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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
"Der will nur spielen . . ."
Zwischenüberschrift:
Geplanter Hundeführerschein ist Thema unter Gassigängern
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Hunde mögen noch so niedlich sein - Herrchen oder Frauchen muss auch Verantwortung übernehmen. Mit dem neuen Hundegesetz kommen strengere Regeln. Foto: Archiv/ Gert Westdörp
Osnabrück. Für Osnabrücks Hassos und Fiffis brechen bald andere Zeiten an: Haftpflichtversicherung, elektronische Kennzeichnung und ein Sachkundenachweis sollen mit dem neuen niedersächsischen Hundegesetz Pflicht werden. Es muss noch den Landtag passieren.
Von Sandra Dorn - Mittagspause auf dem Westerberg. Es dauert etwa eine Viertelstunde, dann erklingt er. Der Satz, den alle Spaziergänger fürchten: " Der tut nichts!" Zugegeben, Nila, ein großer französischer Hirtenhund, der gerade auf eine Spaziergängerin losstürmt, tut wirklich nichts und rennt bloß freudig wedelnd um die junge Frau herum. Doch das Klischee ist erfüllt.
An solchen Begegnungen wird wohl auch das neue niedersächsische Hundegesetz nichts ändern, das gerade auf den Weg gebracht worden ist und einen Sachkundenachweis für neue Hundehalter vorsieht.
Die Besitzerin eines Huskys, der mit Hirtenhund Nila über den Westerberg saust, ist dennoch froh über das Gesetz. " Ich kenne viele, die Probleme mit ihren Hunden haben", sagt sie. " Der Besuch einer Hundeschule ist immer gut." Voraussichtlich werden zertifizierte Hundeschulen, Tierärzte und Privatpersonen die Prüfung abnehmen können.
Das Husky-Frauchen begrüßt auch die elektronische Registrierung und die Versicherungspflicht. " Es gibt hier viele Leute, die ihre Hunde nicht gemeldet haben", klagt sie. " Die Stadt müsste viel mehr kontrollieren." Ihr Hund spielt derweil mit einem jungen Mischling, der auf den Namen Mokka hört. " Das Gesetz ist eine vernünftige Sache - schon allein, um das Thema Sicherheit bewusster zu machen", sagt dessen Besitzerin.
Für die Einhaltung der neuen Pflichten werden die Kommunen zuständig sein. " Da wird einiges auf die Hundehalter zukommen - und auch auf uns", kündigt Karin Heinrich, Leiterin des städtischen Fachbereichs Bürger und Ordnung, an.
Tierarzt Olaf Gabriel, der gemeinsam mit seiner Frau Nadja auch eine Hundeschule in Osnabrück betreibt, hält die neue Regelung zwar für sinnvoll, doch geht sie ihm nicht weit genug: " Die Sachkundeprüfung müsste für jeden Pflicht sein, der sich einen neuen Hund anschafft." Das Gesetz sieht den Hundeführerschein nur für Neulinge vor. Wer bereits seit zwei Jahren einen Hund besitzt, wäre davon befreit. " Die Hauptprobleme treten aber oft bei Menschen auf, die schon seit Jahren Hunde haben", sagt Gabriel.
Wie genau die Prüfung, bestehend aus einem theoretischen und praktischen Teil, aussehen soll, steht noch nicht fest. Der Tierarzt ist froh, dass der Hundeführerschein damit standardisiert wird. " Bislang kann jede Hundeschule einen eigenen Führerschein herausgeben", gibt er zu bedenken und deutet an, dass es hier einige schwarze Schafe gibt. Hundetrainer kann sich jeder nennen.
Deshalb hat sich Gabriel als Prüfer für den sogenannten " D.O.Q.-Test 2.0" zertifizieren lassen, der von der tierärztlichen Arbeitsgemeinschaft Hundehaltung entwickelt worden ist. Bislang ist der Test in Niedersachsen freiwillig und wird von Gabriels Patienten kaum nachgefragt. Das könnte sich demnächst ändern, wenn das Gesetz in Kraft tritt.
Autor:
Sandra Dorn


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