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1.
Erscheinungsdatum:
17.01.2011
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Osnabrück
vor
hundert
Jahren:
Anschluss
an
Elektrizität
und
Gas,
Um-
und
Ausbauten
des
HBF
und
Schienennetzes,
Bau
einer
Kanalisation
und
die
Eingemeindung
des
Schinkel
stehen
auf
der
Agenda
der
Stadtverwaltung.
Bemerkenswert
ist
der
Kommentar
eines
Berliner
Regierungsbaurats,
der
die
Osnabrücker
Stadtentwicklung
kritisiert
und
zu
einer
Schaffung
und
Erhaltung
von
"
grünen
Zungen"
rät.
Überschrift:
Stadt soll grüne Zungen für kommende Generationen schützen
Zwischenüberschrift:
Beim Handgiftentag 1910 waren Strom- und Gasanschluss ein Thema
Artikel:
Originaltext:
Luftbild
von
Osnabrück
1910,
fotografiert
aus
einem
Zeppelin,
Mitte
rechts:
Herz-
Jesu-
Kirche
und
Schule
am
Herrenteichswall,
hinten
links:
Katharinenkirche,
vorn
rechts:
Hannoverscher
Bahnhof.
Foto:
Rudolf
Lichtenberg/
aus
dem
Buch
Alt-
Osnabrück,
Bd.1,
hrsg.
von
Wido
Spratte,
Verlag
Wenner
Von
Christiana
Keller
-
Osnabrück.
"
Hoch
den
Kopf,
das
Auge
klar,
Fest
das
Herz,
macht
gut
das
Jahr!
"
Diese
Zeilen
standen
als
Jahresmotto
für
die
Leserschaft
des
"
Osnabrücker
Tageblattes"
am
Beginn
der
ersten
Zeitungsausgabe
am
2.
Januar
1911.
Oberbürgermeister
Rißmüller
hielt
am
3.
Januar,
dem
Handgiftentag,
seine
bereits
traditionelle
Rede
vor
den
städtischen
Kollegien.
Einen
Rück-
und
Vorblick
auf
die
Aktivitäten
der
Stadtverwaltung
samt
allen
Plänen
und
Ideen.
Bemerkenswert
waren,
so
schrieb
der
Lokalreporter
vom
"
Osnabrücker
Tageblatt"
,
die
Mitteilungen
über
die
künftige
Entnahme
von
Elektrizität
aus
der
Überlandzentrale
im
Schweger
Moor.
Neu
auch
die
Bestrebungen
der
Stadt,
Gas
zukünftig
in
"
Unterlandleitungen"
zu
den
Verbrauchern
zu
senden.
Dauerbaustellen
Auf
dem
Hauptbahnhof
standen
größere
Umbauten
bevor.
Es
sollten
schienenfreie
Unterführungen
zu
den
Gleisen
gebaut
werden.
Hier
setzte
man
sich
für
die
Nord-
Süd-
Strecke
1912
und
für
die
Ost-
West
Strecke
1913
als
Ende
der
Bauarbeiten
zum
Ziel.
Kompliziert
wurden
die
Planungen
durch
die
Bahnüberführungen,
die
an
einigen
Straßen
der
Stadt
noch
immer
im
Bau
waren.
An
der
Karl-
,
Schiller-
und
Bramscher
Straße
mussten
die
Schienen
noch
hochgelegt
werden.
Weitere
zwei
Jahre
würden
die
Arbeiten
am
Gleissystem
noch
währen,
stellte
Rißmüller
in
Aussicht.
Eine
weitere
Dauerbaustelle
bildete
die
Kanalisierung
der
Stadt,
die
insgesamt
auf
4
Millionen
Mark
veranschlagt
wurde.
In
diese
Kanalisation
sollten
Haus-
und
Industrieabwässer
geleitet
werden,
um
die
Hase
zu
entlasten.
Mit
diesem
Thema
war
ein
weiteres
eng
verbunden,
nämlich
die
Einbindung
der
Gemeinde
Schinkel
in
das
Osnabrücker
Stadtgebiet.
Verhandlungen
hatten
bereits
begonnen,
aber
noch
verlangte
der
Landkreis
eine
Entschädigung
für
den
Schinkel.
Die
Stadt
zählte
dagegen
die
Vorteile
für
die
Gemeinde
Schinkel
auf,
die
in
dringend
nötigen
Wegeherstellungen,
Schulen
und
eben
in
der
Anbindung
an
die
Kanalisation
bestanden.
Eisenbahnangelegenheiten,
Kanal-
und
Hochbauten,
Erweiterungen,
Erschließungen,
Straßenbauten,
Energiefragen
zu
Gas
und
Strom,
der
Stichkanal,
der
Güterbahnhof
Fledder
-
beinahe
endlos
erschienen
die
Aufgaben
der
Stadt.
Da
erschien
Rißmüllers
Appell
an
die
anwesenden
Kollegien
und
Bürgervertreter
nur
zu
logisch:
"
Meine
Herren,
die
umfangreichen
und
verschiedenen
Aufgaben
der
Stadtverwaltung
lassen
es
wünschenswert
erscheinen,
dass
Vertreter
aller
Berufskreise
hier
auf
dem
Rathause
mitarbeiten,
damit
der
Stadt
deren
Erfahrungen
und
Sachkenntnis
zu
Gute
kommen..."
Volkszählung
Nach
und
nach
veröffentlichten
die
Zeitungen
die
Ergebnisse
der
Volkszählung
vom
November.
In
Osnabrück
gab
es
demnach
4798
Wohnhäuser
und
13
311
Haushaltungen.
899
Menschen
lebten
in
Einpersonenhaushalten.
38
"
Anstalten
aller
Art"
waren
über
die
Stadt
verteilt.
