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1.
Erscheinungsdatum:
18.12.2010
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Rückblick
auf
Osnabrück
im
Dezember
1910
mit
Themen,
die
genauso
auch
heute
auftreten.
Die
Renovierung
des
Rathauses
wurde
teurer
als
Gedacht,
für
eine
Umstellung
der
Straßenbeleuchtung
von
Gas
auf
Elektrizität
ist
kein
Geld
da,
Bürger
beklagen
sichüber
schlechte
Baustellenplanung
und
das
Fällen
von
Bäumen
bei
der
Verbreiterung
einer
Straße.
Überschrift:
Milde Gaben für immer mehr Arme
Zwischenüberschrift:
Dezember 1910: Rathaus-Umbau teurer als erwartet
Artikel:
Originaltext:
Die
Bocksmauer
war
vor
100
Jahren
die
Adresse
für
Not
und
Elend.
In
diesen
Armenhäusern
lebten
die
Menschen,
die
auf
die
Wohlfahrt
angewiesen
waren.
Foto:
Archiv
Osnabrück.
Obwohl
Osnabrück
vor
100
Jahren
schon
ein
Elektrizitätswerk
hatte,
gab
es
in
der
Stadt
noch
Gasleuchten.
Nachts
und
nach
Geschäftsschluss
machten
die
Straßen
einen
trübseligen
Eindruck,
schrieb
ein
Leser
der
Tageszeitung.
Es
gab
noch
keine
Bogenlampen.
Bei
der
aktuellen
Finanzlage
war
aber
an
den
Ausbau
der
Straßenbeleuchtung
nicht
zu
denken.
Von
Christiana
Keller
-
Auf
100
000
Mark
jährlich
wurde
die
gewünschte
Verbesserung
geschätzt,
und
so
viel
Geld
stand
nicht
zur
Verfügung.
Nur
wenn
sich
der
Strom
wesentlich
verbilligen
würde,
war
an
eine
Umstellung
und
flächendeckende
Elektrifizierung
zu
denken.
"
Das
Nahen
der
Weihnachtszeit
kündigt
sich
durch
die
verschiedensten
Erscheinungen
an"
,
schrieb
der
Lokalreporter
vom
Osnabrücker
Tageblatt
im
Dezember
1910.
Nicht
nur
die
Dekoration
in
den
Geschäften
wies
darauf
hin,
auch
die
verlängertenÖffnungszeiten
und
vor
allem
die
öffentlichen
Bitten
um
Zuwendung
milder
Gaben
für
Arme,
Kinder,
Waisen
und
Leidende.
Fast
erschien
es,
als
ob
die
Zahl
der
Weihnachtsbitten
von
Jahr
zu
Jahr
größer
würde.
Auch
die
von
den
Städten
zu
tragenden
Armenlasten
wuchsen
beständig
an.
Der
Reporter
zählte
alle
Institutionen
in
der
Stadt
auf,
die
auf
Spenden
und
gute
Gaben
angewiesen
waren.
Die
Unterstützung
der
heimischen
Firmen
und
Geschäfte,
da
war
sich
der
Verfasser
sicher,
würde
am
meisten
dazu
beitragen,
die
Armut
in
der
Stadt
und
im
Lande
zu
lindern.
Vor
Ort
nütze
der
Kauf
den
Mitbürgern,
schaffe
Arbeitskräfte
und
trüge
zum
allgemeinen
Wohlstand
bei.
Das
Theaterpublikum
wurde
mit
der
"
Försters-
Christel"
und
"
Hänsel
und
Gretel"
auf
das
Weihnachtsfest
eingestimmt.
Mit
einem
besonderen
Aufruf
in
der
Tageszeitung
wurde
das
"
geehrte
Publikum"
darauf
aufmerksam
gemacht,
dass
kein
Märchenspiel,
sondern
Humperdincks
Oper
aufgeführt
wurde.
Nach
fünf
Jahren
hatte
am
1.
November
wieder
einmal
eine
Volkszählung
stattgefunden.
