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1.
Erscheinungsdatum:
31.12.2010
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Jahresrückblick
mit
dem
Oberbürgermeister.
Themen:
VFL,
Entlastungsstraße
West,
Finanzlage
der
Stadt
und
Zusammenhang
der
prekären
Lage
mit
bundespolitischen
Weichenstellungen,
Neumarktgestaltung,
Bahnhofsvorplatz,
Umbenennung
des
Hasetorbahnhofs,
Konversionsflächen
am
Hafen
und
in
der
Dodesheide
und
Einführung
der
Oberschule
in
Osnabrück.
Überschrift:
Auf dem Spielbrett der Politik
Zwischenüberschrift:
Osnabrück-Monopoly mit dem Oberbürgermeister - Ein Rückblick
Artikel:
Originaltext:
Das
Auto
wählte
Oberbürgermeister
Boris
Pistorius
als
Spielfigur,
denn
Osnabrück
ist
auch
nach
der
Karmann-
Pleite
eine
Autostadt.
Osnabrück.
Was
haben
Politik
und
Monopoly
gemeinsam?
Fast
immer
geht
es
nur
ums
Geld.
Von
Wilfried
Hinrichsund
Jörn
Martens
-
Deshalb
bitten
wir
Oberbürgermeister
Boris
Pistorius
zum
Spiel:
Osnabrück-
Monopoly.
Die
lokalen
Straßen-
und
Ereigniskarten
sollen
uns
durch
die
Kommunalpolitik
dieses
Jahres
führen.
Pistorius
wählt
aus
den
Spielfiguren
-
das
Auto.
Na
klar.
Osnabrück
ist
immer
noch
Autostadt.
Oder
wieder.
Pistorius
spricht
von
"
Vorfreude"
,
von
"
Goldgräberstimmung"
,
von
"
Dynamik"
und
einer
"
tollen
Entwicklung"
im
ehemaligen
Karmann-
Werk.
Er
freue
sich
besonders,
dass
viele
ehemalige
Karmänner,
gut
ausgebildete
Leute,
aus
ganz
Deutschland
zurück
nach
Osnabrück
kämen,
um
bei
VW
zu
arbeiten.
"
Vor
dem
Hintergrund
der
demografischen
Entwicklung
nicht
unbedeutend
für
Osnabrück."
Scharnhorststraße.
Die
erste
Station
auf
dem
Spielquadrat.
Ausgerechnet
die
Hausadresse
des
VfL
Osnabrück
ist
in
der
Spielplan
hierarchie
ganz
unten
und
die
billigste
Straße.
Hält
der
Zweitligist
die
Klasse?
"
Ich
bin
davon
überzeugt"
,
sagt
Daukarteninhaber
Pistorius,
"
aber
er
macht
es
so
wie
immer:
ganz
kurz
vor
Toresschluss
am
letzten
Spieltag"
.
Albrechtstraße.
Wir
schlagen
den
Bogen
vom
Hochschulstandort
über
den
Wissenschaftspark
in
der
ehemaligen
Scharnhorstkaserne
zur
Westumgehung.
"
Entlastungsstraße
West"
,
korrigiert
Pistorius.
Wird
sie
kommen?
Ja,
sagt
er,
"
sie
kommt."
Die
Entwicklung
auf
den
Militär-
Flächen
werde
früher
oder
später
auch
den
Gegnern
klarmachen,
"
dass
wir
ohne
diese
Straße
große
Probleme
haben
werden"
.
Einkommensteuer.
Die
Stadt
hat
2008
die
Gewerbesteuer
erhöht,
dreht
2011
an
der
Grundsteuer
und
hat
mit
der
Bettensteuer
eine
neue
Abgabe
erfunden.
Was
kommt
als
Nächstes?
Pistorius:
"
Wir
können
die
Bürger
nicht
weiter
belasten
und
gleichzeitig
die
Leistungen
reduzieren."
