User Online: 2 | Timeout: 17:59Uhr ⟳ | Ihre Anmerkungen | NUSO-Archiv | Info | Auswahl | Ende | AAA  Mobil →
NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Datensätze des Ergebnis
Suche: Auswahl zeigen
Treffer:1
Sortierungen:
Anfang der Liste Ende der Liste
1. 
(Korrektur)Anmerkung zu einem Zeitungsartikel per email Dieses Objekt in Ihre Merkliste aufnehmen (Cookies erlauben!)
Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Winterdienst für Radler auf Schmalspur
Zwischenüberschrift:
Zwei Fahrzeuge täglich auf Tour
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Vorne ein Schneebesen, hinten ein Splittstreuer: Die zwei neuen Räumfahrzeuge sind 1, 25 Meter breit und werden ausschließlich für Hochbordradwege eingesetzt. Foto: Jörn Martens
rll Osnabrück. Die gute Nachricht zuerst: Auch für Radwege gibt es jetzt einen Winterdienst. Allerdings nicht flächendeckend. Nur ein kleiner Teil der Radwege in Osnabrück steht auf dem Fahrplan. Und noch immer nutzen unbedachte Zeitgenossen den Radweg vor ihrem Haus als Endlager für den Schnee vom Gehweg.
Zwei Räumfahrzeuge für Radwege hat der Osnabrücker Servicebetrieb zu Jahresbeginn angeschafft. Mit einer Breite von 1, 25 Metern sind sie für den Winterdienst auf Hochbordradwegen prädestiniert. Die beiden Schmalspurmaschinen können zwar Schnee fegen, aber den festgefrorenen Schneematsch bekommen sie nicht weg. Da hilft nur Splittstreuen, wie Kurt Santjer vom Osnabrücker Servicebetrieb vermerkt. Auch das können die beiden Räumfahrzeuge.
Morgens um 4 Uhr beginnt ihre Tournee. Bis zum Mittag sollen sie die 65 Kilometer Radwege der ersten Prioritätsstufe komplett abgefahren haben. Die Rehmstraße gehört dazu, die Knollstraße und die Belmer Straße bis zum Gretescher Weg. Das letzte Stück der Belmer Straße bis zum Kreisel gehört jedoch nicht dazu. Auch die Sutthauser Straße gehört zur Kategorie 2. Sie wird nur von Schnee und Eis befreit, wenn noch Luft im Fahrplan ist.
Für die Fahrradstraßen, zum Beispiel die Katharinenstraße, sind die Schmalspurbesen nicht zuständig. " Da streuen wir Feuchtsalz", sagt Kurt Santjer, und dafür stehen größere Fahrzeuge bereit.
Auch die Fahrradstreifen entlang der Hauptverkehrsstraßen werden von den großen Streufahrzeugen mit erledigt. So sieht es der Arbeitsplan für den Winterdienst jedenfalls vor. In der Praxis müssen sich die Radler aber oft durch den Schnee quälen, während nebenan die Fahrbahn für Autos frei ist.
Noch schlimmer ist es überall dort, wo pflichtbewusste Bürger ihre Gehwege rein halten, indem sie den Schnee einfach auf den Radweg schieben. Jetzt sind diese Ablagerungen festgefroren und zu unüberwindbaren Hindernissen geworden. Die Leute sollten den Schnee besser an ihrer Grundstücksgrenze anhäufen, rät Winterdienstspezialist Kurt Santjer.
Radfahrer stecken oft im Dilemma: Auf dem Radweg können sie nicht fahren, auf dem Gehweg dürfen sie nicht. Und auf der Fahrbahn werden sie von selbstgefälligen Autofahrern an den Rand gedrängt.
Dabei dürfen Radler nach der neuesten Rechtsprechung ausdrücklich die Fahrbahn benutzen. Bernd Schneider, der Vorsitzende des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) in Osnabrück, rät ihnen, " den sichersten Weg zu wählen". Und das sei in vielen Fällen die Fahrbahn.
Schneider begrüßt, dass die Stadt inzwischen auch die Radwege in den Winterdienst einbezogen hat. Er kritisiert aber, dass viele Straßen bei Eis und Schnee weiterhin für Radler unpassierbar seien. Deshalb sei es unabdingbar, auch die Radwege der zweiten Prioritätsstufe befahrbar zu halten.

Kommentar
Ein guter Anfang
Von Rainer - In Kopenhagen werden zuerst die Radwege vom Schnee befreit. Autofahrer müssen notfalls warten. Kim Sørensen, der Chef des städtischen Räumdienstes, begründet diese Priorität mit dem " gesunden Menschenverstand": 40 Prozent der Kopenhagener radelten bei normalen Wetterverhältnissen zur Arbeit. Wenn sie beim ersten Schnee aufs Auto umsteigen würden, breche der Verkehr zusammen.
Von solchen Verhältnissen ist Osnabrück weit entfernt. Für Kurt Santjer, den Winterdienstkoordinator der Stadt, hat der Autoverkehr eindeutig Vorrang. Wer Kopenhagener Verhältnisse für Osnabrück herbeisehnt, muss aufpassen, dass er nicht gelyncht wird.
Hier ist es schon ein Fortschritt, wenn den Radlern das Leben nicht unnötig schwer gemacht wird. Dass die Stadt jetzt einen Teil der Radwege schneefrei hält, mag doch ein guter Anfang sein.

Autor:
rll
Themenlisten:


Anfang der Liste Ende der Liste