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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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100 Tage Integrierte Gesamtschule: EU-Fachleute schauten sich um
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Kleinbild
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Mathestunde mit Stadtplan: Die Lehrerin Elisabeth Buck berät die Schüler bei der Arbeit in kleinen Gruppen. Foto: Elvira Parton
Osnabrück. Die Integrierte Gesamtschule (IGS) in Eversburg - vor gut 100 Tagen als erste IGS in Osnabrück gestartet - ist im Alltag angekommen.
Von Martina Schwager - Lisa-Marie nimmt ihr Englisch-Heft zur Hand. Sie muss noch ihre Hausaufgaben machen: mitten am Vormittag, in der Individuellen Lernzeit (ILZ), nach der ersten Stunde. Derweil hat Ali noch eine Frage. Mathelehrerin Elisabeth Buck weist ihn mit dem Zeigefinger auf das Schild an der Tafel hin: Ich-Phase heißt: selbstständiges Lernen, keine Fragen, keine Antworten. Die 150 Fünftklässler und zehn Lehrer kennen sich inzwischen aus: mit Individueller Lernzeit (ILZ), Logbuch, 75-Minuten-Blöcken, Ich-Phase und Wir-Phase.
Neben dem normalen Unterricht gehören zum Lernalltag mehr als an anderen Schulen noch viele Fortbildungen, Provisorien, Renovierungen und stetige Arbeit an neuen Konzepten. In diesen Tagen haben die Lehrerinnen und Lehrer einen Workshop zum " selbst gesteuerten Lernen" absolviert. Eine Gruppe von 15 Schulleitern und Bildungsexperten aus europäischen Ländern hat sich über Unterrichtsmethoden der IGS Osnabrück informiert.
Schulleiter Stefan Knoll beurteilt die ersten Wochen des Aufbaus positiv. Auch die Resonanz der Eltern sei sehr gut. Sie lobten eine angenehme Arbeitsatmosphäre ohne Druck und mit viel Zeit für die individuelle Entwicklung der Kinder.
Schüler mit Empfehlungen für alle drei Schulformen - Hauptschule, Realschule, Gymnasium - werden die gesamte Zeit im Klassenverband unterrichtet. Eine Differenzierung erfolgt innerhalb des Unterrichts. Auch in der sechsten Klasse wird das so bleiben. Erst ab der siebten Klasse werden die Schüler in einigen Fächern verschiedenen Leistungsstufen zugeordnet. Ein Schüler kann dann in Mathe zu Leistungsstärkeren und in Deutsch zu den Schwächeren eingeteilt werden.
Der Unterricht an der IGS ist in 75-Minuten-Blöcke gegliedert. Das ermöglicht die Einteilung in verschiedene Lernzeiten: das selbstständige Arbeiten in der Ich-Phase sowie die Erledigung von Aufgaben in Kleingruppen (Du-Phase) und größeren Gruppen (Wir-Phase). Wichtiges Mittel der Verständigung zwischen Schülern, Eltern und Lehrern ist das " Logbuch". Schüler tragen die Fortschritte bei der Erledigung ihrer Aufgaben während der individuellen Lernzeit ein. Lehrer notieren Erfolge, Beurteilungen und Benachrichtigungen für die Eltern wöchentlich.
Zum selbst gesteuerten Lernen gehört, dass Lehrer nicht mit langen Erklärungen beginnen. Sie motivieren die Schüler, sich neue Erkenntnisse selbst zu erarbeiten. Elisabeth Buck hat für den Matheunterricht die Kopie eines Innenstadtplans von Osnabrück ausgeteilt. Die Schüler sollen sich einen Rundgang überlegen, wichtige Gebäude einbeziehen, den Weg und die Zeit berechnen. Weitere Hinweise gibt es nicht.
Lisa-Marie stellt der Klasse das Ergebnis ihrer Gruppe vor: Die Länge der Strecke haben sie anhand des aufgedruckten Maßstabs mit dem Lineal gemessen. Christian hat eine Methode, wie er die Zeit für den Rundgang berechnet: " Wenn ich mit meinem Hund spazieren gehe, brauche ich für eine ähnliche Strecke ungefähr 45 Minuten." Die anwesenden europäischen Bildungsexperten sind begeistert: Die Schüler beteiligten sich überdurchschnittlich, seien stets aufmerksam. Die Lehrerin gehe während der Gruppenarbeit sehr individuell auf die Schüler ein.
Im neuen Schuljahr stehen laut Schulleiter Knoll weitere Veränderungen an. Es werden nicht nur noch einmal 150 Schüler dazukommen, sondern auch noch einmal zehn Lehrer. Ein weiterer Trakt der Hauptschule im Schulzentrum Eversburg soll an die IGSübergehen.
Geplant ist die Einrichtung einer oder zweier integrativer Klassen für Schüler mit Behinderungen. Als zweite Fremdsprache wird neben Französisch wahrscheinlich Spanisch angeboten.
Autor:
Martina Schwager


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