Innerhalb
der
Stadt
lebten
1593
aktive
Militärs.
Die
Religionszugehörigkeit
der
65
956
Menschen
in
Osnabrück
verteilte
sich
vor
100
Jahren
bunt.
37
334
Lutheraner,
23
566
Katholiken,
4048
Reformierte,
205
Unierte
wurden
in
der
Stadt
gezählt.
Dazu
kamen
163
Apostolische,
170
"
andere
Evangelische"
und
71
Personen
mit
anderen
Bekenntnissen.
Die
399
Menschen
mit
jüdischem
Glauben
nannte
man
vor
100
Jahren
"
Israeliten"
.
Lichtbild-
Theater
Anteil
am
Geschehen
in
der
Welt
hatten
die
Osnabrücker
vor
100
Jahren
nicht
nur
durch
die
Zeitungen
und
lebenden
Bilder
in
"
Lichtbild-
Theatern"
,
sondern
auch
durch
Berichte
aus
erster
Hand.
So
hielt
im
Januar
der
Südpolar-
Forscher
Professor
von
Nordenskjöld
im
kaufmännischen
Verein
einen
Vortrag
über
seine
Reisen
und
Erkenntnisse.
Schon
dessen
Vater
war
mit
gleicher
Passion
zu
einer
Berühmtheit
geworden,
der
alte
Herr
hatte
aber
das
Eismeer
und
den
Nordpol
erforscht.
Nordenskjölds
zahlreiche
Lichtbilder
faszinierten
die
große
Zuhörerschaft.
"
Eine
ganze
Welt,
vor
wenigen
Jahren
noch
dem
menschlichen
Geist
verborgen,
ist
unserer
Kenntnis
in
wenigen
Stunden
erschlossen
worden"
,
schrieb
der
Kritiker
begeistert.
Zahnpflege
Die
Königliche
Regierung
hatte
mit
Beginn
des
Jahres
für
die
Schulen
eine
Verfügung
über
Zahnpflege
erlassen.
Es
sollte
festgestellt
werden,
wie
viele
Kinder
sich
überhaupt
die
Zähne
putzten.
"
Zum
Wohle
ihrer
Gesundheit"
wurden
die
Kinder
angehalten,
eine
Zahnbürste
täglich
zu
benutzen.
Von
jeher
war
das
Vereinswesen
in
Osnabrück
recht
hoch
gewesen,
man
zählte
1910
nicht
weniger
als
464
Vereine
aller
Art.
17
Vereine
waren
politisch,
72
dienten
verschiedenen
Unterstützungen,
13
waren
der
Wohltätigkeit
verschrieben.
Ferner
gab
es
13
Kriegervereine
für
ehemalige
und
aktive
Militärangehörige
und
349
gesellige
Vereine,
zu
welchen
auch
die
Gesangs-
,
Turn-
und
Wandergruppierungen
gehörten.
Bahn-
Reisende
Der
Fremdenverkehrsverein
verzeichnete
1909
etwa
6000
Übernachtungen
weniger
als
in
den
Vorjahren.
Das
lag
aber
nicht
an
nachlassender
Attraktivität
der
Stadt,
sondern
an
den
geänderten
Zugverbindungen
der
Reichsbahn.
Bis
1909
bildete
Osnabrück
für
viele
Abendzüge
den
Endpunkt
des
Tages.
Die
Reisenden
mussten
notgedrungen
in
der
Stadt
übernachten,
bis
sich
die
nächsten
Züge
am
Morgen
in
Bewegung
setzten.
Das
hatte
sich
1910
geändert.
Nun
fuhren
die
Züge
öfter
über
die
Stadt
hinaus
und
brachten
die
Reisenden
auch
in
den
Nachtstunden
an
die
gewünschten
Ziele.
Schlechtes
Zeugnis
Ein
Vortrag
des
Berliner
Regierungsbaurats
Langen
vor
dem
Dürerbund
stellte
der
Stadt
ein
unerfreuliches
Zeugnis
aus.
Das
Bauverhalten
der
Stadt
in
den
vergangenen
Jahrzehnten
wurde
von
dem
Fachmann
aus
Berlin
streng
in
den
Blick
genommen.
Weder
die
Wallanlagen
noch
die
malerischen
mittelalterlichen
Tore
hätten
seiner
Meinung
nach
abgerissen
werden
dürfen.
"
Osnabrück
hat
sich
eine
große
Gelegenheit
entgehen
lassen,
indem
es
die
gewachsene
Bebauung
einer
wuchernden
neuen
geopfert
hat"
,
stellte
Langen
fest.
Mit
den
alten
Gemäuern
hätte
Osnabrück
ein
"
Wallfahrtsort
für
kunstsinnige
und
schönheitsliebende
Fremde"
werden
können.
Nun
gelte
es,
die
wachsenden
Vorstädte
mit
einem
Zukunftskonzept
zu
versehen.
Die
Stadt
müsse
im
Umkreis
viele
zusammenhängende
Flächen
ankaufen,
damit
möglichst
viel
Grün
für
die
kommenden
Generationen
erhalten
bleibe.
Gerade
im
Norden
fand
der
Vortragende
nur
noch
einen
schmalen
Streifen
an
der
Hase
unbebaut
und
nicht
verplant
vor.
In
späteren
Zeiten
würde
der
Rückkauf
"
grüner
Zungen"
bedeutend
teurer
werden.
Per
Skizze
erläuterte
der
Fachmann,
wie
Osnabrück
wachsen
könne,
ohne
das
Grün
und
damit
malerische
Ansichten
zu
opfern.
Er
schlug
begrünte
Streifen
ohne
Bebauung
vor,
die
von
der
Innenstadt
bis
weit
in
das
Umland
hineinreichen
sollten.
Autor:
Christiana Keller