Es
setze
sich
allmählich
die
Einsicht
durch,
dass
sich
die
Kommunen
-
nicht
nur
Osnabrück
-
nicht
an
den
eigenen
Haarenaus
dem
Sumpf
ziehen
könnten.
Immerhin
habe
Finanzminister
Schäuble
eingeräumt,
dass
der
Bundesanteil
an
der
Grundsicherung
nicht
ausreicht.
"
Das
ist
ein
erster
Schritt."
Osnabrück
hat
2010
sein
Girokonto
zusätzlich
um
37
Millionen
Euro
überzogen.
Zusammen
mit
den
Defiziten
aus
den
Vorjahren
summiert
sich
das
Minus
auf
dem
laufenden
Konto
auf
140
Millionen
Euro.
Elektrizitätswerk.
Thema
Stadtwerke.
Die
städtische
Tochter
muss
ihre
Renditeerwartungen
wegen
des
Atomkompromisses
der
Bundesregierung
reduzieren,
denn
der
selbst
produzierte
Strom
aus
Kohle,
Wind,
Sonne
oder
Biomasse
ist
teurer
als
der
Atomstrom.
"
Das
trifft
mich
politisch,
es
ärgert
mich
aber
auch
persönlich
sehr."
Und
dass
die
Stromkonzerne
die
Brennelemente-
Abgabe
von
ihrer
Steuer
absetzen
können,
treffe
wieder
hauptsächlich
die
Kommunen.
Gemeinschaftsfeld.
Es
steht
hier
für
Gemeinsinn.
Nur
43
Prozent
der
Wahlberechtigten
sind
bei
der
Kommunalwahl
2001
wählen
gegangen.
Wie
hoch
wird
die
Beteiligung
im
September
2011
sein?
"
Ich
hoffe
mehr,
aber
ich
fürchte,
es
werden
weniger
sein"
,
sagt
Pistorius.
"
Weil
es
schwer
ist,
grundsätzliches
Interesse
an
der
Politik
zu
wecken."
Die
Bürger
setzten
sich
ein
und
seien
-
wie
in
Stuttgart
-
dann
besonders
engagiert,
wenn
sie
unmittelbar
betroffen
sind
oder
es
um
einzelne
Projekte
geht.
Das
sei
nicht
nur
ein
Problem
der
Politik,
sondern
auch
der
Vereine
oder
der
Kirchen.
Erschwerend
komme
ein
grundlegendes
Misstrauen
gegenüber
den
Politikern
hinzu.
Pistorius
nennt
als
Beispiel
den
Rahmenplan
für
die
Kaserne
am
Limberg.
"
Das
ist
transparenteste
Politik."
Die
Verwaltung
gehe
offensiv
mit
den
Plänen
an
die
Öffentlichkeit,
rege
Ideensammlungen
an,
lege
einen
Rahmenplan
vor,
ändere
ihn
für
alle
nachvollziehbar.
"
Aber
man
glaubt
uns
einfach
nicht,
dass
nichts
entschieden
ist.
Ich
weiß
nicht,
warum
man
uns
so
tief
misstraut."
Zusatzsteuer.
Die
Stadt
formt
eine
Holding,
unter
deren
Dach
die
Tochtergesellschaften
zusammengefasst
werden.
Das
hat
auch
steuerliche
Gründe:
Die
Stadt
will
weniger
Steuern
zahlen.
Eigentlich
absurd:
Die
eine
staatliche
Ebene
versucht,
der
anderen
Ebene
Geld
vorzuenthalten.
"
Unser
Steuersystem
liegt
im
Argen"
,
stimmt
Pistorius
zu.
Dem
Steuerzahler
sei
es
letztlich
egal,
in
welche
öffentliche
Kasse
das
Geld
fließe
-
Hauptsache,
es
werde
gut
und
sinnvoll
eingesetzt.
Das
Steuersystem
treibe
seltsame
Blüten,
so
Pistorius
weiter.
