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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Holzpreise so gut wie lange nicht mehr
Zwischenüberschrift:
Waldschutzgenossenschaft informierte sich
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
fhv OSNABRÜCK. Holz sei zu wertvoll, um es einfach zu verbrennen, sagt Rudolf Altefeld. Der Mann muss es wissen, immerhin leitet er den Holzeinkauf für das Meppener Unternehmen Glunz AG, einen der größten deutschen Hersteller von Spanplatten und Konstruktionswerkstoffen.
Zehn Millionen Kubikmeter Holz kauft die Glunz AG im Jahr und macht daraus inzwischen bereits Möbel-Baustoffe, die wie Altpapier zumindest in der Theorie mehrmals verwendet werden können, bevor sie dann wirklich verbrannt werden: " Kaskaden-Nutzung" nennt Alte felder diesen Weg der Zukunft.
Gegenwärtig wird aber schon die Hälfte des in Deutschland vermarkteten Holzeinschlags verbrannt: als Kaminholz, Pellets oder Hackschnitzel. Und es ist diese Nachfrage nach Energieholz, das früher einmal nur von der Spanplattenindustrie genutzt wurde, die heute auf bereiter Basis die Holzpreise in die Höhe treibt.
Als Antwort auf dieses Dilemma sollten die ungenutzten Holzvorräte vor allem bei den kleinen Privatwäldern mobilisiert und genutzt werden, folgerte Altefeld: " Der passive Waldbesitzer ist das Problem", sagte der Holzeinkäufer jetzt als Gast bei der Mitgliederversammlung der Waldschutzgenossenschaft Osnabrück-Süd, " denn eine forstfachliche Beratung kann für den Waldbesitzer Wirtschaftlichkeitsreserven und damit höhere Einnahmen erschließen". Und, so darf man hinzufügen, der Holzindustrie wäre damit auch geholfen, weil sie den begehrten Rohstoff vor der Haustür gewinnen kann und nicht auf unsichere Importe angewiesen ist.
Das Thema einer angemessenen fachlichen Beratung der privaten Waldbesitzer stand gleich mehrfach auf der Tagesordnung der Waldschutzgenossenschaft: Johannes Meyer zum alten Borg loh, Vorsitzender der Vereinigung von 1800 Waldbesitzern im Umland von Osnabrück, kritisierte mit deutlichen Worten die anstehende Reform bei den Forstämtern der Landwirtschaftskammer in Weser-Ems, mit der das Landwirtschaftsministerium 1, 2 Millionen Euro einsparen will.
Es sollen schon zum nächsten Jahr die drei verbliebenen Forstämter zu einer Dienststelle (mit Sitz in Osnabrück und einer Außenstelle in Oldenburg) zusammengelegt werden. Deren Leiter wird dann für 120 000 Hektar Wald und 44 (!) Revierförster verantwortlich sein.
" Die Kürzungen setzen sich fort", klagte Johannes Meyer zum alten Borgloh, " aber der Beratungsbedarf bei den Mitgliedern steigt." Denn im Gegensatz zur Landwirtschaft gebe es in der Forstwirtschaft keinen Strukturwandel, sondern unter den Waldbesitzern mit meist kleinen Flächen gebe es eher noch mehr berufsfremde Eigentümer. Auf die Revierförster komme deshalb eher noch mehr Arbeit zu. Das müsse auch gewürdigt werden.
Aber bei allen Hiobsbotschaften gibt es auch gute Nachrichten für die Forst wirte: Die Holzpreise sind so gut wie lange nicht mehr. Von einer hohen Nachfrage bei Nadelholz konnte Forstamtsleiter Ludwig Hackelberg berichten, für Fich ten- und Kiefern-Stammholz wie auch beim geringwertigen Industrieholz seien Preis steigerungen von bis zu 30 Prozent zu verzeichnen. Im Laubholz-Bereich erwarten die Forstleute in dieser Saison gute erlöse bei dunklen Hölzern wie Eiche und Esche, während die Buche in einem Nachfrage-Tief steckt.
Da trösten allenfalls die Brennholz-Kunden. Die Zahl der Holzfeuerungen (66 827 Kamine, 180 Pelletheizungen und 43 Hackschnitzelkraftwerke in Stadt und Landkreis Osnabrück) ist seit der letzten Feuerstättenzählung erneut um zwölf Prozent gestiegen.

Autor:
fhv


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