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1.
Erscheinungsdatum:
26.01.2011
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Vergleich
der
nördlichen
Johannisstraße
1910
und
heute.
Überschrift:
Als Leffers zum Lazarett wurde
Zwischenüberschrift:
Die nördliche Johannisstraße heute und vor 100 Jahren
Artikel:
Originaltext:
Die
Johannisstraße
um
1910
in
Blickrichtung
Neumarkt:
rechts
ein
"
Ahlewagen"
vor
der
Mauer
des
Waisenhauses
St.
Johann,
links
Samenhandlung
Dieckmann,
Restaurant
Stüer
und
Schneiderei
Hunger.
Foto:
Rudolf
Lichtenberg
Osnabrück.
Die
Johannisstraße
zwischen
Johanniskirche
und
Neumarkt
zeigt
sich
um
1910
ähnlich
wie
heute
als
eine
geschäftige
Innenstadtstraße
mit
vielfältigen
Nutzungen.
Der
Standpunkt
des
Fotografen
ist
vor
der
Kreuzkapelle
von
St.
Johann,
der
Blick
geht
in
Richtung
Neumarkt.
Von
Joachim
Dierks
-
Vor
1000
Jahren
wurde
der
Grundstein
zur
ersten
Johanniskirche
gelegt,
und
mindestens
genauso
alt
ist
die
Wegeverbindung
zwischen
dem
Dom-
Nebenstift
St.
Johann
und
dem
Dom
etwa
im
Verlauf
der
Johannisstraße.
Nur
das
letzte
Zehntel
dieser
Zeitspanne
liegt
zwischen
den
hier
gezeigten
Fotos,
und
doch
kann
man
bis
auf
den
gekrümmten
Straßenverlauf
und
die
Mauer
von
St.
Johann
rechts
im
Bild
nichts
wiedererkennen.
Hinter
der
Mauer
lag
damals
das
Waisenhaus
St.
Johann,
das
von
den
Thuiner
Franziskanerinnen
geführt
wurde.
Im
ältesten
Kinderheim
Osnabrücks
betreut
heute
die
St.-
Johann-
Behindertenhilfe
ein
Wohnheim
für
behinderte
Kinder.
Neben
dem
Haupteingang
von
der
Johannisstraße
befindet
sich
die
"
Babyklappe"
des
Sozialdienstes
katholischer
Frauen.
Die
Wohn-
und
Geschäftshäuser
im
Anschluss
an
die
Kirchenmauer,
etwa
das
des
Schlachtamtsmeisters
Heinrich
Stapel
(Nr.
44)
oder
des
"
Colonialwaaren"
-
Händlers
August
Lampe
(Nr.
43)
hatten
1910
nur
noch
eine
kurze
Gnadenfrist
vor
sich.
Denn
1914
wurde
hier
das
Kaufhaus
Leffers
errichtet.
Das
fertiggestellte
und
bereits
mit
Waren
bestückte
Textilhaus
konnte
wegen
des
Kriegsausbruchs
1914
nicht
eröffnet
werden.
Die
männlichen
Beschäftigten
mussten
an
die
Front
und
das
Gebäude
als
Lazarett
herhalten.
Erst
1921,
mit
sieben
Jahren
Verspätung,
wurde
es
als
Modehaus
eröffnet.
Die
Osnabrücker
schienen
nach
den
langen
Entbehrungen
einen
großen
Nachholbedarf
in
Sachen
Kleidung
zu
haben.
Sie
stürmten
das
Haus
regelrecht.
Die
Verkäuferinnen
kriegten
Panik.
Der
Käuferstrom
drückte
sie
mitsamt
den
schweren
eichenen
Tresen
vor
die
Regale.
Die
Polizei
musste
eingreifen.
Am
Palmsonntag
1945
wurde
der
Jugendstilbau
von
Fliegerbomben
zerstört.
Der
Nachkriegsneubau
fiel
vergleichsweise
schmucklos
aus,
erhielt
1995
aber
ein
weiteres
Stockwerk
und
eine
aufgepeppte
Fassade.
2001
verkaufte
die
Eigentümer-
Familie
Nülle
an
die
Sinn-
Leffers
AG.
2008
rutschte
die
Karstadt-
Tochter
in
die
Insolvenz,
das
Osnabrücker
Haus
entging
jedoch
der
Schließung.
Seitdem
scheint
das
nach
eigenen
Angaben
zweitgrößte
Bekleidungshaus
Osnabrücks
wieder
zu
florieren.
Der
abgebildete
Abschnitt
der
Johannisstraße
ist
seit
1979
eine
"
halbherzige
Fußgängerzone"
.
Alle
paar
Minuten
scheuchen
die
vorbeifahrenden
Busse
die
bummelnden
Einkäufer
wieder
auf
die
alten
Gehwege.
Diese
Verkehrsgestaltung
wurde
mehrfach
kritisiert
und
als
mitverantwortlich
dafür
angesehen,
dass
die
Johannisstraße
gegenüber
der
1a-
Lage
Große
Straße
deutlich
an
Boden
verloren
hat.
Zudem
hat
die
unendliche
Pflastergeschichte
-
die
täglich
verkehrenden
850
Busse
haben
immer
wieder
das
Fußgängerzonen-
Kleinpflaster
zum
Absacken
gebracht
-
die
Stimmung
der
Einzelhändler
nicht
gerade
aufgehellt.
Auf
dem
historischen
Bild
steht
vorn
im
Schatten
ein
"
Ahlewagen"
.
Mit
solchen
Handkarren
transportierten
Tagelöhner
Fäkalien
aus
Abortgruben
hinaus
vor
die
Tore,
wo
Bauern
damit
die
Felder
düngten.
An
Biertheken
wird
gern
behauptet,
dass
die
englische
Biersorte
"
Ale"
sich
vom
Inhalt
der
"
Ahletönnken"
herleite.
Das
ließ
sich
bislang
jedoch
nicht
nachweisen.
Autor:
Joachim Dierks