So
müsse
die
Stadt
auf
Zuschüsse
an
öffentliche
Einrichtungen
wie
die
Wirtschaftsförderung
Steuern
zahlen.
Die
Zuschüsse
würden
als
Gewinnausschüttung
bewertet
und
dadurch
steuerpflichtig.
"
Absurd"
,
sagt
Pistorius.
"
Der
Bund
könnte
das
mit
einer
kleinen
Gesetzesänderung
aus
der
Welt
schaffen."
Aber
die
Bundesregierung
habe
natürlich
kein
Interesse
daran.
Hafen.
Ein
willkommenes
Stichwort
für
Pistorius,
denn
die
Entwicklung
der
ehemaligen
Briten-
Kaserne
am
Hafen
ist
eine
Erfolgsgeschichte.
Jetzt
baut
die
Firma
Kaffee
Partner
aus
Wallenhorst
dort
ihre
Zentrale.
Er
kenne
die
beiden
Chefs
noch
aus
Studienzeiten,
beginnt
Pistorius.
Irgendwann
habe
er
sie
angesprochen
und
gefragt,
ob
die
Kaserne
nicht
etwas
für
Kaffee
Partner
wäre.
"
Das
war
der
Anfang,
dann
wurde
es
immer
konkreter,
plötzlich
wurden
aus
den
Gesprächen
Verhandlungen."
Auch
dass
die
Spedition
Koch
in
Osnabrück
bleibt
und
sich
am
Fürstenauer
Weg
ansiedelt,
verbucht
Pistorius
als
wichtigen
Erfolg.
Völlig
offen
ist
dagegen
die
Zukunft
der
Kaserne
am
Limberg.Die
Baufirma
Dallmannaus
Bramsche
hat
Interesse.
"
Ich
bestätige
diesen
Namen
nicht"
,
betont
Pistorius.
Er
gehe
davon
aus,
dass
"
die
Dinge
in
zwei
bis
drei
Mo
naten
entscheidungsreif
sind"
.
Flughafen
FMO.
Pistorius
lässt
keinen
Zweifel
an
der
Notwendigkeit
des
Startbahnausbaus
aufkommen.
Die
Grünen,
scharfe
Kritiker
des
60
Millionen
Euro
teuren
Ausbaus,
sollten
sich
"
nicht
von
Ideologie
leiten
lassen"
.
Der
Flughafen
sei
eine
unentbehrliche
Infrastruktureinrichtung,
und
Infrastruktur
sei
nicht
nach
betriebswirtschaftlichen
Kriterien
zu
beurteilen,
betont
der
OB.
Neumarkt.
Es
gibt
konkrete
Pläne
für
ein
Einkaufszentrum
im
Wöhrl-
Komplex
und
den
angrenzenden
Immobilien.
Pistorius
bespricht
nach
eigenen
Angaben
monatlich
den
Fortgang
mit
einem
Investor.
Er
hoffe,
in
der
ersten
Januarhälfte
die
weiteren
Partneröffentlich
nennen
zu
können,
die
am
Neumarkt
in
ein
Einkaufszentrum
investieren
wollen.
Frei
parken.
Das
Thema
Parkgebühren
sei
ausdiskutiert.
Wichtiger
für
die
Kunden
sei
vielmehr
die
Lage
der
Parkhäuser
bzw.
-
plätze,
möglichst
innenstadtnah
und
"
nicht
mehr
als
fünf
Minuten
Fußweg"
bis
zum
Ziel.
Hauptbahnhof.
"
Ein
Dauerärgernis."
Gemeint
ist
das
Verkehrsgewirr
zu
Stoßzeiten
zwischen
Haltestreifen
("
Kiss
and
ride"
),
Taxistand
und
Fahrradständer.
Vieles
ließe
sich
schnell
lösen,
wenn
die
Autofahrer
ihr
Verhalten
änderten
und
das
Parkhaus
-
mit
kostenlosem
Kurzparken
für
15
Minuten
-
nutzen
würden.
