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1.
Erscheinungsdatum:
16.12.2010
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Mit
25
zu
21
Stimmen
beschliesst
der
Rat
die
Umwandlung
der
Johannis-
in
eine
Drei-
Religionen-
Schule,
paritätisch
aus
Christen,
Juden
und
Moslems,
in
Trägerschaft
des
Bistums
Osnabrück.
Kritik
von
der
SPD,
dort
werde
für
bessergestellte
eine
Privatschule
mit
einem
Konzept
des
Miteinanders
eröffnet,
das
an
anderen
Schulen
Gang
und
Gäbe
sei.
CDU
und
FDP
befürworteten
die
einmalige
Chance
eines
Modellprojekts
in
Osnabrück.
Die
Grünen
waren
sich
uneins.
Überschrift:
Drei Religionen unter einem Schuldach
Zwischenüberschrift:
Der Rat macht den Weg für die "trialogische" Johannisschule frei
Artikel:
Originaltext:
Im
Schatten
der
Kirchtürme
von
St.
Johann:
die
Johannisschule
an
der
Süsterstraße.
Foto:
Michael
Hehmann
Osnabrück.
Im
August
2012
wird
die
Johannisschule
zu
einer
"
trialogischen
Grundschule"
.
Dann
sollen
dort
Kinder
der
drei
sich
auf
den
Stammvater
Abraham
beziehenden
Religionen
Judentum,
Christentum
und
Islam
gemeinsam
unterrichtet
werden.
Träger
dieser
neuen
Modellschule
wird
die
Schulstiftung
des
Bistums
Osnabrück.
So
hat
es
der
Rat
der
Stadt
Osnabrück
am
Dienstagabend
beschlossen.
Von
Frank
Henrichvark
-
Nachdem
der
zuständige
Fachausschuss
des
Rates
sich
zuvor
nicht
auf
einen
Beschluss
einigen
konnte,
legten
die
drei
Fraktionsvorsitzenden
Fritz
Brickwedde
(CDU)
,
Thomas
Thiele
(FDP)
und
Michael
Hagedorn
(Grüne)
einen
gemeinsamen
persönlichen
Antrag
vor.
Dessen
Kern
war
die
Überlassung
des
Schulgebäudes
der
Johannisschule
an
die
bischöfliche
Schulstiftung
für
die
trialogische
Grundschule
bei
Aufteilung
der
anfallenden
Betriebskosten
zu
zwei
Dritteln
auf
die
Stadt
Osnabrück
und
einem
Drittel
auf
die
Kirche.
Damit
wurden
die
Konditionen
gegenüber
dem
bisherigen
Verhandlungsstand
noch
einmal
nachgebessert.
Hintergrund
für
das
Antragsverfahren:
Offenbar
war
zumindest
die
Fraktion
der
Grünen
in
dieser
Frage
gespalten,
weshalb
denn
auch
der
SPD-
Fraktionsvorsitzende
eine
geheime
Abstimmung
verlangte.
Am
Ende
konnte
der
Ratsvorsitzende
Josef
Thöle
nach
einer
langen
und
konzentrierten
Debatte
mit
15
Wortmeldungen
das
Ergebnis
der
geheimen
Abstimmung
verkünden:
Mit
25
zu
21
Stimmen
kam
damit
eine
über
ein
Jahr
währende
Kontroverse
zum
Abschluss.
Zuvor
hatten
Befürworter
und
Gegner
noch
einmal
ihre
Argumente
ausgetauscht.
Fritz
Brickwedde
sprach
von
einer
"
einmaligen
Chance"
,
in
Osnabrück
ein
Modellprojekt
zu
verwirklichen.
Es
sei
ein
Schritt
zu
mehr
Integration,
wenn
Kinder
aus
drei
Religionen
gemeinsam
ihren
Glauben
leben,
zusammen
feiern
und
darüber
einander
ernst
nehmen
könnten.
Thomas
Thiele
nannte
die
neue
Schule
ein
"
Zusatzangebot"
und
wegen
ihres
Modellcharakters
einen
"
Gewinn
für
alle"
.
Sprecher
der
SPD
hielten
dagegen,
das
Miteinander
der
Bekenntnisse
und
Religionen
sei
ohnehin
in
jeder
Gemeinschaftsgrundschule
gelebte
Praxis.
Paul
Meimberg
(SPD)
warnte
davor,
als
Privatschule
mit
Aufnahmekriterien
werde
die
trialogische
Grundschule
eine
spezielle
bildungsorientierte
Klientel
ansprechen
und
damit
zulasten
anderer
Grundschulen
"
privilegiert
sein"
.
Die
Position
der
Verwaltung
stellte
Oberbürgermeister
Boris
Pistorius
heraus:
Zwar
sei
das
Konzept
grundsätzlich
nicht
schlecht,
allerdings
werde
das
Miteinander
der
Religionen
an
jeder
Grundschule
gelebt.
Vor
diesem
Hintergrund
müsse
die
Stadt
auch
die
Kosten
bedenken.
"
Im
Ergebnis
zahlen
wir
das
Sechsfache
für
ein
Konzept,
das
andere
Schulen
auch
leisten
können"
,
sagte
Pistorius,
"
das
Bistum
bestimmt
die
Inhalte,
und
deshalb
ist
es
keine
ökumenische
Schule."
Unterdessen
hat
die
evangelische
Kirche
sich
verhalten
geäußert:
Sie
nähmen
den
Beschluss
zur
Johannisschule
"
mit
Verwunderung
zur
Kenntnis"
,
sagten
Landessuperintendent
Burghard
Krause
und
Stadtsuperintendent
Friedemann
Pannen:
"
Damit
gestattet
die
Stadt
Osnabrück
der
katholischen
Seite,
was
der
evangelischen
Kirche
in
Eversburg
verweigert
worden
ist."
Die
Begründung
lautete
im
letzten
Jahr
auch,
man
wolle
keine
neuen
konfessionellen
Privatschulen
in
der
Stadt.
Kommentar
Ein
Versuch
Von
Frank
Henrichvark
-
Modellprojekt
für
die
Integration
der
Religionen?
Oder
nur
eine
weitere
Privatschule
für
Kinder
jener
Eltern,
die
es
sich
leisten
können?
Um
diese
Frage
ist
lange
gestritten
worden.
Am
Ende
konnte
es
zwar
keine
Einigkeit
geben,
aber
doch
immerhin
eine
eindeutige
Entscheidung.
Damit
ist
der
Weg
frei
für
einen
Versuch,
auf
dessen
Ergebnisse
schon
allein
wegen
seiner
Einzigartigkeit
viele
Beobachter
gespannt
sein
dürften.
Und
was
wäre
gegen
das
Miteinander
von
jüdischen,
christlichen
und
muslimischen
Kindern
schon
ernsthaft
einzuwenden
gewesen?
Unbeantwortet
bleibt
derzeit
nur
der
Argwohn,
hier
könnten
sich
wieder
einmal
die
ohnehin
besser
Gestellten
und
besser
Integrierten
eine
soziale
Kuschelecke
für
ihre
Kinder
schaffen
und
damit
der
harten
Wirklichkeit
ausweichen.
Auf
Kosten
der
verbleibenden
Restschulen,
die
deshalb
die
Last
zu
tragen
haben.
Wer
so
argumentiert,
muss
auch
Zahlen
sehen:
Künftig
wird
die
Johannisschule
vielleicht
50
Kinder
pro
Jahrgang
haben
statt
derzeit
26.
Bezogen
auf
den
Jahrgang
ein
Zuwachs
von
1,
8
Prozent.
Und
das
ist
nicht
viel.
Autor:
Frank Henrichvark