi abgängig". Die Außenpforte und die Schleuse entsprächen nicht mehr den Sicherheitsstandards. Und die Justizbehörden brauchten ohnehin mehr Platz.
Früher hatte es immer wieder Pläne gegeben, den Untersuchungsknast umzubauen. Jetzt ist von einem Totalabriss die Rede. Am selben Standort ist ein sechsgeschossiger Neubau vorgesehen, mit Sitzungssälen und Beratungszimmern im Erdgeschoss und Büros für Richter und Justizangestellte in der Mitte. Die beiden oberen Etagen sind für die Gefangenen reserviert. 40 bis 50 Männer sind es derzeit, künftig sollen 60 Plätze bereitgehalten werden, die meisten in Einzelzellen. Für suizidgefährdete Häftlinge müsse es aber auch Doppelzellen geben, sagte Roland Schauer, der Leiter der Justizvollzugsanstalt Lingen.
Dass die Insassen zum Freigang aufs Dach geschickt werden sollen, weckt natürlich Krimi-Fantasien. Was wäre bei einem Befreiungsversuch mit dem Hubschrauber? Selbstverständlich werde das bedacht, sagte Richard Bitter, der Leiter des Staatlichen Baumanagements. Es gebe aber genug Möglichkeiten, das zu verhindern.
Osnabrück wäre zwar die erste Stadt in Deutschland mit einem Gefängnis in luftiger Höhe. Erfahrungen mit einer solchen Bauweise soll es aber schon in den Niederlanden geben. Allerdings in einem kleineren Maßstab, wie Bitter vermerkte.
Vom Neubauprojekt verspricht sich Landgerichtspräsident Antonius Fahnemann mehr Sicherheit für Prozessbesucher und Justizangestellte. Künftig soll es nur noch einen zentralen Eingang für das Landgericht und das Amtsgericht geben, und zwar zwischen den beiden Justizgebäuden am Kollegienwall. So können Besucher mit weniger Personal kontrolliert werden.
Zu dem geplanten 30-Millionen-Euro-Projekt gehört noch mehr: So soll das lang gestreckte Amtsgerichtsgebäude am Kollegienwall ein zusätzliches Stockwerk bekommen. Und für die Staatsanwaltschaft auf der anderen Straßenseite ist ein Anbau bis zur Hase vorgesehen.
Busemann will Finanzminister Hartmut Möllring von der Notwendigkeit des Projekts überzeugen. Wenn die nächste Steuerschätzung günstig ausfällt, hofft er auf erste Mittel für den Etat 2012.
Die Mitarbeiter der Osnabrücker Justiz sind froh, dass der mit Lärm und Staub verbundene Umbau der Gerichtsgebäude erst einmal abgeschlossen ist. Landgerichtspräsident Fahnemann wies darauf hin, dass die Zeit der undichten Dächer und der faulenden Fenster endlich vorbei sei. Mit der Sanierung soll der Heizenergiebedarf für die Justizgebäude halbiert worden sein.
Die beiden Osnabrücker Gerichte waren die ersten, die das Geld aus dem Konjunkturpaket in Anspruch genommen hatten. Wegen der zahlreichen Missstände - im Winter zu kalt, im Sommer zu heiß - hatte es schon vorher Sanierungspläne gegeben, allerdings waren sie stets an den Finanzen gescheitert.

Bildtext:

Nur halb so viel Energie verbrauchen die Justizgebäude in Osnabrück nach der Sanierung. Darüber freuen sich (von links) Landgerichtspräsident Antonius Fahnemann, Justizminister Bernhard Busemann, Richard Bitter (Staatliches Baumanagement) und Klaus Havliza vom Amtsgericht.

Fotos:

Elvira Parton
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert


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