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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Ist Kohlendioxid der schlimmste Klimakiller ?
Zwischenüberschrift:
Osnabrücker Uni-Professor: Auch andere Schadgase reduzieren
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Um die Antwort gleich am Anfang zu geben: Ja, Kohlendioxid (CO2) ist das entscheidende, aber nicht allein wirksame Gas für die globale Erwärmung! Ein Klimakiller ist es jedoch nicht. Das Klima schwankt aufgrund geologischer und anderer natürlicher Einflüsse beträchtlich. Neu jedoch ist, dass der Mensch massiv in das Klimageschehen eingreift.
Wasserdampf ist der wichtigste Verursacher des natürlichen Treibhauseffektes, ohne den es auf der Erde über 20 Grad Celsius kälter wäre. Das zweitwichtigste natürliche Treibhausgas ist CO2, das circa 7 Grad Celsius zum natürlichen Treibhauseffekt beiträgt und damit das Erdklima so einstellt, dass wir gut auf der Erde leben können. Weitere klimarelevante Spurengase sind unter anderem Methan, Stickoxide, Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW) sowie Staubpartikel von Vulkanausbrüchen, die in der Vergangenheit erheblich zur Abkühlung beigetragen haben.
Der atmosphärische Gehalt aller genannten Spurengase ist insbesondere in den letzten 50 Jahren steil angestiegen. Nur die FCKW gehen seit einigen Jahren zurück, was ein Erfolg des Montreal-Protokolls zum Schutz der Ozonschicht von 1987 ist. Warum kommt es vor allem auf die Reduzierung der Emission von CO2 an, um die Erderwärmung zu mildern?
CO2 hat eine über 1000-fach höhere Konzentration in der Atmosphäre als Stickoxide, die von Kraftfahrzeugen und Ackerböden emittiert werden, und eine 250-fach höhere als Methan, welches unter anderem von Milchkühen und Reisfeldern freigesetzt wird.
Obwohl jedes Molekül Stickoxid 300-mal und Methan 25-mal stärker als CO2 die Erdtemperatur anheizt, dominiert das CO2 aufgrund seiner hohen Konzentration und Emission. CO2 ist also die Haupt-Triebkraft der globalen Erwärmung (" Strahlungsantrieb"), jedoch nicht die einzige. Ebenso wichtig ist es, die anderen Klimaschadgase zu reduzieren.
Besonders fatal sind die sogenannten " Teufelskreise", wissenschaftlich " positive Rückkopplung" genannt, die die Klimaerwärmung besonders anheizen. Zum Beispiel setzt das Auftauen der Permafrostböden Methan frei, das wiederum das Klima anheizt oder das Abschmelzen der Polkappen bewirkt, sodass die Rückstrahlung in den Weltraum reduziert und damit die Temperatur erhöht wird.
Klimamodelle bilden diese Rückkopplungen ab und liefern eine Erklärung für die vergangenen Schwankungen sowie die Grundlage für die Prognose der zukünftigen Klimaentwicklung. Alle denkbaren Szenarien sagen eine Erhöhung der Erdtemperatur und Zunahme extremer Ereignisse voraus, an der das CO2 den entscheidenden Anteil hat.

Bildtext:

Michael Matthies ist Uni-Professor für Angewandte Systemwissenschaft.

Foto:

Martens
Autor:
Prof. Dr. Michael Matthies


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