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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Mit gutem Gewissen genießen
Zwischenüberschrift:
In 18 Osnabrücker Cafés und Bars gibt es Kaffee und mehr aus fairem Handel
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Schmeckt: Im Café Bagel' s bietet Inhaberin Petra Koch aus " purem Idealismus" fair gehandelten Kaffee zum gleichen Preis wie konventionellen Kaffee an. Foto: Egmont Seiler
Osnabrück. " Meine Kunden sollen wissen, welcher Geist hier weht", sagt Petra Koch und schnuppert an ihrer " Fairstärkung". Die Inhaberin des Cafés " Bagel' s" an der Herrenteichstraße verkauft seit sieben Jahren den fair gehandelten Osnabrück-Kaffee - auch, um dadurch einen Image-Gewinn zu erzielen.
Von Thomas Wübker - " Purer Idealismus", antwortet Petra Koch auf die Frage, warum sie fair gehandelten Kaffee zum gleichen Preis verkauft wie konventionellen. Der höhere Einkaufspreis schreckt viele Café-Besitzer ab. Für Petra Koch hat sich die Sache gelohnt. Viele ihrer Stammkunden kommen extra in die Herrenteichstraße, um dort das Heißgetränk mit gutem Gewissen genießen zu können.
Petra Koch verkauft nicht nur den Kaffee, sondern auch eine Botschaft. Sie sieht es als ihre Aufgabe an, fair gehandelte Produkte bekannter zu machen. Dass Osnabrück nächsten Dienstag als " Fairtrade Town" ausgezeichnet wird, findet sie " großartig". Sie sagt aber auch: " Es ist ein Anfang."
Ein anderes Argument, das für fairen Kaffee spricht, ist die Qualität. Deswegen wird im Café Läer an der Krahnstraße fair gehandelter Kaffee ausgeschenkt, erläutert Ulrich Läer. " Das schmeckt einfach besser", sagt er, und sein Urteil klingt unumstößlich. Der Kaffee ist nur das Sahnehäubchen auf der Torte. 90 Prozent seiner Produkte würden aus Zutaten aus biologischem Anbau hergestellt, sagt Läer. Viele der Erzeuger, bei denen er Mehl, Eier oder Dinkel kauft, kennt er persönlich. Den Osnabrück-Kaffee gibt es seit zehn Jahren in dem Geschäft. Aus kaufmännischen Gründen beschränkt sich Ulrich Läer aber auf fair gehandelten Kaffee und Tee. " Sonst wäre die Schwarzwälder Kirschtorte doppelt so teuer."
18 Cafés und Bars in Osnabrück bieten zertifizierte Produkte an. Ein Franchise-Unternehmen hat vor Kurzem fair gehandelten Kaffee aus dem Programm genommen, weil er nicht nachgefragt wurde, hieß es auf Anfrage.
" Viele Gastronomen haben Vorbehalte", glaubt Dirk Steinmeyer von der Süd-Nord-Beratung in Osnabrück. Bezeichnend sei, dass es in den Cafeterien der Mensen fair gehandelten Kaffee gibt. " Studenten sind aufgeschlossener", sagt er. Das Studentenwerk habe in Kampagnen die Hintergründe der Fair-Trade-Produkte beleuchtet, sagt Steinmeyer.
Er sieht Potenzial dafür. Eine Befragung habe ergeben, dass etwa 50 Prozent der Deutschen bereit wären, mehr Geld für fair gehandelte Produkte auszugeben. In Osnabrück gebe es Nachholbedarf, meint Steinmeyer. Das Niveau muss gehalten werden, wenn Osnabrück die Auszeichnung " Fairtrade Town" behalten möchte. In zwei Jahren wird neu kontrolliert.
Autor:
Thomas Wübker


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