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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Gedenkfeier: Kämpft für eure Meinung
Zwischenüberschrift:
Graf-Stauffenberg-Gymnasiasten erinnern an Elfriede Scholz
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Das Gericht erkannte auf " fanatische Zersetzungspropaganda" - und dieser Vorwurf reichte im Nationalsozialismus für ein Todesurteil. Ein Schicksal, das auch Elfriede Scholz ereilte. Zehntklässler des Graf-Stauffenberg-Gymnasiums nahmen das Leben der Schwester von Erich Maria Remarque nun als Thema ihres Beitrags zum Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten. Teil davon war eine Gedenkfeier, zu der sie ihre Mitschüler am Mittwoch eingeladen hatten.
Der diesjährige Titel des Wettbewerbs lautet: " Ärgernis, Aufsehen, Empörung - Skandale in der Geschichte." Die Geschichtslehrer Charlotte Heymel und Thomas Grove hatten ihren Schülern verschiedene Themenvorschläge gemacht. Daraus wählten Eda Ersan, Isabell Rittmeister, Svenja Rademacher, Nico Spreen, Pascal Douchy sowie Timo Spreen mit Elfriede Scholz ein Opfer des Dritten Reichs. Für ihre Arbeit forschten sie im Erich-Maria-Remarque-Friedenszentrum sowie im Deutschen Staatsarchiv. Während der Gedenkfeier machten sie Filmaufnahmen und werden ihren Beitrag zudem mit einem Arbeitsprotokoll abrunden.
Warum nun eine Gedenkfeier? Zum einen wollten die Zehntklässler ihren Mitschülern das Schicksal von Remarques Schwester vorstellen und sie zum anderen ermuntern, für die eigene Meinung zu kämpfen. Einen aktuellen Bezug stellten sie zu den derzeitigen Protesten in Ägypten her.
Der Skandal des Todesurteils damals: Freie Meinungsäußerungen (" Will dieser Idiot noch alle Städte kaputt schmeißen lassen?") brachten Elfriede Scholz vor den Volksgerichtshof. Die Nationalsozialisten nutzen zugleich die Chance, sich an dem prominenten Schriftsteller zu rächen: " Ihr Bruder ist uns leider entwischt. Sie aber werden uns nicht entwischen", sagte der Vorsitzende Roland Freisler unverhohlen.
Genau dieses Zitat griff Timo Spreen auf. Die Schüler stellten Szenen aus dem Gerichtsverfahren nach. Weiterer Bestandteil der Gedenkfeier war der Lebensweg der gebürtigen Osnabrückerin. Dazu lasen die Zehntklässler aus Schriftstücken vor, wie etwa dem Abschiedsbrief, den die " stille Rebellin" an ihre Schwester Erna schickte. Am 16. Dezember 1943 wurde Elfriede Scholz mit gerade einmal 40 Jahren in Berlin-Plötzensee hingerichtet.

Bildtext:

Sie luden zur Gedenkfeier (von links): Nico Spreen, Isabell Rittmeister, Svenja Rademacher, Timo Spreen, Eda Ersan und Pascal Douchy. Foto: Uwe Lewandowski
Autor:
hmd


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