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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Überschrift:
Osnabrück verschwindet von der Wetterkarte
Zwischenüberschrift:
Messstation am Ziegenbrink abgebaut - Daten kommen künftig aus Belm
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Originaltext:
Die Wetterstation zieht um: Bei eisiger Kälte demontierten gestern Matthias Ellmer (links) und Bodo Schreier die hochsensiblen Messgeräte, die im Belmer Ortsteil Haltern einen neuen Standort bekommen. Foto: Klaus Lindemann/ dpa
Die Wetterstation zieht um: Bei eisiger Kälte demontierten gestern Matthias Ellmer (links) und Bodo Schreier die hochsensiblen Messgeräte, die im Belmer Ortsteil Haltern einen neuen Standort bekommen. Foto: Klaus Lindemann/ dpa
Osnabrück/ Belm. Am Ziegenbrink in Osnabrück geht eine Ära zu Ende. Die vollautomatische Messstation des Deutschen Wetterdienstes (DWD) ist von der Bildfläche verschwunden. Die offiziellen Daten werden ab Anfang Dezember vom neuen Standort im Belmer Ortsteil Haltern übermittelt.
Von Holger Jansing - Die Messumgebung am Ziegenbrink sei zunehmend ungünstiger geworden, erklärte am Dienstag Joachim Horn, der beim DWD in Hamburg für die Messnetzplanung in Niedersachsen zuständig ist. Insbesondere der Bewuchs in der Nachbarschaft sei für aussagekräftige Werte inzwischen zu dicht. Der Windmesser sei aufgrund der Bäume zu hoch angebracht. Das führe zu verfälschten Ergebnissen. Deshalb habe der Wetterdienst schon lange nach einem Alternativstandort gesucht.
Fündig wurden die Meteorologen in Belm-Haltern. Am Burhaksweg pachteten sie ein 2000 Quadratmeter großes Grundstück von Heinrich Lübker. Der Landwirt hat sich bereit erklärt, künftig kleinere Wartungsarbeiten zu übernehmen. Er wird zum Beispiel gelegentlich die Sensoren reinigen. Der eigentliche Betrieb ist wie am Ziegenbrink vollautomatisch und fernüberwacht. Auf dem eingezäunten Gelände stehen ein Container für die Datenaufbereitung und verschiedene Messgeräte. Bei eisiger Kälte bauten Matthias Ellmer und Bodo Schreier gestern die hochsensible Technik in Osnabrück ab und transportierten sie nach Haltern. Die neue Station dort soll heute in Betrieb gehen. Im Minutentakt werden dann unter anderem Temperaturen, Windgeschwindigkeit, Sicht, Sonnenscheindauer und Luftfeuchtigkeit zum Zentralrechner nach Offenbach übermittelt. Joachim Horn ist überzeugt, dass aufgrund der ungestörten, freien Lage am Burhaksweg die Werte aus Belm besser sein werden als die vom Ziegenbrink.
Dort hatte der DWD im Februar 1952 eine erste Wetterwarte eingerichtet, die zuvor ihrem Standort in Bramsche hatte. Drei Mitarbeiter versahen dort ihren Dienst, bevor aus der Warte im Dezember 2001 aus Kostengründen eine unbemannte Station wurde. Die Technik war so weit fortgeschritten, dass der DWD auf den Menschen als Wetterbeobachter verzichten konnte. Mit dem Umzug nach Haltern verschwindet Osnabrück ganz von der regionalen Wetterkarte, Belm kommt zu neuen Ehren.
Öffentliche Aufgabe
Insgesamt gehören zum Messnetz des DWD 181 hauptamtliche Wetterwarten und - stationen. 48 davon sind rund um die Uhr mit Personal besetzt, 27 zeitweise. 106 Stationen werden vollautomatisch betrieben. Dazu zählen auch zwei unbemannte Feuerschiffe, zwei Leuchttürme sowie drei Bojen und Baken. Der Bund hatte den Deutschen Wetterdienst 1952 als Anstalt des öffentlichen Rechts gegründet. Sie nimmt seitdem nationale meteorologische Aufgaben wahr. Unter anderem warnt der DWD die Luft- und Seeschifffahrt vor Wettergefahren und dokumentiert Klimaveränderungen.
Der Messcontainer der niedersächsischen Luftüberwachung am Ziegenbrink bleibt ungeachtet des DWD-Umzuges erhalten. Luftschadstoffe wie Feinstaub und Stickstoffdioxid werden auch in Zukunft sowohl hier als auch in der Osnabrücker Innenstadt am Schlosswall gemessen.
Autor:
Holger Jansing


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