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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Geht's nicht eine Mülltonne kleiner?
Zwischenüberschrift:
Nein, sagt der Servicebetrieb - Ruheständler sauer
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Wenn Klaus Sieker an seine Mülltonne denkt, dann fängt es an, in ihm zu brodeln. " Behördenwillkür", schimpft er und spricht von einem hohen Ross, auf dem der Osnabrücker Servicebetrieb sitze. Darum geht' s: Der 72-Jährige möchte einen kleineren Restabfallbehälter, der wird ihm aber verwehrt.

Akribisch hat der Ruheständler den E-Mail-Verkehr mit dem Servicebetrieb dokumentiert. Am 4. Januar die erste Kontaktaufnahme: " Ich möchte Sie bitten, unsere Restmülltonne von jetzt 120 Litern durch eine kleinere Tonne 80 Liter zu tauschen", schreibt er.
Dummerweise, das gibt Sieker heute selbst zu, vergaß er seine Anschrift und seine Unterschrift. Beides reichte er nach. Die Antwort: Schweigen. " Am 20. Januar hatte ich immer noch nichts gehört. Da habe ich noch einmal eine E-Mail geschrieben - dieses Mal mit Lesebestätigung." Die Reaktion folgte prompt und machte den Ruheständler zornig. Sein Anliegen wurde abgelehnt und als Begründung ein Gerichtsurteil mitgereicht.
Der Servicebetrieb führt ins Feld, dass auf Siekers Grundstück fünf Menschen wohnen. " Daher ist Ihnen ein Restabfallbehälter von 50 Litern pro Woche (100 Liter bei 14-täglicher Leerung) aufzustellen", heißt es in der E-Mail. Zur Erinnerung: Sieker besitzt eine 120-Liter-Tonne, möchte aber nur einen Behälter mit einem Fassungsvermögen von 80 Litern. Bereits bei fünf Personen befindet er sich bei einem errechneten Bedarf von 100 Litern direkt in der Mitte. " Da entscheidet der Servicebetrieb einfach zu seinen Gunsten, statt kundenfreundlich zu reagieren", resümiert der 72-Jährige. Stimmt nicht ganz. Anita Maskos vom Servicebetrieb erklärt: " Eine 80-Liter-Tonne gibt es nur dann, wenn vier Personen auf einem Grundstück gemeldet sind."
Und da geht der Ärger aus Siekers Sicht weiter: Seine Mutter ist ins Altenheim umgezogen, damit wohnen seiner Aussage nach nur noch " meine Frau, ich, meine Schwester, mein Schwager und unser Dackel" auf dem Grundstück. Vier Menschen also, das macht nach Rechnung des Servicebetriebes einen Bedarf von genau 80 Litern.
Doch die Behörde weigert sich auch deswegen, die schwarze Tonne auszutauschen, weil Siekers Mutter nach wie vor in dem Wohnhaus gemeldet ist - allerdings nur mit dem Erstwohnsitz. " Als Zweitwohnsitz haben wir das Altenheim angegeben." Die entsprechende Bestätigung der Stadt reichte Sieker mit Siegel an den Servicebetrieb weiter.
" Herrn Sieker ist die Lösung mitgeteilt worden, seine Mutter auf seinem Grundstück abzumelden, dann würde sofort seinem Antrag stattgegeben", heißt es auf der Gegenseite. Das will Sieker aber nicht und meint: " Das geht die doch gar nichts an, wo meine Mutter mit Erstwohnsitz gemeldet ist. Es ist einfach Fakt, dass sie nicht mehr in unserem Haus lebt." Beim Servicebetrieb hält man dagegen: " Grundlage für uns sind die Meldedaten. Danach müssen wir gehen, alles andere wäre für uns mit zu großem Aufwand verbunden."
Und so bleibt Sieker weiter auf seiner 120-Liter-Tonne sitzen. " Morgen wird der Restmüll abgeholt, der Behälter ist nicht einmal halb voll", ärgert er sich. Mit Geld habe das aber alles nichts zu tun, stellt er klar. 56, 40 Euro würde der Ruheständler im Jahr bei einer 80-Liter-Tonne sparen. " Darum geht es aber nicht. Es geht mir ums Prinzip."

Bildtext:

Klaus Sieker ärgert sich: Er will eine 80-Liter-Tonne, doch der Osnabrücker Servicebetrieb meint, er muss seine teurere 120-Liter-Tonne behalten.

Foto: Dirk Fisser
Autor:
Dirk Fisser


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