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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Wie Osnabrück mehr Menschen anzieht
Zwischenüberschrift:
Der Industrie- und Handelsclub lud zum "Wirtschaftsdreiklang" ein
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Einer der ersten Auszubildenden bei " Cordes & Graefe" hieß Boris Pistorius. Beim Fachgroßhandel für Haustechnik wurde er Kaufmann. Drei Jahrzehnte später stand er hier jetzt als Oberbürgermeister auf dem Podium. Der Industrie- und Han-delsclub hatte ihn und weitere Redner eingeladen, um einen " Dreiklang" aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft zu erzeugen - zum Wohl der Region.
Hausherr und Geschäftsführer Gerd Leichtenberger von Cordes & Graefe erinnerte sich: " Boris Pistorius hat dazu beigetragen, dass wir lange Zeit keinen Abiturienten mehr eingestellt haben." Um nicht wieder Gefahr zu laufen, dass ein Absolvent anschließend geht, um zu studieren. " Sie hätten auch hier tolle Chancen gehabt", sagte er dem Oberbürgermeister, der den Scherz so erwiderte: " Ich bedaure manchmal, dass aus mir nicht mehr geworden ist."
Nun ist er für die Geschicke der Stadt zuständig, und er war zu Gast, um über die Perspektiven des Wirtschaftsstandorts Osnabrück zu berichten, die er so beschrieb: " Sie sind glänzend. Die Stimmung ist gut." Er blickte zurück auf den Zustand vor 30 Jahren, als die Industrie noch die Stadt prägte: Stahlproduktion in der jetzt eher offenen Landschaft des Haseparks und die Autoproduktion mit rund 8000 Mitarbeitern bei Karmann lange vor dem Niedergang der Firma. " Es ist bemerkenswert, dass VW hier jetzt die Produktion von Nischenfahrzeugen betreibt. Das hätte ich vor zwei Jahren nicht geahnt." Damit sei es gelungen, qualifizierte Arbeitskräfte an Osnabrück zu binden.
Einen wirtschaftlichen Niedergang hätten viele befürchtet, als herauskam, dass die britische Armee Osnabrück verlassen würde. Diese Prognose sei nicht eingetroffen, weil viele an einem Strang gezogen hätten. Die Hälfte der insgesamt 160 Quadratmeter umfassenden Kasernenflächen sei " am Markt" - eine Erfolgsgeschichte innerhalb von zwei Jahren, die bundesweit als " Osnabrücker Modell" bekannt geworden sei. So könnten jetzt die Universität und die Hochschule am Westerberg expandieren sowie ein Wissenschafts- und Technologiepark entstehen. Damit stiegen auch die Chancen, Absolventen in der Stadt zu behalten. Dies sei besonders wichtig vor dem Hintergrund der alternden Gesellschaft: " Es besteht das Risiko, dass uns in Osnabrück Menschen verloren gehen." Deshalb dürfe die Stadt nicht kaputtgespart werden. Fehlten Angebote wie etwa das Theater, verliere Osnabrück an Attraktivität etwa für Spitzenkräfte.
Jan-Felix Simon vom Mölk-Pressecenter sieht Osnabrück derzeit als " die Stadt der Gesundheitsdienstleistungen". Voraussetzung für die Weiterentwicklung der gesamten Region ist für ihn das Thema Bildung: " Sie wird der wichtigste Standortfaktor."
Dr. Hans Georg Leuck von den Baustoffwerken Münster-Osnabrück sieht ein Defizit im Wohnungsbau. Danach sind knapp ein Viertel der bestehenden Osnabrücker Wohnungen vor 1948 gebaut worden und mehr als ein Drittel zwischen 1948 und 1968. Für den Bedarf der Zukunft seien sie nicht gerüstet. Daher warnte er: " Sanieren Sie keine Wohnungen, in denen in zehn Jahren niemand mehr leben will. Da muss die Raupe ran." Auch bei sinkender Einwohnerzahl werde der Bedarf an Wohnungen steigen - unter anderem mit altersgerechter Ausstattung.
Ein geladener Gast fehlte: Niedersachsens Wirtschaftsminister Jörg Bode sagte wegen einer Sondersitzung in Berlin seine Teilnahme ab. In der Hauptstadt ging es um das Thema Hartz IV.

Bildtext:

Diskutierten (vorne, von links): Ralf Reizer, Gerd Leichtenberg, Boris Pistorius sowie (hintere Reihe, von links) Jan Felix Simon, Alexander Hesselbarth und Hans Georg Leuck.

Foto:

Seiler
Autor:
Jann Weber


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