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1
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1.
Erscheinungsdatum:
05.01.2011
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Vergleich
zweier
Bilder-
eins
von
2011,
das
andere
um
1900-
des
hinteren
Abschnitts
der
Johannisstraße,
wo
sie
zur
Iburger
Straße
wird,
incl.
eines
Überblicks
über
die
Stadtbefestigung
an
der
ehemals
"
Zwischen
den
Johannistoren"
genannten
Straße
und
ein
Überblick
über
die
dort
ansässigen
Betriebe.
Überschrift:
Die Neustadt im Winterschlaf
Zwischenüberschrift:
Foto-Pionier Piepmeyer fing eine Feierabendstimmung auf der Johannisstraße ein
Artikel:
Originaltext:
Johannisstraße
vor
1900
im
friedlichen
Winterschlaf:
Blick
von
der
Einmündung
der
Schepelerstraße
in
Richtung
der
Johanniskirche.
Foto:
Wilhelm
Piepmeyer,
entnommen
aus:
Alt-
Osnabrück.
Bildarchiv,
Hrsg.
Wido
Spratte,
Osnabrück,
H.
Th.
Wenner
Osnabrück.
Ein
Wintertag
auf
der
frisch
verschneiten
Johannisstraße.
Keine
Autopulks
im
Takt
der
Ampelschaltungen,
keine
Fußgänger,
kein
Räumdienst
-
einfach
nur
Frieden.
Es
scheint,
als
habe
der
Winter
die
Neustadt
geradezu
in
den
Winterschlaf
versetzt.
Nicht
einmal
die
"
Elektrische"
kann
die
Idylle
stören.
Ihre
Zeit
ist
noch
nicht
gekommen.
Aus
den
noch
nicht
vorhandenen
Straßenbahngleisen
erschließt
sich
sofort:
aha,
vor
1906.
Von
Joachim
Dierks
-
Und
richtig:
Der
Tabakfabrikant
und
Amateur-
Fotograf
Wilhelm
Piepmeyer
hat
diesen
Abschnitt
der
Johannisstraße
zwischen
Schepelerstraße
und
Petersburger
Wall
vor
dem
Jahr
1900
eingefangen.
Gemeinsamer
Fluchtpunkt
der
Häuserfronten
ist
die
Johanneskirche
im
Hintergrund.
Piepmeyer
bewegte
sich
auf
heimischem
Gebiet.
Denn
das
zweite
Haus
hinter
der
Bruchsteinmauer
auf
der
linken
Seite
ist
das
seiner
Tabakfabrik
B.
A.
Piepmeyer
(Nr.
130)
.
Der
Bereich
der
Johannisstraße
vorne
im
Bild
hieß
damals
noch
"
Zwischen
den
Johannistoren"
.
Das
eigentliche
Johannistor
-
1842
abgetragen
-
lag
etwa
in
Bildmitte
im
Verlauf
der
früheren
Stadtbefestigung
und
des
heutigen
Johannistorwalls.
Bei
der
Verstärkung
der
Befestigungsanlagen
wurde
1573
ein
Außentor
mit
Rondell
vorgelagert,
das
sich
auf
der
Höhe
des
heutigen
Rosenplatzes
befand.
Zwischen
Rosenplatz
und
Johannismauer
verlief
die
Johannisstraße
folgerichtig
"
Zwischen
den
Johannistoren"
.
Die
Gaststätte
Vennemann,
auf
der
rechten
Straßenseite
unter
den
heutigen
Arkaden
zwischen
Schepelerstraße
und
Petersburger
Wall
gelegen,
hat
sich
neuerdings
den
Namen
"
Altes
Johannistor"
zugelegt,
da
sie
seinem
historischen
Standort
genau
gegenüber
liegt.
Sie
trägt
die
höchste
Hausnummer
der
Johannisstraße,
die
Nr.
144.
Das
Nachbarhaus
zum
Petersburger
Wall
hin,
früher
Erdbrink
und
jetzt
Yellow-
Möbel,
ist
die
Nummer
1,
weil
es
das
erste
innerhalb
der
Stadtmauer
war.
Vor
110
Jahren
waren
Kleinindustrie,
Handel,
Handwerk
und
Wohnen
eng
miteinander
verwoben.
Einige
Kostproben
aus
dem
Adressbuch
um
die
Jahrhundertwende:
Da
gab
es
den
Glashandel
(Deppen,
Nr.
70)
,
die
Kleiderfabrik
(Dresing
&
Winkler,
Nr.
100)
,
die
Weißgerberei
(Witthaus,
Nr.
127)
,
das
Lager
einer
Holzhandlung
(Abeken,
Nr.
144)
,
die
Kupferschmiede
(Bomblat,
Nr.
111)
,
die
Hut-
Manufactur
(Meyer,
Nr.
101)
,
die
Pianoforte-
Fabrik
(Brebeck,
Nr.
15)
oder
die
kleine
Privatbank
(Westerkamp,
Nr.
32/
33)
.
Und
dann
natürlich
die
Zigarrenfabriken.
Wenn
Bünde/
Westf.
das
Mekka
der
deutschen
Zigarrenindustrie
war,
dann
war
Osnabrück
mindestens
das
Medina.
In
der
Mitte
des
19.
Jahrhunderts
verzeichnete
Osnabrück
über
30
"
Cigarrenfabriken"
.
Die
Johannisstraße
war
mit
zehn
Produktionsstätten
ein
Schwerpunkt,
wie
etwa
Firma
Carl
van
Lindt
(Nr.
31)
,
Friedrich
Wilhelm
Winter
(Nr.
116)
oder
die
eingangs
erwähnte
Firma
B.
A.
Piepmeyer
(Nr.
130)
.
Nach
dem
Niedergang
der
Leinenherstellung
und
vor
der
Etablierung
der
Schwerindustrie
waren
die
Zigarrenfabriken
die
wichtigsten
Arbeitgeber
in
Osnabrück.
Im
Vorstand
des
Bürgervereins
Neustadt
ist
in
der
Periode
1914-
1918
ein
Herr
"
Bösmann,
Zigarrensortierer"
als
Beisitzer
vermerkt.
Aufgabe
dieser
gut
bezahlten
Fachleute
war,
die
von
den
"
Rollern"
hergestellten
Zigarren
nach
Farbe
und
Blattschattierung
in
Qualitätsstufen
zu
gruppieren.
"
Fehlfarben"
wurden
deutlich
preiswerter
abgegeben.
Autor:
Joachim Dierks