"
Aber
zehn
Meter
zu
laufen
ist
vielen
schon
zu
viel."
Am
Verkehrskonzept
werde
aber
weiter
gearbeitet.
Er
habe
Verständnis
für
die
Argumente
der
Stadtwerke,
die
eine
Verlagerung
des
Taxistandes
zum
Busrondell
aus
Sicherheitsgründen
ablehnen,
trotzdem
müssen
alle
Beteiligten
weiter
daran
arbeiten,
Lösungen
zu
finden.
Zahle
Schulgeld.
Die
Ereigniskarte
(zugegeben,
wir
haben
sie
gezielt
aus
dem
Stapel
gezogen)
führt
uns
zur
Schulpolitik.
Die
von
der
Landesregierung
propagierte
Oberschule
wird
es
in
Osnabrück
geben.
Sie
werde
in
den
Schulentwicklungsplan
eingebaut.
"
Als
Standort
biete
sich
natürlich
die
Innenstadt
an."
Lasse
alle
deine
Häuser
renovieren.
Pistorius
lacht.
Das
musste
ja
kommen
angesichts
des
Dramas
um
die
Schlosswallhalle.
Er
will
nicht
viele
Worte
machen,
denn
das
Kernproblem
ist
schon
gesagt:
das
Geld.
Die
Kommunen,
die
finanziell
von
Bund
und
Land
im
Stich
gelassen
werden,
können
die
Infrastruktur
nicht
in
dem
Maße
erneuern,
wie
es
nötig
wäre.
"
Aufmerksamkeit
erregt
das
erst,
wenn
so
etwas
wie
bei
der
Schlosswallhalle
passiert."
Der
Brandschutz
hatte
die
Halle
für
Veranstaltungen
gesperrt
und
Schulsport
nur
unter
Auflagen
zugelassen.
Du
erhältst
auf
Vorzugsaktien
7
%
Dividende.
Die
Stadt
schreibt
rote
Zahlen,
während
der
Landkreis
RWE-
Aktien
im
Wert
von
rund
100
Millionen
Euro
im
Tresor
hat.
Pistorius
winkt
ab:
Ein
Vergleich
zwischen
Stadt
und
Landkreis
sei
nicht
möglich.
Die
Stadt
habe
zwar
keine
RWE-
Aktien,
dafür
aber
die
profitablen
Stadtwerke.
Stadt
und
Kreis
hätten
unterschiedliche
Aufgaben
und
eine
sehr
unterschiedliche
Finanzbasis.
"
Mehr
muss
man
dazu
nicht
sagen."
Strafe
für
zu
schnelles
Fahren.
Grüne
Welle
-
wann
kommt
sie
endlich?
"
Ich
glaube,
die
grüne
Welle
ist
eine
Fata
Morgana."
Sie
könne
nur
funktionieren,
wenn
alles
passe,
und
das
gebe
es
nur
zu
ganz
wenigen
Zeiten
am
Tage.
Alles
Außerplanmäßige,
jede
kleine
Baustelle,
bringe
den
Takt
durcheinander.
Hasetor-
Bahnhof.
Die
Umbenennung
in
Altstadt-
Bahnhof
hat
die
Stadt
10
000
Euro
gekostet.
"
Inhaltlich
finde
ich
die
Umbenennung
in
Ordnung,
aber
die
grundsätzlichen
Entscheidungen
für
die
Umbenennung
wurden
schon
vor
meiner
Zeit
getroffen."
Osnabrück-
Monopoly.
Der
75
Jahre
alte
Spiele-
Klassiker
erscheint
auch
in
Städte-
Editionen.
Die
ursprünglichen
Straßen
sind
durch
örtliche
ersetzt.
Das
Osnabrück-
Monopoly
ist
im
vergangenen
Jahr
auf
den
Markt
gekommen
und
ausverkauft.
Autor:
Wilfried Hinrichs, Jörn Martens