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1.
Erscheinungsdatum:
08.03.2011
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Stiftungskurator
Heinrich
Frömbling
gibt
Informationen
zu
den
Grabplatten
im
Chorumgang
der
St.Marienkirche.
Eine
Ausstellung,
die
noch
bis
zum
03.
April
andauert,
gibt
Aufschluss
über
Details.
Acht
Studierende
entzifferten
zwei
Semester
lang
Inschriften.
Ein
mehr
als
100-
seitiger
Begleitband
ergänzt
die
Ausstellung.
Überschrift:
Die Toten sind unter uns
Zwischenüberschrift:
Ausstellung der Grabplatten im Chorumgang der Kirche St. Marien eröffnet
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
"
Darf
man
denn
da
einfach
so
drübergehen?
",
fragt
eine
Besucherin
beim
ersten
geführten
Rundgang
durch
die
Ausstellung
in
der
Marienkirche,
die
den
Grabplatten
im
Chorumgang
gewidmet
ist.
Die
Frage
ist
naheliegend,
die
Antwort
jedoch
komplex
und
erschließt
sich
erst
am
Ende
der
Führung.
Natürlich
treibt
die
Sorge
um
den
Erhalt
der
Sandstein-
Kunstwerke
den
Kirchenvorstand
und
die
Kuratoren
der
Stiftung
St.
Marien
um,
gleichzeitig
aber
auch
der
Wunsch,
sie
mehr
ins
öffentliche
Bewusstsein
zu
rücken
und
wissenschaftlich
erforschen
zu
lassen.
Der
Sandstein
aus
den
Baumbergen
bei
Münster
oder
aus
Ibbenbüren
ist
weich
und
damit
vergänglich.
Sonst
hätten
die
Steinmetze
nicht
so
kunstvoll
Wappen-
Reliefs
und
gotische
Schriftzeichen
herausarbeiten
können.
"
Wenn
man
Glasplatten
als
Schutz
darüberlegen
würde,
ginge
die
unmittelbare
Nähe
zu
unseren
Vorgängern
in
der
Mariengemeinde
verloren"
,
sagt
Kirchenvorstand
Ina-
Alexandra
Weymann.
Die
Ausstellung
trage
nicht
umsonst
den
Titel
"
Die
Toten
sind
unter
uns"
,
ergänzt
Stiftungskurator
Heinrich
Frömbling:
"
Die
Stifter
der
Platten
wollten,
dass
wir
uns
an
sie
erinnern,
uns
mit
ihnen
auseinandersetzen.
Sie
wollen
uns
im
Wege
stehen."
Dass
der
direkte
Kontakt
über
Fuß-
oder
Schuhsohlen
den
Verschleiß
fördert,
ist
unbestritten.
"
Manche
sagen,
das
muss
und
soll
so
sein"
,
berichtet
Frömbling,
"
irgendwann
sollte
die
Vergänglichkeit
auch
unsere
prominenten
Toten
einholen."
In
früheren
Jahrhunderten
habe
es
ein
pragmatisches
"
Recycling"
gegeben:
Die
Platten
wurden
umgedreht
und
erneut
beschriftet.
Ein
mögliches
Missverständnis
aufgrund
des
Ausstellungsnamens
räumt
Frömbling
sogleich
aus:
"
In
keinem
Falle
ruhen
die
Gebeine
der
Toten
unter
den
Platten,
wir
gehen
hier
nicht
über
Leichen."
Früher
lagen
die
Platten
im
ganzen
Kirchenschiff
verstreut.
Fußbodenarbeiten
nach
dem
Krieg
und
nach
dem
Einbau
der
Heizung
seien
Anlässe
gewesen,
die
Platten
nach
und
nach
im
Chorumgang
zu
konzentrieren,
und
zwar
einheitlich
nach
Osten
ausgerichtet.
Natürlich
geht
das
Bestreben
heute
dahin,
den
Verfall
der
Platten
aufzuhalten,
damit
ihre
Botschaften
noch
lange
lesbar
bleiben.
Die
Materialforschung
stelle
chemische
Substanzen
bereit,
die
die
Steinoberfläche
konservieren,
sagt
Geschichts-
Professorin
Gudrun
Gleba.
Das
sei
jedoch
nicht
ihr
Ansatz.
Sie
habe
mit
den
Studierenden
des
Historischen
Seminars
der
Universität
Osnabrück
den
Bestand
katalogisiert.
"
Lege
viator"
("
Lies,
Wanderer!
")
wird
der
Nachgeborene
etwa
auf
der
Gedenkplatte
für
Justus
Möser
aufgefordert,
"
und
genau
das
haben
meine
Studenten
gemacht"
,
sagt
die
Professorin.
Acht
Studierende
entzifferten
zwei
Semester
lang
Inschriften
und
deuteten
Ornamente,
leuchteten
aus
und
fotografierten,
maßen
Kantenlängen
und
suchten
Steinmetzzeichen,
interpretierten
Inhalte
und
verglichen
sie
mit
Forschungsergebnissen
in
Archiven.
Herausgekommen
ist
nicht
nur
die
Ausstellung
mit
Begleittexten
und
Hör-
Stationen
(noch
bis
zum
3.
April)
,
sondern
auch
ein
mehr
als
100-
seitiger
Begleitband.
Die
angehende
Kunsthistorikerin
Swana
Wilken
ist
eine
der
Studierenden,
die
die
Grabplatten
erforscht
und
die
Ausstellung
erarbeitet
haben.
Mit
einer
Taschenlampe
leuchtet
sie
das
Ornament
eines
Totenschädels
seitlich
an,
damit
es
plastischer
hervortritt,
und
erklärt
den
Stiftern
und
Gemeindemitgliedern
in
ihrer
Gruppe
die
Symbolsprache.
"
Nach
der
ganzen
Arbeit
ist
man
natürlich
gut
im
Thema
drin
und
braucht
sich
auf
die
Führung
nicht
mehr
besonders
vorzubereiten"
,
sagt
sie,
"
trotzdem
habe
ich
ordentlich
Lampenfieber"
.
Es
klappt
gut,
keinem
der
Besucher
bleibt
sie
eine
Antwort
schuldig.
Auch
nicht
auf
die
Frage
nach
der
Vergänglichkeit
und
dem
ewigen
Leben.
Bildtext:
Grabplatten
erzählen
Geschichte:
Eine
Gruppe
besucht
die
Ausstellung
"
Die
Toten
sind
unter
uns
-
Verstorbene
erzählen
ihre
Geschichte"
.
Foto:
Swaantje
Hehmann
Autor:
jod