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1.
Erscheinungsdatum:
29.12.2010
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Vergleich
zweier
Photos
vom
Herrenteichswall
Blickrichtung
Gertrudenberg
von
1901
und
2010.
Auf
dem
neueren
ist
der
architektonische
Schandfleck
Osnabrücks,
das
Iduna-
Hochhaus
zu
sehen,
wo
1901
noch
eine
Industriellenvilla
stand.
Erinnerungen
an
städtebauliche
Angriffe
auf
den
Herrenteichswall,
der
um
1890
und
1972
beinahe
dem
Straßenbau
zum
Opfer
gefallen
wäre.
Überschrift:
Winter am Herrenteichswall
Zwischenüberschrift:
Wo einst die Lepenau-Villa stand, erhebt sich seit 1972 ein 20-stöckiger Wohnturm
Artikel:
Originaltext:
So
blickte
man
1901
vom
Herrenteichswall
in
Richtung
Gertrudenberg.
Rechts
die
Villa
des
Chemikers
und
Industriellen
Dr.
Wilhelm
Lepenau,
des
Gründers
der
späteren
Wintershall-
Raffinerie
Salzbergen.
Foto
von
Rudolf
Lichtenberg,
mit
Genehmigung
entnommen
aus:
Alt-
Osnabrück.
Bildarchiv,
Hrsg.
Wido
Spratte,
Osnabrück,
H.
Th.
Wenner
Osnabrück.
Es
gehört
zu
den
wiederkehrenden
Prüfungen
für
die
Fotografen
der
aktuellen
Zeitreise-
Vergleichsfotos,
dass
sie
vor
lauter
Bäumen
wichtige
Blickbezüge
mit
wiedererkennbaren
Landmarken
kaum
abbilden
können.
Immer
wieder
ist
festzustellen,
dass
heute
viel
mehr
und
höhere
Bäume
als
vor
hundert
Jahren
das
Stadtbild
beherrschen.
Von
Joachim
Dierks
-
Das
gilt
besonders
im
Sommer,
wenn
die
Bäume
be
laubt
sind.
Aber
auch
im
Winter,
wie
dieses
Bilderpaar
erkennen
lässt.
Auf
der
historischen
Fotografie
von
1901
ist
am
Horizont
in
der
Bildmitte
das
Gertrudenkloster
zu
erkennen,
darunter
einige
Giebel
der
Häuser
an
der
Ziegelstraße,
und
noch
etwas
darunter
der
Bahndamm
entlang
der
Karlstraße,
die
heute
in
diesem
Abschnitt
Erich-
Maria-
Remarque-
Ring
heißt.
Aktuell
ist
aus
dieser
Perspektive
weder
die
seit
1913
höher
gelegte
Bahnstrecke
auszumachen
noch
irgendetwas
von
der
Bebauung
des
Gertrudenbergs
dahinter.
Orientierungshilfe
bietet
lediglich
der
links
im
Bild
verlaufende
Herrenteichswall,
der
im
Winter
1901
genauso
zum
Flanieren
einlud
wie
2010.
Dabei
war
der
Bestand
des
500
Meter
langen
Walls
zwischen
Pernickelturm
und
Haarmannsbrunnen
-
neben
den
Wehrtürmen
das
einzige
streckenhafte
Überbleibsel
der
mittelalterlichen
Stadtbefestigung
-
mehrfach
gefährdet.
In
den
1890er-
Jahren
plädierte
Stadtbaurat
Hackländer
für
seine
Abtragung.
Er
wollte
eine
Hauptverkehrsstraße
zwischen
Hasetor
und
Hauptbahnhof
direkt
neben
die
Hase
legen.
Dann
hätte
der
Herrenteichswall
heute
wahrscheinlich
ein
ähnliches
Aussehen
wie
Hase-
oder
Heger-
Tor-
Wall.
Erst
auswärtige
Experten
mussten
die
Osnabrücker
Stadtväter
davon
überzeugen,
dass
die
historische
Wallanlage
als
"
Perle
Osnabrücks"
unbedingt
zu
bewahren
sei.
Ein
weiterer
"
Angriff"
erfolgte
1972,
als
im
Zuge
der
Innenstadtsanierung
ein
Durchbruch
vom
Nonnenpfad
durch
den
Herrenteichswall
über
eine
neue
Hasebrücke
zur
Hasestraße
ins
Gespräch
kam.
Auch
er
wurde
-
zum
Glück,
wie
man
heute
wohl
übereinstimmend
sagt
-
abgeschmettert.
Als
weniger
glücklich
dürften
die
meisten
Osnabrücker
den
Bau
des
Iduna-
Hochhauses
direkt
neben
dem
Herrenteichswall
empfunden
haben.
Auf
dem
aktuellen
Bild
ist
rechts
der
1972
errichtete
66
Meter
hohe
Wohnturm
mit
den
unteren
seiner
20
Geschosse
zu
sehen.
Spötter
sagen,
dass
es
nur
eine
Stelle
gibt,
von
der
aus
das
massige
Bauwerk
die
von
den
mittelalterlichen
Kirchtürmen
geprägte
Silhouette
der
Stadt
nicht
stört:
wenn
man
selbst
im
Iduna-
Haus
wohnt.
1901
stand
etwa
an
gleicher
Stelle
die
Villa
Lepenau.
Dr.
Wilhelm
Lepenau
(1838-
1901)
ließ
sie
errichten,
nachdem
er
1860
die
Erdölraffinerie
Salzbergen
gegründet
hatte
und
damit
zu
Geld
gekommen
war.
Lepenau
entwickelte
das
nach
ihm
benannte
Leptometer,
mit
dem
man
die
Viskosität
von
Ölen
bestimmen
kann.
Von
1893
bis
zu
seinem
Tode
1901
lebte
der
Chemiker
jüdischer
Herkunft
an
der
Karlstraße.
Später
ging
die
Villa
in
die
Hände
der
Familie
Wiemann
über,
der
der
berühmte
Schauspieler
Mathias
Wieman
(1902-
1969)
entstammte.
Autor:
Joachim Dierks