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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Strukturen ändern sich, Probleme bleiben
Zwischenüberschrift:
Schulleiter reagieren auf die Oberschul-Debatte mit Offenheit - aber auch mit Ablehnung
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Welche Schulstandorte in der Region Osnabrück kommen überhaupt für eine Oberschule infrage? Sollte zum Beispiel eine gesunde Hauptschule mit einer Realschule fusionieren? Kommen nur Schulstandorte in Betracht, die sowohl eine Haupt- als auch eine Realschule beherbergen? Eines steht fest: Die Ansichten der Schulleiter der Region zu den Oberschulüberlegungen des Kultusministers reichen von Zustimmung und Offenheit bis zu Ablehnung.
Von Michael Schwager - Anne Gussenberg-Westermann zum Beispiel, Leiterin der Osnabrücker WittekindRealschule, ist mit der aktuellen Situation zufrieden: " Ich halte die Realschule für zukunftsfähig. Wir leisten gute Arbeit." Das gelte für den gesamten Schulstandort am Sonnenhügel, an dem Real- und Hauptschule mit dem Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium Tür an Tür arbeiten. Die Schulleiterin: " Bei uns ist das dreigliedrige Schulsystem gefestigt."
Karl Wurdel, ihr Kollege von der benachbarten Felix-Nussbaum-Hauptschule, sieht das ähnlich: " Ich habe im vergangenen Jahr erstmals das Luxusproblem gehabt, Schüler abweisen zu müssen." Er freut sich einerseits, dass die Nachfrage nach einem Platz an seiner Schule ungebrochen ist. Andererseits sieht Wurdel die Vorzüge des gemeinsamen Lernens. Hauptschüler würden von den guten Vorbildern angespornt, die ihnen die Kinder mit Realschulempfehlung oft böten. Folgende Forderungen des gestandenen Pädagogen müsste eine Oberschule aber erfüllen: kleine Lerngruppen von maximal 26 Schülern, vor allem vor dem Hintergrund der beabsichtigten Inklusion, der verstärkten Einbindung benachteiligter Schüler. Auch dürfe an der Schulsozialarbeit nicht gespart werden, sagt Wurdel: " Wenn sich die Strukturen auch ändern, die Schüler mit ihren Problemen bleiben ja dieselben."
Die Ludwig-Windthorst-Schule in Glandorf und die Geschwister-Scholl-Schule in Bad Laer sehen sich schon als Vorreiter der Oberschule. In Bad Laer findet der Unterricht für Haupt- und Realschüler gemeinsam statt, nur in Englisch wird differenziert. In Glandorf wird zusätzlich in Deutsch und Mathe getrennt nach Schullaufbahnempfehlung unterrichtet. Die Schulleiter Wolfgang Saltenbrock und Helmut Schmidt begrüßen, wenn durch eine Oberschule ein Schulangebot vor Ort erhalten bleibt.
Anne Ferié, Leiterin der Sophie-Scholl-Hauptschule in Kloster Oesede: befürchtet: " Bei dann entstehenden großen Schulen könnte es sein, dass eine bestimmte Gruppe von Problemschülern aus der Hauptschule untergeht." Ihr Kollege Rudolf Meyer, Leiter der Realschule Georgsmarienhütte, stört sich am Namen: " Der Name Oberschule ist ein Witz. Aber ich halte das System nicht für die schlechteste Lösung. Es kommt den Spätentwickler-Kindern entgegen." In Georgsmarienhütte könnte er sich bei sinkenden Schülerzahlen an den Hauptschulen einen Zusammenschluss an einem Standort vorstellen.
Während die Schulleiter in Belm und Bissendorf Vor- und Nachteile einer möglichen Zusammenlegung von Haupt- und Realschule sehen, spricht sich Thomas Behning, Leiter der Wallenhorster Alexanderschule (Hauptschule), explizit gegen die Pläne des Kultusministeriums aus: " Meiner Meinung nach ist diese Schulstrukturreform Augenwischerei. Letztendlich handelt es sich um ein Sparmodell. Die individuelle Förderung der Schüler kommt zu kurz."
Stefan Knoll, dem Leiter der Integrierten Gesamtschule (IGS) Osnbrück, ist eines wichtig: " Die IGS bleibt - unabhängig von der aktuellen Oberschul-Debatte." Die pädagogischen Vorteile erkenne man an den Abschlüssen. Die Abschlüsse der IGS-Schüler seien in Niedersachsen überall besser, als es die Schullaufbahnempfehlungen der Grundschulen erwarten ließen.
Zur Sekundarschule
Zu unserem gestrigen Artikel zur Sekundarschule in Niedersachsen bleibt eine Korrektur nachzutragen: Nicht Ministerpräsident Gabriel, sondern erst die Regierung Wulff hat damals den Schulversuch beendet und das noch unter Gabriel geänderte Schulgesetz zurückgenommen. Die Ironie der Geschichte besteht also darin, dass die Nachfolge-Regierung McAllister sie nun wieder einführen will.
Autor:
Michael Schwager


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