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1.
Erscheinungsdatum:
19.01.2011
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Ein
Vortrag
über
die
historischen
Verkehrswege
der
Neustadt
mit
Grundzügen
übe
den
Einfluss
natürlicher
Begebenheiten
wie
den
Osterberg,
die
Hase
und
ihre
Zuflüsse
auf
die
Anlage
von
Wegen
und
Siedlungen.
Überschrift:
Von Verkehrsberuhigung keine Spur
Zwischenüberschrift:
Archäologe Bodo Zehm über die Entwicklung der Verkehrswege in der Neustadt
Artikel:
Originaltext:
Bei
Kanalbauarbeiten
an
der
Johannisstraße
zwischen
Petersburger
Wall
und
Rosenplatz
kamen
1994
Holzbalken
und
Mauerreste
zum
Vorschein.
Das
Holz
konnte
auf
die
Zeit
um
1249
datiert
werden.
jod
Osnabrück.
Heute
ist
die
Johannisstraße
vor
der
Johanniskirche
für
den
allgemeinen
Durchgangsverkehr
gesperrt.
Das
war
in
Zeiten
der
Gründung
des
Dom-
Nebenstifts
St.
Johann
vor
tausend
Jahren
durchaus
anders:
Alle
Arten
von
Karren
und
Wagen
rumpelten
vor
der
Pforte
her,
von
Verkehrsberuhigung
keine
Spur.
Stattdessen
fand
der
Stadt-
und
Kreisarchäologe
Bodo
Zehm
bei
Grabungen
viele
Hinweise
auf
die
herausragende
Bedeutung
dieser
Ausfallstraße
nach
Süden
für
die
weitere
Entwicklung
der
Neustadt
und
ganz
Osnabrücks.
Zehm
trug
seine
Erkenntnisse
im
Rahmen
einer
Vortragsreihe
aus
Anlass
des
1000-
jährigen
Bestehens
von
St.
Johann
vor.
Der
neben
Zehm
angekündigte
Ko-
Referent
Hauke
Feegel
habe
seine
Forschungsarbeiten
zum
Naturraum
um
die
Jahrtausendwende
noch
nicht
weit
genug
abgesichert,
wie
er
über
Zehm
mitteilen
ließ,
und
verzichtete
daher
auf
seinen
Vortragsteil.
Zehm
stellte
aber
einige
von
Feegels
vorläufigen
Ergebnissen
dar.
Sie
zeigten,
welchen
Einfluss
das
Höhenprofil
von
Alt-
und
Neustadt
wie
etwa
die
heute
kaum
noch
wahrnehmbare
Erhebung
des
Osterbergs
("
Osterberger
Reihe"
)
und
insbesondere
die
Hase
und
die
Niederungen
und
Sümpfe
der
auf
sie
zulaufenden
Bäche
wie
Poggenbach
und
Riedenbach
auf
die
Anlage
von
Wegen
und
Siedlungen
gehabt
haben
könnten.
Zehms
eigenes
Thema
waren
die
archäologischen
Befunde
zu
den
Anfängen
der
Siedlungs-
und
Verkehrsentwicklung
auf
dem
Gebiet
der
heutigen
Neustadt.
Immer
wieder
verwies
er
auf
bestehende
Erkenntnislücken.
Es
sei
nun
einmal
so,
dass
man
in
einem
dicht
besiedelten
Stadtraum
-
selbst
wenn
die
Gelder
dafür
bewilligt
würden
-
nicht
systematisch
graben
könne.
Nur
bei
anstehenden
Baumaßnahmen,
"
wenn
sowieso
gebuddelt
wird"
,
lasse
man
seine
Zunft
"
ins
Loch
gucken"
.
So
habe
man
frühmittelalterliche
Straßenverläufe
und
Siedlungsspuren
etwa
beim
Bau
der
Salzmarkt-
Tiefgarage
oder
bei
Kanalbauarbeiten
im
Zuge
der
Kommenderiestraße
gefunden.
"
Wir
freuen
uns
schon
auf
den
Neubau
der
Carolinum-
Sporthalle"
,
sagte
Zehm,
"
da
werden
wir
sicherlich
unser
Wissen
um
die
erste
Domburg
erweitern
können."
Es
passiere
immer
mal
wieder,
dass
er
mit
den
Historikern
nicht
auf
einen
Nenner
komme,
dass
Schriftquellen
und
archäologische
Befunde
nicht
zusammenpassten.
Etwa
bei
den
Fundamenten
des
südlich
vorgelagerten
äußeren
Johannistors,
das
"
nach
Aktenlage"
1573
entstand.
Dendrologische
Untersuchungen
der
Holzreste
hätten
jedoch
auf
das
Jahr
1249
verwiesen.
Eins
stehe
hingegen
fest:
Der
Straßenzug
der
heutigen
Johannis-
,
Iburger
und
Frankfurter
Heerstraße
war
der
bedeutendste
und
verkehrsreichste
aller
Fernstraßen,
die
Osnabrück
berührten.
Das
habe
sicherlich
mit
der
Bistums-
Exklave
Reckenberg
bei
Wiedenbrück,
am
Hellweg
als
wichtigster
Ost-
West-
Achse
gelegen,
zu
tun,
aber
auch
mit
Bischof
Bennos
Nebenresidenz
auf
der
Iburg.
Etwas
später,
gegen
Mitte
des
13.
Jahrhunderts,
bildeten
sich
zwei
weitere
südwärts
verlaufende
Wegeverbindungen
heraus,
die
großenteils
archäologisch
belegt
werden
können:
die
heutige
Kommenderiestraße
in
Richtung
Sutthausen
und
Hagen
mit
den
Silbererzvorkommen
im
Hüggel,
und
der
Verlauf
Holtstraße/
Meller
Straße
für
die
Wegebeziehung
Richtung
Enger
und
Herford.
Dechant
Hermann
Wieh
als
Hausherr
freute
sich
über
das
rege
Publikumsinteresse
an
diesem
ja
nicht
unbedingt
quotenträchtigen
Thema.
Der
Kapitelsaal
von
St.
Johann
war
bis
auf
den
letzten
Stuhl
gefüllt,
und
zwar
nicht
nur
mit
Historikern
und
Archäologen
der
Osnabrücker
Hochschulen,
sondern
auch
mit
zahlreichen
Johannis-
Gemeindemitgliedern,
wie
Wieh
erfreut
registrierte.
Ein
ebenso
großes
Interesse
wünschte
er
dem
nächsten
Vortrag
in
der
Reihe
am
26.
Januar.
Dann
wird
die
Archäologin
Sara
Snowadsky
zum
Vorgängerbau
der
heutigen
Johanniskirche
und
den
frühen
Stiftsgebäuden
sprechen.
Autor:
jod