Es
gab
insgesamt
62
822
Menschen
in
der
Stadt
und
deutlich
mehr
Frauen
als
Männer.
Seit
1905
lebten
6242
Personen
mehr
in
der
Hasestadt.
Noch
vor
dem
Fest
wurden
die
ersten
Bauarbeiten
am
Blumenhaller
Weg
in
Angriff
genommen,
denn
die
Straße
sollte
verbreitert
werden.
Nun
bot
sie
einen
trostlosen
Anblick,
denn
die
großen
Alleebäume
waren
zum
größten
Teil
gefällt
worden.
"
Hoffentlich"
,
so
schrieb
ein
Leser
des
Osnabrücker
Tageblattes,
"
wird
für
Wiederanpflanzung
größerer
Bäume
gesorgt!
"
Ausgerechnet
am
Samstag
vor
Weihnachten,
dem
verkehrsreichsten
Tag
des
Jahres,
begannen
Pflasterarbeiten
zwischen
den
Gleisen
der
Elektrischen
und
dem
Straßenpflaster
der
Großen
Straße.
Leserbriefschreiber
nannten
die
mangelhafte
Baustellenkoordination
einen
Schildbürgerstreich.
Was
daran
so
dringend
gewesen
sei,
musste
sich
die
zuständige
Behörde
fragen
lassen,
in
anderen
größeren
Städten
verlege
man
solch
umfangreiche
Arbeiten
auf
andere
Termine
oder
wenigstens
in
die
Nachtstunden.
Noch
im
alten
Jahr
schlugen
bei
den
städtischen
Kollegien
die
Wogen
hoch.
Seit
einigen
Wochen
wurde
das
Rathaus
renoviert,
und
"
plötzlich"
stand
eine
Nachforderung
von
über
21
000
Mark
im
Raum.
Die
60
000
Mark
Umbaukosten
hatte
man
schon
vor
längerer
Zeit
genehmigt.
In
Zeiten
leerer
Kassen
war
eine
solche
Nachforderung
schwer
zu
vermitteln.
Stadtbaurat
Lehmann
erklärte,
dass
das
alte
Gebäude
doch
maroder
gewesen
sei,
als
man
gedacht
hätte,
und
so
manche
Arbeitsleistung
war
somit
nicht
im
Voraus
zu
planen
gewesen.
Die
Umgestaltung
der
Nebenzimmer
des
Friedenssaals
in
Kommissionsbüros
stand
im
Zentrum
der
Aus
einandersetzungen.
Teurer
war
auch
der
Teilausbau
des
Dachgeschosses
geworden,
wo
sich
Büros
befanden,
die
auch
zur
Aktenaufbewahrung
dienten.
Einige
Bürgervorsteher
stellten
die
Frage,
warum
mit
dem
Umbau
auch
neues
Inventar
notwendig
gewesen
sei,
man
hätte
auch
noch
für
Jahre
"
billig
weiter
sitzen"
können,
ohne
der
Würde
des
Ganzen
zu
schaden.
Oberbürgermeister
Rißmüller
verteidigte
die
Mehrkosten,
so
sei
es
eben
bei
jedem
Umbau
eines
alten
Gebäudes.
Das
historische
Rathaus
verpflichte
überdies
die
Bewahrer
besonders
auf
würdige
Ausführung
aller
Arbeiten.
Am
Hasetor
versammelten
sich
am
21.
Dezember
etwa
60
Wandervögel
und
zogen
zu
ihrer
Wintersonnenwendfeier
hinaus
zum
Steinkamp.
Mit
Fackeln
und
zum
Klang
eines
Marschliedes
ging
es
hinauf
zu
einem
vorbereiteten
Holzstoß,
den
man
der
Stiftung
eines
Gönners
verdankte.
Ein
Wandervogel
hielt
die
Feuerrede,
und
begeistert
stimmten
die
Anwesenden
in
das
"
Heil"
auf
das
deutsche
Vaterland
ein.
Autor:
Christiana Keller