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1.
Erscheinungsdatum:
29.12.2010
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Ein
Rückblick
auf
das
Hochwasser
der
Düte
Ende
August
aus
Sicht
eines
Betroffenen
in
Georgsmarienhütte.
Überschrift:
Freunde brachten Christbaumschmuck
Zwischenüberschrift:
Vier Monate nach dem Hochwasser blickt Thomas Korte anders auf die Düte
Artikel:
Originaltext:
Leben
an
der
Düte:
Vor
vier
Monaten
plätscherte
der
Fluss
nicht
so
idyllisch
am
Haus
von
Thomas
Korte
in
Georgsmarienhütte
vorbei.
Foto:
Mirko
Nordmann
Von
Mirko
Nordmann
-
Osnabrück/
Georgsmarienhütte.
Meterhoch
türmen
sich
die
Schneemassen
entlang
der
Eisenbahnstraße
im
Georgsmarienhütter
Stadtteil
Oesede.
Vor
vier
Monaten
stapelte
sich
dort
nasser,
stinkender
Unrat
zu
riesigen
Sperrmüllbergen.
Auf
der
anderen
Seite
des
Hauses
von
Thomas
Korte
gibt
die
friedlich
dahinplätschernde
Düte
in
verschneiter
Landschaft
ein
idyllisches
Bild
ab.
"
Ich
gucke
jetzt
anders
zur
Düte"
,
sagt
Korte,
der
fast
sein
ganzes
Leben
lang
direkt
an
der
Düte
wohnt.
Am
27.
August
floss
der
kleine
Fluss
durch
sein
Haus
und
machte
den
Lehrer
so
zu
einem
von
mehreren
Tausend
Menschen
in
der
Region,
die
von
dem
Hochwasser
von
Hase
und
Düte
betroffen
waren.
"
Es
gibt
Leute,
die
es
viel
schlimmer
erwischt
hat
als
uns"
,
betont
er
immer
wieder
und
verweist
auf
seinen
Nachbarn
in
Sichtweite,
dem
das
Wasser
70
Zentimeter
im
Wohnbereich
stand.
Nur
wenige
Meter
die
Straße
weiter
steht
das
Haus
Nr.
5
mit
der
markant-
blauen
Außenfassade.
Das
Zeitungsfoto
mit
den
Feuerwehrleuten,
die
mit
einem
Boot
vorbeifahren,
dokumentierte
damals
die
bedrohliche
Dimension
des
Unwetters.
Heute
sieht
man
von
außen,
dass
im
Erdgeschoss
noch
immer
kräftig
für
den
Wiedereinzug
gearbeitet
wird.
Bei
Familie
Korte
verwüstete
die
Flut
den
Keller,
wo
das
Wasser
bis
auf
1,
70
anstieg.
"
Wir
hatten
Angst,
dass
wir
total
absaufen"
,
erinnert
sich
Korte.
Die
Treppe
zum
Wohnbereich
wurde
mit
Sandsäcken
abgesichert,
im
Erdgeschoss
wurde
alles,
was
man
hochstellen
konnte,
in
Sicherheit
gebracht.
Schließlich
wusste
in
der
Nacht
vom
26.
auf
den
27.
August
niemand,
wie
hoch
der
Wasserpegel
in
den
kommenden
Stunden
noch
steigen
würde.
Dank
der
Hilfe
von
Freunden
und
Feuerwehrleuten
wurden
mehrere
große
Elektrogeräte
vor
den
Fluten
gerettet.
Das
meiste,
was
nicht
eine
Etage
höher
geschafft
werden
konnte,
musste
später
auf
dem
Müll
entsorgt
werden.
"
Dreck,
Schlamm
und
Gestank
waren
das
schlimmste"
,
sagt
er.
Lange
hatte
Hausbesitzer
Korte
damals
die
Ruhe
bewahrt,
als
die
Wassermassen
immer
weiter
anschwollen.
Er
vertraute
auf
die
Hochwasserschutz-
Sicherungen
durch
ein
Absperrventil
für
die
Oberwasserentwässerung
und
eine
60
Zentimeter
hohe
Mauer
im
Garten.
Doch
das
Wasser
stieg
weiter,
und
der
Keller
lief
voll.
Irgendwann
zogen
sich
die
Männer
und
Frauen,
die
stundenlang
gegen
das
eindringende
Wasser
gekämpft
hatten,
zurück,
weil
der
Strom
immer
noch
lief.
Später
musste
die
Familie
einige
Tage
ohne
elektrisches
Licht,
warmes
Essen
vom
Gasherd
und
ohne
eine
heiße
Dusche
auskommen.
Weil
die
heruntergelassenen
Fensterjalousien
mit
einem
elektrischen
Antrieb
hochgezogen
werden
müssen,
sitzt
die
Familie
im
Dunkeln.
"
Da
sieht
man,
wie
abhängig
man
ist"
,
sagt
Korte
kopfschüttelnd.
Mehrere
Monate
dauert
es
schließlich,
bis
die
Kellerräume
wieder
auf
Vordermann
gebracht
worden
sind.
Zwei
Wochen
warten
die
Kortes
auf
eine
neue
Heizungsanlage.
Auch
die
Elektrik
im
Keller
muss
neu
gemacht
werden.
An
der
Garageneinfahrt
zeugt
noch
heute
eine
hellbraune
Linie
den
Stand
des
Hochwassers.
Gerade
an
den
Weihnachtsfeiertagen
wurde
die
Familie
wieder
einmal
daran
erinnert,
was
alles
im
Keller
lagerte
und
durch
das
Wasser
zerstört
wurde.
Freunde
brachten
neuen
Christbaumschmuck,
einen
Raclettegrill
für
das
Festtagsessen
musste
man
leihen.
Manchmal
erinnert
man
sich
erst
auf
dem
Weg
in
den
Keller,
dass
das,
was
man
heraufholen
will,
nicht
mehr
da
ist.
Neben
den
materiellen
Werten
wiegt
freilich
auch
der
Verlust
von
Ideellem
wie
Andenken,
Fotos
und
Erinnerungsstücken
schwer.
"
Das
war
ein
großer
Schlag
ins
Kontor"
,
gesteht
Korte,
"
aber
trotzdem
können
wir
sagen:
Wir
sind
glimpflich
davongekommen."
Autor:
Mirko Nordmann