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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Klingelbeutel kreist für die Evangelisten
Zwischenüberschrift:
Kirchbauverein sucht Geldgeber für die Wiederherstellung der Wandmalereien der Bergkirche
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Die Wiederherstellung der Ornamente und Malereien an der Stirnwand der Bergkirche erfordert handwerkliches Geschick und rund 110 000 Euro. Und das ist nur ein Teil der Gesamtsanierung der fast 120 Jahre alten Kirche am Westerberg.Fotos: Jörn Martens
Osnabrück. Die Stirnwand der Osnabrücker Bergkirche ist für die Restauratoren eine besondere Herausforderung. Unter der weißen Wandfarbe soll unter anderem die Abbildung der vier Evangelisten freigelegt werden. Dazu ist nicht nur Fingerfertigkeit nötig, sondern auch finanzielle Kraft. Rund 110 000 Euro sind für diesen Teil der Kirchenrenovierung veranschlagt.
Von Michael Schwager - Der im vergangenen Sommer vor Beginn der Bauarbeiten gegründete Kirchbauverein hat sich vorgenommen, diesen Teilbetrag zusammenzutragen. Derzeit stehen 30 Männer und Frauen auf dessen Mitgliederliste. Aber es sollen noch mehr werden. Kirchenratsmitglied Wiard Müntinga, stellvertretender Vorsitzender des Kirchbauvereins, und Imke Mennenga-Schagon vom Vorstand sind derzeit auf der Suche nach weiteren Förderern. Unter der Überschrift " Eine Kirche blüht auf" haben sie eine Broschüre herausgebracht, mit der sie zum einen über das Renovierungsprojekt informieren, zum anderen die Fördermöglichkeiten beschreiben. Als Kirchbauvereinsmitglied kann man mit regelmäßigen Beiträgen, durch aktive Mitarbeit oder mit Einzelspenden helfen. Kirchbauvereinsvorsitzender Alfred Mengel ist überdies mit Stiftungen und anderen potenziellen Geldgebern in Kontakt. Mittel vom niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege sind inzwischen zugesagt. Stiftungen prüfen derzeit noch, ob sie sich am Restaurierungsprojekt beteiligen können.
Aus dem Blickwinkel des Denkmalpflegers ist die Bergkirche eine Besonderheit. Sie wurde als erster evangelischer Kirchenneubau zwischen 1892 und 1893 nach den Plänen des Berliner Kirchenbaumeisters Otto March errichtet. Damals galt sie als sehr modern. Eine Besonderheit: Kirchenbau sowie Gemeinderäume, Pfarrhaus und Küsterwohnung bilden auch baulich eine Einheit. Der Kirchbau selbst ist typisch reformiert: Die Kanzel, von der der Pastor predigt, steht im Mittelpunkt. " Selig sind, die Gottes Wort hören und bewahren", die Losung steht an der Wand unter der Orgelempore.
Für reformierte Kirchen eher ungewöhnlich: Trotz des Bilderverbotes gab es ursprünglich an vielen Stellen Blumenmuster und Ornamente, die nach dem Wiederaufbau nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges weiß übermalt worden sind. Durch die aufwendige Restaurierung soll das alles wieder erblühen. Ein Blumenband an der Stirnwand und die Ornamente an der Rückwand der Kanzel werden zunächst mit einem speziellen Strahlgerät behutsam freigelegt. Dann werden die alten Farben nicht einfach übermalt, sondern dezent aufgefrischt, sodass ein ähnlicher Gesamteindruck entsteht, wie ihn der Kirchenbesucher vor 100 Jahren hatte. In dem großen Mauerbogen, der sich über die Orgel spannt, sollen die Symbole der vier Evangelisten zum Vorschein kommen. Vom Sommer 2010 wird an der Bergkirche und am Gemeindehaus gearbeitet. Rund 1, 2 Millionen Euro sind für das Gesamtvorhaben veranschlagt. In einem ersten Bauabschnitt wurde die Kirche schadstoffsaniert. Bänke und das hölzerne Inventar wurden mit einer Spezialbeschichtung lackiert. So wurden die gesundheitsschädlichen Ausdünstungen der Insektizide aus den 50er-Jahren isoliert. Ein modernes Beleuchtungskonzept soll dafür sorgen, dass die Bergkirche demnächst wieder glänzt. Eine neue Lautsprecheranlage kommt auch.
Autor:
Michael Schwager


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